EU-Joboffensive erreicht erstmals Uni Innsbruck
Gestern hatten Studierende und AbsolventInnen der Uni Innsbruck erstmals einen Tag lang Gelegenheit, sich an der SoWi über Jobchancen und Bewerbungsformalitäten bei Stellenausschreibungen in Behörden und Ämtern der Europäischen Union zu informieren. Die stellvertretende Leiterin der Abteilung Mobilitätsförderung, Dr. Sabine Piska-Schmidtgab nützliche Tipps für den Bewerbungsprozess und Einblicke in Besetzungsverfahren.
"Es geht darum, die Chancen zu nutzen, die Europa bietet", lädt Piska-Schmidt die Interessierten ein, sich bei den verschiedenen Stellen der EU-Behörden um Jobs zu bewerben. Die Jobs bei den verschiedenen Einrichtungen sind gut bezahlt und deshalb heiß begehrt. Bewerben kann sich jeder. Das Gehalt richtet sich nach Funktion und Qualifikation. "Vom Pflichtschulabgänger, der etwa 1.600 Euro verdient, steigen die Einstiegsgehälter für Akademiker bis etwa 3.800 Euro. Hinzu kommen noch Zuschläge für Auslandsaufenthalt, Familie und Kinder", macht Dr. Piska-Schmidt den Studierende und AbsolventInnenen Lust aufs Bewerben.
Bei der EU gibt es derzeit drei Jobkategorien. Zwei auf Beamtenebene und eine für Vertragsbedienstete. Für die Funktion eines Assistenten, wie SachbearbeiterInnen, TechnikerInnen und SekretärInnen genügt als Grundvoraussetzung Matura-Niveau und drei Jahre Berufserfahrung. Für die Funktion der Administratoren, wie ReferentInnen, MitarbeiterInnen mit leitenden Tätigkeiten sowie die Bereiche Sprache und Wissenschaft, ist ein Abschluss eines mindestens dreijährigen Hochschulstudiums Voraussetzung.
Die Beschäftigungsverträge dauern mindestens drei Monate. Eine Verlängerung der Verträge ist auf zweimal fünf Jahre oder auf unbestimmte Zeit möglich.
Das Bewerbungsverfahren in der EU gestaltet sich als Hürdenlauf. "Die EU ist sehr formalistisch, ein fehlendes Zeugnis kann schon zu einem Ausscheiden aus dem Bewerberkreis führen", warnt Dr. Piska-Schmidt. Der erste Schritt in Richtung Job ist eine Online-Bewerbung. "Die Stellenangebote sind auf der Homepage der EU zu finden, man kann sich gleich bewerben", erklärt sie. Da die Daten vieler BewerberInnen bearbeitet werden müssen, wird man erst nach etwa fünf bis sechs Wochen registriert. Ist man in der engeren Auswahl, wird man zu einem Vorauswahltest in Österreich geladen. Dort gibt es zunächst einen Multiple-Choice Test zu Themen wie Geschichte, Politik und allgemeinen Informationen über die EU zu absolvieren. Ein weiterer Test fragt das Wissen im jeweiligen Fachbereich ab. Manchmal ist auch noch einen Sprachverständnistest gefordert. Der nächste Schritt ist das Verfassen eines Fachaufsatzes im Umfang von zwei bis drei Stunden.
"Man muss an diesem Tag sehr fit sein", warnt die Vortragende, beruhigt aber zugleich: "Für diese Tests gibt es Vorbereitungskurse an verschiedenen Bildungseinrichtungen und Unterlagen für Probetests".
Nach den Tests heißt es wieder für ein bis zwei Monate warten. "Die besten KandidatInnen werden in eine engere Auswahl genommen. Nach Prüfung der Zeugnisse werden 150 zu einem Gespräch nach Brüssel oder Luxemburg geladen. "Dort gilt es, vor einer Kommission von zwölf Mitgliedern zu bestehen. Es werden Fragen zum Fachbereich gestellt, die Sprachkenntnisse überprüft und man wird psychologisch durchleuchtet", erklärt Piska-Schmidt. Etwa 120 werden auf eine Eignungsliste gesetzt. Die Institutionen suchen anhand der Liste geeignete MitarbeiterInnen aus. "Wir sind daran interessiert, dass Österreicher in der EU arbeiten, wir helfen wo wir können", lädt Dr. Sabine Piska-Schmidt ein, sich zu informieren und helfen zu lassen.
Rückfragehinweis:
Mag. Stefan Reisigl
Büro für Öffentlichkeitsarbeit und Kulturservice
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Tel.: 0512 / 507 - 2589
e-mail: stefan.reisigl@uibk.ac.at