Männerbund Management
Der Festakt mit der feierlichen Überreichung durch den Preisstifter, Prof. Bernd Pelster, Dekan der Fakultät für Biologie, fand am 8.November 2005 in der Aula der Universität Innsbruck in Anwesenheit des Vizerektors für Forschung, Prof. Tilmann Märk, statt.
Netzwerke, Seilschaften, geheime Absprachen - vieles deutet darauf hin, dass sich Manager männerbündisch verhalten. Sie bilden geschlossene Zirkel, in denen weibliche Führungskräfte unerwünscht sind. Doch was bedeutet eigentlich "männerbündisch"? Warum schließen sich Männer zusammen? Und kann man das organisationale Management wirklich als Männerbund bezeichnen?
Interdisziplinäre Arbeit
Doris Doppler versucht, das Konzept "Männerbund" interdisziplinär aufzuschlüsseln. Dazu greift sie auf soziobiologische, psychologische, soziologische und ethnologische Erkenntnisse zurück. Außerdem beschäftigt sie sich mit dem Männerbund als deutsches Kulturphänomen und bestimmt seine gegenwärtige Rolle.
Aus dieser fächerübergreifenden Annäherung ergeben sich männerbündische Charakteristika wie Initiation, Herrschaftssicherung oder die Inszenierung von männlicher Autonomie. Mittels dieser Indikatoren untersucht die Autorin, inwieweit der organisationale Führungsbereich als bündische Struktur zu werten ist.
Top-Management Männern vorbehalten
Es zeigt sich, dass im Management männerbündische Mechanismen wirken, die den Zugang von Frauen und marginalisierten Männlichkeiten in (Top)Führungsebenen erschweren. Das Management gehört damit zu jenen loseren Männerbundformen, die zwar nicht als bündisch bezeichnet werden, aber dennoch die entsprechenden Merkmale aufweisen.
Dr. Doris Doppler, geboren 1974, studierte Betriebswirtschaft an der Universität Innsbruck. Danach war sie in verschiedenen Unternehmen tätig und arbeitet jetzt als freie Journalistin und Autorin
BUCH: Doris Doppler: Männerbund Management. Geschlechtsspezifische Ungleichheit im Spiegel soziobiologischer, psychologischer, soziologischer und ethnologischer Konzepte
ISBN 3-87988-942-2, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 2005, 340 S., € 32.80