Forschungszentrum „Migration und Globalisierung“ eröffnet
„Migration ist der Normalzustand“, betonte Dirk Rupnow in seinen einleitenden Worten im gut besuchten Künstlerhaus Büchsenhausen. Der Zeithistoriker ist Koordinator des inzwischen 36. Forschungszentrums der Universität Innsbruck führte als Moderator durch den Abend. „Das Forschungszentrum Migration & Globalisierung ist keine Anlassgründung, auch wenn die aktuellen Geschehnisse vor Augen führen, wie wichtig eine umfassende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Fragen der Migration ist. Die zahlreichen Formen von Migration betreffen alle unsere Lebensbereiche und spielen in verschiedensten Forschungsbereichen unserer Universität eine zentrale Rolle“, sagte Rupnow. Ziel des Forschungszentrums ist eine Bündelung dieser Kompetenzen. Eine Vielzahl von Expertinnen und Experten setzen sich in den diversen Fachbereichen und Instituten aus unterschiedlicher Perspektive mit Fragen gesellschaftlicher Pluralität und „Bewegung“ auseinander. „Migration & Globalisierung“ verbindet die Arbeit aus den Bereichen Erziehungs- und Geschichtswissenschaften, Literatur- und Sprachwissenschaften, der Europäischen Ethnologie und Philosophie, Politologie und Soziologie, Rechtswissenschaften und Architekturtheorie. Vor dem Hintergrund der gesellschaftspolitischen Aktualität und historischen Bedeutsamkeit sieht sich das Zentrum als kompetente Anlaufstelle für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ebenso wie für Gesellschaft, Medien und Politik. Gemäß der interdisziplinären Ausrichtung ist das Forschungszentrum Teil des Forschungsschwerpunkts „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“ und der Interfakultären Forschungsplattform Geschlechterforschung.
Gratulation und Diskussion
Auch Vertreterinnen und Vertreter des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck brachten in ihren Begrüßungsworten ihre Freude über die Gründung des Zentrums zum Ausdruck: Landesrätin Christine Baur und Stadtrat Gerhard Fritz gratulierten persönlich. Forschungsvizerektorin Sabine Schindler betonte ebenfalls die große Bedeutung einer wissenschaftlichen Annäherung an verschiedene Aspekte der Migration, „speziell für eine im Herzen Europas gelegene Universität“. Die anschließende Podiumsdiskussion wurde durch eine Buchpräsentation eingeleitet. Die Herausgeber des Sammelbandes „Nach der Migration. Postmigrantische Perspektiven jenseits der Parallelgesellschaft“ Erol Yildiz und Marc Hill (beide Institut für Erziehungswissenschaft) gaben Einblicke in einige Beiträge des Bandes, der sich als Plädoyer für eine Auseinandersetzung mit Fragen der Migration abseits von Vorurteilen und Klischees versteht. Darauf aufbauend eröffneten die weiteren geladenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Podiumsdiskussion ihre Perspektive auf die Thematik: Die Sprecherin des Forschungszentrums „Kulturen in Kontakt“ Birgit Mertz-Baumgartner (Institut für Romanistik), Wolf-D. Bukow (ForschungsKolleg Siegen) und Rosa Reitsamer (Universität für Musik und darstellende Kunst, Wien).
Interviews mit Dirk Rupnow sowie die Statements der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Podium gibt es hier zum Nachhören: