Der Innsbrucker Gemeinderat hat am 13. Juli 2023 einstimmig die Umsetzung des Projekts COOLYMP beschlossen. „Es freut uns außerordentlich, dass wir für COOLYMP so viel Unterstützung von allen Seiten bekommen konnten – und noch mehr freut uns das unglaubliche Engagement der Bevölkerung. Hunderte Ideen, Wünsche und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger wurden hier gesammelt, die nun in die finale Planung einfließen. Vielen Dank an alle, die sich an COOLYMP beteiligen – gemeinsam schaffen wir einen neuen, klimafitten Treffpunkt für alle“, betont die ressortzuständige Stadträtin Uschi Schwarzl.
„Steigende Temperaturen und die Zunahme von Extremwetterereignissen verdeutlichen, wie wichtig es ist, öffentliche Räume klimafit zu gestalten. Orte wie der DDr.-Alois-Lugger-Platz sind Hitzeinseln, die aufgrund ihrer Beschaffenheit kaum Kühlung bieten. Hier sind Städte gefordert, umzuplanen. COOLYMP ist in vielerlei Hinsicht einzigartig: Engagierte BürgerInnen, eine unterstützende politische Steuerungsgruppe und ein versiertes Projektteam haben gemeinsam über ein Jahr an diesem Projekt für das Olympische Dorf gearbeitet. Damit am Ende dieses Weges ein Ort entsteht, der nicht nur kühler und grüner ist, sondern vor allem den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechend hohe Aufenthaltsqualität bietet und zum Begegnen einlädt“, erklärt Projektleiterin Christine Schermer vom Amt für Klimaneutrale Stadt.
„Die Beteiligung war das Herzstück von COOLYMP. Ohne diese hätten wir nicht so wertvolle Informationen gewonnen, wie das Areal zukünftig gestaltet werden soll. Bei jedem Schritt im Beteiligungsprozess haben wir die Bevölkerung direkt vor Ort mitgenommen und auf jeden Input geachtet. Die Umgestaltung des Areals hat den Anspruch, ein Quartiersmittelpunkt für alle zu sein – entsprechend war es essentiell für uns, dass sich auch alle daran beteiligen können. Das war ein großer Schritt für eine neue Planungskultur und die Bürgerbeteiligung in Innsbruck. Vor allem ist COOLYMP aber eines: ein Riesenschritt für das Olympische Dorf und seine BewohnerInnen“, führt Geschäftsstellenleiter Lukas Weiss (BürgerInnenbeteiligung) aus.
„Den direkten Nutzenden – also Bürgerinnen und Bürgern – einen Großteil der BauherrInnenfunktion in einem mehrstufigen Beteiligungsprozess zu übertragen, stellt einen Meilenstein in der Abwicklung von Projekten der öffentlichen Hand dar. Die tatsächlichen Bedürfnisse für diesen Ort hätte man in einem klassischen Planungsprozess wahrscheinlich nicht herausfinden und vor allem nicht so direkt in die Planung einfließen lassen können. Abgesehen von der einhelligen Forderung nach Bodenentsiegelung, Begrünung und nach erlebbaren Wasser, konnte so auch die soziale Bedeutung von Platzmöblierung und Nutzungskonzepten herausgearbeitet werden. Neben einem ‚Generationenbereich‘ mit spezieller Möblierung, in der sich ‚Jung‘ und ‚Alt‘ treffen können, konnte zum Beispiel die Anforderung für einen multifunktionalen Bereich gemeinsam definiert werden. Hier war es wichtig, einen Ort für kleine und große Veranstaltungen zu planen, der aber nicht ausschließlich diesem Zweck dienen darf. Er muss auch Aufenthaltsqualitäten außerhalb von Veranstaltungszeiten aufweisen. Dafür wurde mit allen Nutzergruppen gemeinsam ein multifunktionales Platzmöbel entwickelt, das als Bühne für ganze Musikkapellen benutzt werden kann, aber auch Platz für Jugendgruppen, Kulturvereine oder kleine Veranstaltungen bietet. Vor allem aber dient es als sonnen- und witterungsgeschützte Aufenthaltszone, für alle, die sich am Platz aufhalten möchten. Durch Kompromissbereitschaft bei jeder Nutzergruppe und großen Respekt füreinander konnte auch dafür eine optimale Lösung geplant werden“, freut sich Architekt Hans-Peter Machné (ARGE LAUP/Machné & Glanzl).
Der Weg zum neuen Zentrum
Bereits 2021 sammelte der ISD-Stadtteiltreff gemeinsam mit der städtischen Geschäftsstelle für BürgerInnenbeteiligung Ideen, Sorgen und Anliegen der BewohnerInnen. Der Startschuss für das Projekt erfolgte im Frühjahr 2022 durch den Gemeinderat. Nach umfassenden, seit Herbst 2022 durch das COOLYMP-Projektteam und unter Begleitung der COOLYMP-Steuerungsgruppe erfolgten Vorbereitungs-, Ideenfindungs- und Planungsphasen konnten so gemeinsam mit den BewohnerInnen sowie den ProjektpartnerInnen von IIG, ISD-Stadtteiltreff, ARGE LAUP/Machné & Glanzl und der Leopold-Franzens-Universität über 400 Ideen, Wünsche und Anregungen der lokalen BewohnerInnen, Institutionen, Vereine und weiterer Stakeholder für das Projekt gesammelt werden.
Fertigstellung 2025
Basierend auf den gesammelten Ideen wurde nun ein Vorentwurf erstellt, der bis Herbst 2023 in Abstimmung mit der IIG und den zuständigen Behörden in einen detaillierten Plan für den neuen Treffpunkt ausgearbeitet und öffentlich durch BürgerInnen vorgestellt wird. Der Entwurf sieht unter anderem deutliche Begrünung durch eine entsiegelte, erhöhte Grünfläche im Herzen des DDr.-Alois-Lugger-Platzes, Bäume und Blumenbeete, regengeschützte Bereiche, ein Wasserspiel und weitere kühlende Elemente vor. Eine multifunktionale Freifläche für Veranstaltungen, neue Sitz-, Sport- und Spielmöglichkeiten bieten der Bevölkerung vielfältige Wege, den Ort zu nutzen und zu genießen. Durch eine Verkehrsberuhigung der angrenzenden An-der-Lan-Straße wird der nahegelegene Olympiapark, der ebenfalls umgestaltet wird, zum Platz hin geöffnet.
Die voraussichtliche Eröffnung des neugestalteten Areals ist für den Sommer 2025 geplant. Die Bruttogesamtkosten des Projekts COOLYMP betragen rund 2,783 Millionen Euro, davon 1,904 Millionen Euro für den DDr.-Alois-Platz sowie 878.200 Euro für den Olympiapark und die An-der-Lan-Straße. Die von der IIG getragenen Gesamtkosten für die Neugestaltung des Lichtschachtes, des Treppenabgangs und die Sanierung der Tiefgarage betragen rund 6,4 Millionen Euro. Das Projekt COOLYMP wird vom Klima- und Energiefonds im Rahmen des Programms „Leuchttürme für resiliente Städte 2040“ mit einem Gesamtvolumen von 460.546 Euro gefördert.