Hohe wissenschaftliche Auszeichnung für Vizerektor Märk
In einer Sondersitzung des Präsidiums der Akademie der Wissenschaften der tschechischen Republik in Prag wurde am Freitag dem 23. April die J.Heyrosvsky Ehrenmedaille an Professor Tilmann Märk überreicht. Der Präsident der Akademie, Herr Prof. Nekvasil, der diese Verleihung vornahm, betonte, dass diese Medaille die höchste Auszeichnung ist, die die Akademie an einen Naturwissenschaftler vergeben kann. Die Medaille, die nach dem tschechischen Nobelpreisträger Heyrovsky benannt ist und seit 1967 vergeben wird, wurde damit das erste Mal an einen Österreicher verliehen. Professor Märk erhält diese Auszeichnung in Würdigung seiner weltweit anerkannten hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Chemie und Physik, insgesamt mehr als 500 wissenschaftliche Publikationen, und für seine Verdienste um die wissenschaftliche Kooperation seines Institutes mit tschechischen Wissenschaftlern.
Prof. Märk ist seit 1980 Professor für Atomphysik und seit 1993 Vorstand des Institutes für Ionenphysik, seit 2001 Vorsitzender der Fachgruppe Physik und Vorsitzender des Fakultätskollegiums der naturwissenschaftlichen Fakultät; im Herbst 2003 holte ihn Rektor Gantner als Vizerektor für Forschung in das neue Leitungsteam der Leopold Franzens Universität. Tilmann Märk, ein geborener Innsbrucker, studierte von 1962 bis 1968 Physik und Physiologie an der Universität Innsbruck, verbrachte mehrere Jahre als Gastforscher (Max Kade Fellow, CIRES Fellow, Penn State Guest Professor) in den USA. Neben Gastprofessuren in Deutschland, Frankreich und Niederlanden galt sein besonderer Einsatz auch dem Aufbau von wissenschaftlichen Kooperationen mit Institutionen der ehemaligen Oststaaten, u.a. ist er auch Adjunct Professor an der Comenius Universität in Bratislava. Von seinen vielen durch ihn betreuten Diplomanden und Dissertanten kommt circa die Hälfte aus diesen Staaten. Vor kurzem erhaltene Rufe auf Professuren in Graz und Greifswald lehnte er ab.
„Ich freue mich besonders, dass ich als Physiker eine Auszeichnung für Chemiker erhalte“ meinte Prof. Märk in seinen Dankesworten, „mir war Interdisziplinarität immer schon ein wichtiges Anliegen“. Tatsächlich überspannen die Forschungsarbeiten von Prof. Märk einen weiten Bogen von der Radioaktivität, der Plasmaphysik, der Umweltphysik, der Lebensmittelchemie bis hin zur Beschäftigung mit Tacit Knowledge. Prof. Märk und seine Gruppe erkannten außerdem sehr früh die Bedeutung der Nanoteilchen (Cluster) und Nanotechnologie und gehören zu den Pionieren dieses sehr jungen Wissenschaftszweiges, so war seine Gruppe von Anfang an an der Erforschung des Fußballmoleküls C60 beteiligt . Besondere Beachtung fanden seine vor kurzem erschienenen Arbeiten über die zerstörerische Wirkung von energiearmen Elektronen in biologischen Materialien, hier berichtete sogar das renommierte Wissenschaftsjournal Scientific American über die Ergebnisse der Innsbrucker Gruppe unter dem Thema Strahlenschäden in Biomolekülen.