„Die Rede von Kommunikation in der Theologie und die Kommunikative Theologie“

Im Zuge der Forschungen zur „Kommunikativen Theologie“, die vom Institut für Praktische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der LFU Innsbruck koordiniert und betrieben werden, fand vom 5. - 6. Mai 2006 ein Fachsymposium statt, auf dem sich WissenschafterInnen mit der Frage nach der Rede von Kommunikation in der Theologie und in der Kommunikativen Theologie beschäftigten.
Prof.Norbert Mette von der Universität Dortmund bei seinem Vortrag im Rahmen des Symp …
Prof.Norbert Mette von der Universität Dortmund bei seinem Vortrag im Rahmen des Symposiums „Die Rede von Kommunikation in der Theologie und die Kommunikative Theologie“.

Die Kommunikative Theologie…

Hinter dem Ausdruck „Kommunikative Theologie“ verbergen sich vielfältige Forschungsaktivitäten und Menschen, die in unterschiedlichen Bezügen mit der theologischen Wissenschaft verbunden sind. Die Kommunikative Theologie zielt auf eine theologische Forschung ab, in der persönliche Lebens- und Glaubenserfahrungen, Gemeinschaftserfahrungen, biblische Texte und religiöse Traditionen sowie Kontexterfahrungen miteinander in Beziehung gesetzt werden. In diese Forschungsprozesse sind auch Menschen eingebunden, die in der pastoralen Praxis tätig sind. Somit trägt die Kommunikative Theologie dazu bei, die Kluft zwischen akademischer Wissenschaft und Lebenswelt zu verringern. Die Zusammensetzung des Fachpublikums auf diesem Symposium brachte dies eindrücklich zum Ausdruck, indem während dieser beiden Tage UniversitätsprofessorInnen gemeinsam mit ExpertInnen aus den Bereichen Bildung, Schule, Seelsorge und aus dem Sozialbereich zusammenarbeiteten.

 

… in Kommunikation mit ExpertInnen

In einem Selbstvergewisserungs- und Grundlagenpapier hatte der Forschungskreis „Kommunikative Theologie“ während der vergangenen zwei Jahre zentrale Kerngedanken dieser Kultur des Theologietreibens ausgearbeitet und erprobt. Im Rahmen des Symposiums „Die Rede von Kommunikation in der Theologie und in der Kommunikativen Theologie“ wurde diese erkenntnistheoretische Grundlegung zur Diskussion gestellt und kritisch angefragt. Neue und weiterführende Forschungsfragen wurden unter Einbeziehung von ExpertInnen von außen erarbeitet und Forschungsstrategien entwickelt. Im Hauptvortrag legte Prof. Norbert Mette,   Professor für Katholische Theologie und Didaktik mit dem Schwerpunkt Religionspädagogik und Praktische Theologie an der Universität Dortmund, in einem wohlwollend-kritischen Ausblick wichtige Überlegungen zur Fortführung der Forschungen zur Kommunikativen Theologie vor. Er forderte die Beibehaltung einer streng induktiven Methode ein, erinnerte an zentrale Begriffe aus den Kommunikationstheorien von Edmund Arens und Jürgen Habermas und betonte die ambivalente und verletzliche Struktur von Kommunikation, denn „s tatt der Wahrheit zu dienen kann Kommunikation zur Lüge und Verleumdung eingesetzt werden. Statt Gerechtigkeit zu fördern kann sie Ungerechtigkeit zementieren. Statt dem anderen authentisch zu begegnen, können die eigenen Absichten kaschiert und umso geschickter durchgesetzt werden“. Bezug nehmend auf die fächerübergreifenden Forschungen, wie sie im Forschungskreis Kommunikative Theologie betrieben werden, lobte Prof. Mette die Innsbrucker theologische Kultur, wo „das in vorbildlicher und beneidenswerter Weise der Fall zu sein“ scheint.

 

Symposium in vier Phasen

Die Vielfalt des kommunikativen-theologischen Forschungsansatzes und der damit verbundenen Praxis zeigte sich auch in den vier zu unterscheidenen – nicht zu trennenden – Phasen des Symposiums. Der ersten – und längsten – Phase, die der Vorstellung, Diskussion und Weiterentwicklung der theologischen Kommunikatonstheorien diente, folgten eine gemeinsame Eucharistiefeier und ein Geburtstagsfest anlässlich des 60. Geburtstags von Prof. Matthias Scharer, der den Forschungskreis Kommunikative Theologie leitet. Die abschließende vierte Phase des Symposiums fand am folgenden Tag im erweiterten Forschungskreis statt, in dem nochmals entscheidende Ergebnisse gesichert und weitere Forschungsvorhaben koordiniert wurden.