Überraschung im Senat
Angesagte Revolutionen finden, wie man weiß, selten statt. Das gilt auch für die Strukturdebatte an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät. Der Senat ist in seinem gestrigen Beschluss nach eingehender und sehr sachlicher Diskussion fast vollständig dem Vorschlag der Geisteswissenschaftlichen Fakultät gefolgt. Einzige Ausnahme bildet das Institut für LehrerInnenbildung, das laut Fakultät nach zwei Jahren Eigenständigkeit wieder zum Institut für Erziehungswissenschaften zurückkehren sollte. Hier erschien es dem Senat sinnvoller, die LehrerInnenausbildung - die fakultätsübergreifend ist - selbstständig bestehen zu lassen. Zusammengelegt wurden die Institute Klassische Philologie, Vergleichende Literaturwissenschaft und Sprachwissenschaft sowie das Institut für Alte Geschichte und das Institut für Sprachen und Kulturen des alten Orients. Befristet wurde das Institut für Volkskunde errichtet, da hier in drei Jahren eine Emeritierung ansteht und dann über die Neuausrichtung des Instituts entschieden werden soll. Ein wenig enttäuscht zeigte sich darüber der Rektor, Prof. Hans Moser, weil es interessante Vorschläge zur Umstrukturierung und Profilbildung der Fakultät gegeben hat, aber wohl noch keine wirklich zukunftsorientierte Lösung möglich war. Der Vorsitzende, Prof. Stephan Laske brachte dann noch eine Stimmung des Senats auf den Punkt: "Wir haben so entschieden nicht wegen der massiven öffentlichen Proteste, sondern trotz dieser."
Budget 2001 verabschiedet
Eine weitere wichtige Entscheidung betraf den Budgetvorschlag der Universität Innsbruck für das Jahr 2001, der erstmals vom Vizerektor für Budget, Prof. Manfried Gantner, erstellt wurde. Nach der Kenntnisnahme durch den Universitätsbeirat und dem einstimmigen Votum des Budgetbeirats wurde der Budgetvorschlag auch im Senat mit breiter Mehrheit angenommen. Darin enthalten ist auch eine Sonderfinanzierung für den künftigen Unischwerpunkt "Angewandte Informatik". Die Uni will damit bisher Versäumtes nachholen und sich an die Spitze einer Entwicklung stellen, die versucht, die "Informations- und Kommunikationstechnologie-Wüste Tirol" zu begrünen. In diesem Zusammenhang hat der Senat auch einen "Hochschullehrgang für Informatikassist/in" beschlossen. Senat und Rektorenteam sehen dies als Grundlage für eine noch bessere Kooperation zwischen der Uni und dem Land Tirol und für eine bessere Vernetzung mit anderen Institutionen und Bildungseinrichtungen im In- und Ausland. Vieles wird nun auch von den politischen Weichenstellungen in den nächsten Monaten und den Budgetverhandlungen zwischen der Universität und dem Ministerium im Sommer abhängen.