Kopf der Woche: Mag. Alexander Putzer
Zum zehnten Mal wurde dieses Jahr unter der Leitung von em. Univ.-Prof. Dr. iur. Dr. h.c. Rudolf Strasser und Wirtschaftskammerpräsident Dr. Christoph Leitl die Karl-Leitl-Partnerschaftspreise verliehen. Dieser Preis, der der älteste an der JKU Linz verliehen Preis ist, wird seit 1989 vom Institut für partnerschaftliche Betriebsverfassung österreichweit vergeben. Ausgezeichnet werden dabei jeweils ein Praktiker und ein kleiner Kreis von Nachwuchswissenschaftlern. Die auszuzeichnenden wissenschaftlichen Arbeiten müssen dabei von hervorragender Qualität sein und darüber hinaus einen Beitrag zum Partnerschaftsgedanken in der Wirtschaft leisten.
Unter den heuer mit dem Karl-Leitl-Partnerschaftspreis ausgezeichneten österreichischen Nachwuchswissenschaftlern ist auch ein Absolvent und Mitarbeiter der LFU Innsbruck: Mag. Putzer erhielt den Preis als Ehrung für besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der betrieblichen Partnerschaft. Anlässlich der Verleihung hielt der Betreuer der ausgezeichneten Arbeit, Univ.-Prof. Dr. Gustav Wachter, ein Referat zur Vorstellung des Buches.
Mag. Putzer verfasste die ausgezeichnete Arbeit mit dem Titel "Mitwirkung der Arbeitnehmerschaft im Aufsichtsrat" im vergangenen Jahr als Diplomarbeit an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der LFU Innsbruck. Hier wurde sie mit "sehr gut" beurteilt und approbiert. Mittlerweile ist die Arbeit vom Verlag des ÖGB als Buch in der Reihe "Beiträge zu besonderen Problemen des Arbeitsrechts" veröffentlicht worden.
Die Arbeit befasst sich mit jenem Rechtsinstitut, das es dem Betriebsrat in zahlreichen österreichischen Unternehmen ermöglicht, Vertreter aus ihren Reihen in den Aufsichtsrat zu entsenden. Die Mitwirkung im Aufsichtsrat ist ein Kernelement der Partnerschaft im Unternehmen. Während in anderen Ländern bei der Konfliktbewältigung im Arbeitsleben primär auf Konfrontation und auf die aggressiven Mittel des Arbeitskampfes gesetzt wird, hat dieses partnerschaftliche Zusammenwirken der Arbeitnehmer und Arbeitgeber seit jeher das Arbeits- und Wirtschaftsleben der zweiten Republik geprägt. Bei der Aufsichtsratsmitwirkung handelt es sich um ein für die unternehmerische Praxis enorm wichtiges Rechtsinstitut, dessen Bedeutung für beide Seiten – also für Arbeitnehmer wie auch Arbeitgeber – nicht zu unterschätzen ist. Mag. Putzer bietet nun mit seinem Buch eine sowohl genaue als auch verständliche Darstellung dieser Form der Mitwirkung im Unternehmen. Es ist sowohl für Theoretiker als auch für Praktiker geeignet und ermöglicht letzteren ein verbessertes Verständnis ihrer Rechte, aber auch ihrer Pflichten bei der Arbeit im Aufsichtsrat. Dadurch werden ein Erhalt und eine Förderung des beiderseitigen Nutzens der Mitwirkung ermöglicht.
Zur Person:
Mag. Alexander Putzer, Jahrgang 1981, besuchte in Mutters die Volksschule und in Innsbruck das BRG Adolf Pichler Platz. Seine Matura bestand er 1999 mit ausgezeichnetem Erfolg. 2005 beendete Mag. Putzer erfolgreich sein Diplomstudium der Rechtswissenschaften. Seit 2004 bzw. 2005 studiert Mag. Putzer Wirtschaftsrecht und absolviert das Doktoratsstudium der Rechtswissenschaften. Für das Studienjahr 2003/04 wurde Mag. Putzer ein Leistungsstipendium der LFU zuerkannt, 2005 ein Förderstipendium für sein Dissertationsvorhaben.
Seit März 2006 ist Mag. Putzer Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Arbeits- und Sozialrecht, Wohn- und Immobilienrecht und Rechtsinformatik der LFU.