Spurensuche an der Oberfläche
Von der Vorzeit bis in die Gegenwart wurde und wird in der Erde nach Rohstoffen geschürft. Die meisten historischen Epochen waren von den Einflüssen dieser menschlichen Tätigkeit geprägt. Auch in Tirol hat der Bergbau seine Spuren hinterlassen, nicht nur in der Landschaft, auch in der Kultur. Man denke nur an die Stadt Schwaz, die aufgrund ihrer Silbervorkommen vor allem im 15. und 16. Jahrhundert als bedeutendste Bergbaustadt Europas galt. Grund genug diese internationale Tagung an der Universität Innsbruck abzuhalten. Vergangene Woche strömten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 25 Ländern nach Tirol, um ihre Erfahrungen mit diesem Thema auszutauschen. Das besondere daran: Sie kamen aus sehr unterschiedlichen Fachrichtungen und verbanden ihre Perspektiven auf den nachhaltigen Einfluss des Bergbaus auf Kultur und Gesellschaft im Rahmen dieser Konferenz. Im Mittelpunkt standen insbesondere Fragen des Nachlebens ehemaliger Bergbaureviere und deren Transformation in Stätten der Bewahrung kulturellen Erbes. Minen und Bergbaugebäude wurden mittlerweile zu Museen und Schaubergwerken umgestaltet, unter Schutz gestellt oder anderen Formen meist touristischer Nachnutzung zugeführt.
Eröffnet wurde die Tagung „On the Surface: The Heritage of Minesand Mining“ von Forschungsvizerektor Tilmann Märk, der sich erfreut darüber zeigte, dass die hochkarätig besetzte, internationale Fachtagung zum kulturellen Erbe des Bergbaus in Innsbruck stattfand. Das Forschungszentrum HiMAT, das sich mit der Geschichte des Bergbaus in Tirol und seinen angrenzenden Gebieten und dessen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft beschäftigt, zähle zu den Glanzlichtern der Sozial- und Geisteswissenschaften an der Universität Innsbruck. Organisiert wurde die Tagung von Prof. Ingo Schneider vom Institut für Geschichte und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck und Prof. Mike Robinson vom Centre for Tourism and Cultural Change der Leeds Metropolitan University in England.
(Christian Flatz)