Nachhaltige Gebäudesanierung:
Neuer Universitätslehrgang startet im Herbst

 

Energie- und umweltschonende Sanierungsmaßnahmen gewinnen für die Bauwirtschaft an Bedeutung, erfordern aber auch gut ausgebildete Fachkräfte. Ein neuer Weiterbildungslehrgang an der Universität Innsbruck vermittelt ab Herbst 2009 das entsprechende Know-how.  Er wurde unter der Federführung von Passivhaus-Pionier Wolfgang Feist initiiert und ist im deutschsprachigen Raum einzigartig.

 

Angesichts der weltweit steigenden Energie-Preise, der sinkenden Ressourcen sowie der kontinuierlichen Zunahme von schädlichen Emissionen ist die Reduktion des Energiebedarfs von Gebäuden unumgänglich. Besondere Energiefresser sind Bauten aus den 60er-, 70er- und 80er-Jahren, deren Sanierung in den kommenden Jahren anfällt. „Der Schwerpunkt der Bauwirtschaft wird in Zukunft nicht mehr der Neubau, sondern der Altbau sein. Ohnehin anfallende Sanierungen sollten dazu genutzt werden, Gebäude nachhaltig und zukunftsfähig zu machen“, erläutert Lehrgangsleiter Univ.-Prof. Wolfgang Feist und ergänzt: „Bei nachhaltiger Sanierung von Altbauten kann der Energiebedarf eines Gebäudes auf ökonomisch vertretbare Weise auf ein Zehntel reduziert werden. Das Know-how dazu liegt vor,  es gibt bereits Erfahrungen damit, es muss nur noch trainiert werden.“ Und genau dieses Ziel verfolgt der im kommenden Wintersemester startende Universitätslehrgang für Nachhaltige Gebäudesanierung, der sich an BauingenieurInnen, ArchitektInnen, aber auch BaumeisterInnen und einschlägige ProfessionistInnen richtet.

„Tirol nimmt in Österreich und Deutschland eine führende Rolle im Bereich energieeffizientes Bauen und Wohnen ein. Es gibt bereits eine Reihe von Unternehmen, die ausschließlich nachhaltige Produkte in diesem Bereich anbieten. Das Land Tirol unterstützt nachhaltiges Bauen und Sanieren mit attraktiven Förderprogrammen“, zeigt sich Feist begeistert. Gerade deshalb sei es so wichtig, diesen – weiter steigenden – Bedarf zu decken.

 

Einzigartiges Profil

 

„Wenn man heute einen Altbau saniert, so muss die Planung und Umsetzung nicht nur aktuelle, sondern auch zukünftige Gegebenheiten mit einbeziehen, schließlich saniert man ja nicht alle paar Jahre. Das wollen wir unseren LehrgangsteilnehmerInnen vermitteln“, beschreibt Feist ein zentrales Anliegen des Lehrgangs, der über ein einzigartiges Profil verfügt. „Es gibt im deutschsprachigen Raum keine Weiterbildung mit entsprechendem Anspruch. Es gibt zwar Weiterbildungen zum Thema Sanierung und zu nachhaltigem Bauen, aber keine im Bereich nachhaltige Sanierung.“ – Einzigartig ist auch die Zusammensetzung des Lehrkörpers: Neben Universitätsprofessoren der Universität Innsbruck unterrichten zahlreiche externe Lehrbeauftragte mit langjähriger Erfahrung. U. a. Universitätsprofessor Manfred Hegger aus Darmstadt, der mit seinem Solarhaus den renommierten internationalen Wettbewerb "Solar Decathlon" in Washington gewonnen hat.  Aber auch der Architekt Dr. Burkhard Schulze Darup, der es bereits vor fünf Jahren als erster in Deutschland schaffte, den Heizölbedarf eines Mehrgeschosswohnbaus von 20 Liter auf 1,8 Liter zu verringen. „Wir haben hier Top-Leute, die nicht nur über theoretisches Wissen verfügen, sondern auch Projekte durchgeführt haben“, so Wolfgang Feist, selbst als Passivhauspionier bekannt, nicht ohne Stolz.

 

Für Interessierte

 

Der Universitätslehrgang Nachhaltige Gebäudesanierung ist an der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften der Universität Innsbruck beheimatet und dauert zwei Semester.  Die TeilnehmerInnen erhalten den Grad eines Akademischen Experten für Gebäudesanierung. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine allgemeine Hochschulreife sowie einschlägige Erfahrungen im Bereich Hochbau oder Gebäudemodernisierung sowie Grundkenntnisse der Physik, Bauphysik, Baukonstruktion und Gebäudetechnik. Der Lehrgang kostet 4.970, - Euro. Die Kick-off-Veranstaltung findet von 24. bis 26. September statt.

 

Ein Bild zur Aussendung finden Sie unter: https://www.uibk.ac.at/public-relations/presse/medienservice/index.html#pa82

 

 

Bewerbungen: bauphysik@uibk.ac.at mit dem Betreff: ULG

Weitere Information: https://www.uibk.ac.at/bauphysik/ulg/ulg.html 

 

Rückfragehinweis

 

Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften

Arbeitsbereich Bauphysik

Technikerstraße 13

6020 Innsbruck

Tel. 0043 512 507- 6560 oder 6561

E-Mail: bauphysik@uibk.ac.at