10 Jahre Gruppe KiM im Archäologischen Universitätsmuseum
Nachdem schon im letzten Jahr die insgesamt 1500 von der Gruppe KiM betreute Schulklasse im Museum im ATRIUM - Zentrum für Alte Kulturen im Rahmen einer kleinen Feier begrüßt werden konnte, ging die langjährige erfolgreiche Kooperation zwischen der Gruppe KiM und der Universität heuer in ihr zehntes Jahr.
Vereinsporträt der Gruppe KiM
Als sich die Gruppe KiM, derzeit bestehend aus vier Kunsthistorikerinnen und Pädagoginnen, unter der Leitung der promovierten Kunsthistorikerin und Archäologin Dr. Katja Laske im Jahre 1987 formierte, ging es vordergründig darum, die bis dato von Museumspädagogik unbehelligte Museumslandschaft in Innsbruck zu durchlüften und die sprichwörtliche Schwellenangst abzubauen. Man wollte Leben in die heiligen Hallen bringen, die ehrwürdigen Räume mit Kinderlachen füllen. Doch dahinter stand von Anfang an auch die Ambition, Kindern und Jugendlichen einen Gegenpol zu ihrer immer stärker durch die Medien bestimmten Umwelt aufzuzeigen. Den jungen Besuchern sollte in den Workshops ein Weg zur Freude an Kunst und Kultur, aber auch zum eigenen vorurteilsfreien Umgang damit und nicht zuletzt zur eigenen kreativen Betätigung angeboten werden. Schon ab März 1988 kam es zur über die Jahre erfolgreichen Kooperation mit der Tiroler Kulturservicestelle, die sich um die Bewerbung und Vermittlung, aber auch die laufende Evaluierung der Programme kümmert. Heute werden in fast allen Museen der Stadt Innsbruck 15 unterschiedliche Themen angeboten. Pädagogische Methoden, wie sie in Zeiten von „Pisa“ gefordert werden, wurden bei KiM schon immer berücksichtigt: Integration und Kooperation führen zur Freude am Lernen und Selbstvertrauen in die eigene Urteilskraft. Dabei wurde von Anfang an die Latte hoch gesetzt: „Weder Kinderbetreuung noch Schlechtwetter-Notprogramm waren und sind unser Ziel, sondern anspruchsvolle, intellektuell und kreativ herausfordernde Themenstellungen" erklärt Dr. Laske. „Diese sollen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich spielerisch und selbst bestimmt mit der jeweiligen Materie auseinander zu setzen."
Die Gruppe KiM im Archäologischen Universitätsmuseum
Nach einem ersten Workshop im Sommer 1998 unter dem Titel "Einfach göttlich!", quasi als Probelauf, um zu sehen, wie die Kinder auf Archäologie und antike Kunst reagieren, startete die Gruppe KiM ab dem Schuljahr 2000/01 ihre Veranstaltungen für Schulklassen im archäologischen Universitätsmuseum, welche für die Universität - da vom Land Tirol gefördert - bis heute mit keinerlei Kosten verbunden sind. Den Start machte das mittlerweile schon legendäre und bis heute erfolgreiche Programm "Antike be-greifen". Die Nachfrage war groß, und so kam bald noch ein weiteres Thema zur antiken Architektur "Heilige Hallen" hinzu. Im Rahmen der Jungen Uni vertrat KiM über viele Jahre neben der Kunstgeschichte auch die Archäologie. Ein besonders spektakulärer Titel war dabei die "KiMillionenshow". Die Etablierung eines neuen Sammlungsstandortes im ATRIUM - Zentrum für Alte Kulturen eröffnete völlig neue Möglichkeiten. So konnte die weltberühmte Figurengruppe der Ägineten in ein neues Programm einbezogen werden, welches unter dem Titel "Zeus und andere tolle Typen" jetzt nicht nur die Lateinklassen der Gymnasien und Hauptschulen aus Innsbruck und Umgebung anlockt. Im Jubiläumsjahr 2010 mit dem Schwerpunktthema „Archäologie“ führte die jungen Besucher der „Veldidena-Code“ in die Römerzeit, erlebten sie mit „Schaufel oder Pinsel?“ archäologische Forschung hautnah und erfuhren bei „Wenn Farben lügen“ näheres über die Bemalung antiker Figuren. „Wir freuen uns sehr, dass durch die Zusammenarbeit mit der Gruppe KiM in den letzten 10 Jahren mehreren tausend Kindern und Jugendlichen die Schätze unserer archäologischen Universitätssammlung nähergebracht werden konnten" dankt Mag. Florian Müller Bakk., der Verantwortliche für das Archäologische Museum, für die langjährige gute Zusammenarbeit und freut sich auf weitere Aktivitäten.
(Florian Müller)