Complimenti, Maestro Perrone!
Pietro Perrone zählt zu den wichtigsten Malern seiner Generation in Italien. Seine letzte Ausstellung in Österreich geht zurück auf das Jahr 1980, gestern Abend konnte Prof. Christoph Bertsch, Institut für Kunstgeschichte der LFU, eine aus ausgewählten Werken des Künstlers bestehende Ausstellung in der GeiWi eröffnen.
„Das Spiel mit den Nuancen der Farbe, hin zu einem mit dem Auge kaum mehr wahrnehmbaren Farbauftrag, zwischen zweidimensionaler Leinwand und reliefartiger Erhöhung, sind wesentliche künstlerische Komponenten im umfangreichen Œuvre von Pietro Perrone“, beschrieb Prof. Bertsch die Arbeit des aus Kalabrien stammenden Künstlers. Das Aufspüren der „Widerhaken“ in seinen Arbeiten überlässt Perrone dem Betrachter; „Dies setzt eine intensive Beschäftigung mit seiner künstlerischen Arbeit voraus“, so Prof. Bertsch.
Auch Dr. Giovanni Pedrazzoli, Generalkonsul der Republik Italien in Innsbruck, und Mag. Hubert Cottogni, Head of Mergers & Acquisitions, Telekom Austria, sparten nicht mit Lob für den Meister: Als großartigen Künstler und Mann der großen Werte mit klaren Visionen hießen sie Pietro Perrone bei der Ausstellungseröffnung willkommen.
Freiheit verbindet
Auch Prof. Christoph Ulf, Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät der LFU, war unter den Laudatoren. „Das Streben nach Freiheit ist der Kunst wie auch der Wissenschaft eigen. In diesem Streben und in der mit der Freiheit verbundenen Verantwortung verbinden sich Kunst und Wissenschaft“, erörterte Dekan Ulf.
Widerhaken in einer Ästhetik der Ruhe
„Pietro Perrone ist ein äußerst politisch denkender Mensch, engagiert und wohl auch ein zutiefst Leidender angesichts der politischen Verhältnisse, der Globalisierung mit ihren sozialen Folgen, der Ungerechtigkeiten und sozialen Kälte“, führt Prof. Bertsch aus. Ein Widerspruch zum Maler der Stille, zum Künstler jener Bilder, die in den derzeitigen parallel laufenden Ausstellungen im Ausstellungsraum des Instituts für Kunstgeschichte der LFU und in der Scuderie Aldobrandini in Frascati am Rande der Albaner Berge zu sehen sind? „Die jüngsten Bilder des Künstler werden vom Kontrast schwarz – weiß, rot – weiß und grün – weiß beherrscht, Formen der Natur, meist Blumen, in der Klammer des schwarz, messerscharfe Kanten durchziehen das Bild. Die Bildsprache von Perrone bleibt auch in den neuen Werken ruhig, mit wenigen Ausnahmen entziehen sich seine Arbeiten einer plakativen Formensprache“, so Prof. Bertsch.
In den letzten Jahren entstand auch eine Reihe von künstlerischen Konzepten, die, leider nur teilweise verwirklicht, die Qualität Perrones Arbeiten in der Natur beziehungsweise im öffentlichen Raum zeigen. So etwa Perrones großformatige Bildtafeln einer Installation entlang einer Straße in unbebauter Landschaft, ein Denkmal für seinen Heimatort Diamante/Kalabrien, die Wandarbeit an der Gefängnismauer bei der Kunsthalle Krems oder seine Installation im Rahmen des Kunstprojekts „falda per falda“ in Gavorrano/Maremma. Großes Aufsehen erregte Perrone 1994 mit seinem nur wenige Minuten zu sehenden „Wandbild“ in den Marmorsteinbrüchen von Carrara, bei denen Unmengen von Farbe über die Kanten der weißen Felswände rannen.
Die Ausstellung von Pietro Perrone im Ausstellungsraum des Instituts für Kunstgeschichte (GeiWi-Turm Erdgeschoß, Innrain 52) ist noch bis 23. April, von Montag bis Freitag von 10.00 bis 13.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr, bei freiem Eintritt zu sehen.
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