Erster Frankreich-Preis der LFU an Literatur und Stochastik

Was haben Michel Houellebecq und stochastische Methoden in der Konstruktion gemeinsam? Sie erhielten beide den ersten Frankreich-Preis der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.
 v. l.: Preisträgerin DDr. Julia Pröll, Georges Touzenis, Jean-Louis Thiériot, VR Til …
v. l.: Preisträgerin DDr. Julia Pröll, Georges Touzenis, Jean-Louis Thiériot, VR Tilmann Märk, Prof. Eva Lavric.

Genauer gesagt natürlich die Personen, die sie jeweils erforschen, Frau DDr. Julia Pröll vom Institut für Romanistik in der Kategorie Dissertation und Dipl.-Ing. Dr. Manuel Pellissetti vom Institut für Grundlagen der Bauingenieurwissenschaften, Arbeitsbereich Mechanik, in der Kategorie Post-Doc-Forschung. Der Preis wird von nun an jährlich vom Frankreich-Schwerpunkt der LFU verliehen; er honoriert besondere Forschungsleistungen, die entweder frankreichbezogene Themen behandeln oder in Kooperation mit Frankreich – mit französischen ForscherInnen – entstanden sind.

 

Überreicht wurden die Preise im Rahmen des Frankreich-Tags 2006, der am 24. November unter prominenter Beteiligung – Vizerektor Tilmann Märk, Georges Touzenis (Kulturrat der französischen Botschaft in Österreich und Direktor des französischen Kulturinstituts Wien), Jean-Louis Thiériot, Rechtsanwalt, Historiker und Schriftsteller, Mag. Birgit Neu (stv. Leiterin des Kulturamtes der Stadt Innsbruck) u. a. – in den repräsentativen Räumlichkeiten der Claudiana stattgefunden hat.

 

Als erster Redner hob Vizerektor Märk die Bedeutung der Länderschwerpunkte für die Profilbildung der Universität und im Besonderen seine Freude über die im doppelten Sinne ausgezeichneten Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses hervor, die durch den neu geschaffenen Preis honoriert werden können. Monsieur Georges Touzenis betonte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den französischen PartnerInnen und der LFU und den Willen, die Kooperation im Rahmen des Frankreich-Schwerpunktes, der demnächst sein fünfjähriges Jubiläum feiert, weiterzuführen und auszubauen.

 

„Die Türen des Frankreich-Schwerpunktes stehen allen offen“, hielt Prof. Eva Lavric, die Leiterin des Frankreich-Schwerpunktes, fest. Sie verwies auf die Vielzahl unterschiedlicher Fakultäten und Disziplinen, mit denen der Frankreich-Schwerpunkt eng zusammenarbeitet. „Auch wenn Forschende aus der Romanistik etwa im Zusammenhang mit Förderzusagen einen ‚Startvorteil’ zu haben scheinen: Wir arbeiten interdisziplinär. Im vergangenen Jahr konnten Kooperationen mit Forschenden etwa aus den Fachgebieten Ökologie, Politikwissenschaft, Geotechnik und Tunnelbau, Konstruktion und Materialwissenschaften, Alter Geschichte und Orientalistik, Botanik, Mathematik, Bauingenieurwissenschaften, Geologie und Paläontologie, Mikrobiologie, Zoologie, Archäologie sowie der Wirtschafts- und der Rechtswissenschaften angebahnt werden. Diese Vielfalt ist uns wichtig und wird auch in Zukunft weiterhin bestehen!“. Der Frankreich-Schwerpunkt unterstützt Forschungskooperationen, indem er vor allem Reise- und Aufenthaltskosten fördert.

 

Als krönenden Abschluss der Veranstaltung hielt der französische Jurist und Historiker Jean-Louis Thiériot einen fulminanten Vortrag über „Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich – von Mayerling bis Sarajewo“, der mit seiner Fachkenntnis und perfekten Rhetorik sogar jene im Publikum in Bann zog, die bisher geglaubt hatten, dass sie kein Französisch verstehen.