Kunst inmitten der Botanik
Zur Ausstellungseröffnung am 11. Mai kamen zahlreiche Bewunderer, Familie und Freunde. Auch Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa gab sich die Ehre und sprach zur Begrüßung.
Genialer Handwerker. Wortkarger Philosoph.
Kann die Natur in ihrer Eigenschaft als künstlerisches Werk noch zu überbieten sein? Wandelt man derzeit auf den Wegen des Botanischen Gartens und trifft auf die aus Stein zum Leben erweckten Skulpturen Weinharts, so stellt sich dem sensiblen Betrachter zwangsläufig diese Frage. Die gewaltigen und auch kleineren, jedoch stets meisterhaften Skulpturen aus der Hand eines gleichsam genialen Handwerkers wie wortkargen Philosophen scheinen es mühelos zu schaffen, an die Schönheit der Natur heranzureichen. Weinhart, dem 2003 der Berufstitel Professor für sein Lebenswerk verliehen wurde, schnitzt sein Innerstes in Holz, haut es Stein oder gießt es in Bronze und erschafft so Werke, die jeden, der davor verharrt, in ihren Bann schlagen.
Kunst und Umwelt
„Eine tiefe Symbolik“, so van Staa, sei den Skulpturen Weinharts eigen. Sie zeichneten sich durch eine „starke Expressivität“ aus, die in einem „faszinierenden Kontrast zum ruhigen Wesen dieses Menschen stehe“. Schaue man sich den bewegten Lebensweg des 82jährigen Künstlers an, so werde deutlich, was „ die Kunst und die Auseinandersetzung mit seiner Umwelt“ zu bewirken im Stande sei. Dem Bildhauer Weinhart gelinge es, „aus der Vergangenheit die Zukunft zu erschaffen“. Die Sprache dieses Künstlers, dessen Alter man nie erahnen möchte, sei dabei immer von einer „tiefen Emotionalität geprägt“, sprach van Staa tief beeindruckt weiter.
Künstler der besonderen Art
Auch der Leiter des Instituts für Botanik, Prof. Sigmar Bortenschlager, konnte nur bewundernde Worte für Prof. Weinhart finden. Die Werke dieses „Künstlers der besonderen Art“ im neuen Ausstellungsraum, der sich im Eingangsbereich zu den Tropischen Schauhäusern befindet, ausstellen zu dürfen, sei ihm eine besondere Ehre. Johann Weinhart präsentiere sich hier heute bei der Ausstellungseröffnung „frisch und rüstig“ und noch immer als Mensch, „der sich und seine Kunst sein ganzes Leben noch nie einer Richtung untergeordnet hat“, so Bortenschlager.
Stiller Hauptakteur
Weinhart selbst zeigte sich gerührt von soviel Bewunderung und Anerkennung, bedankte sich für das zahlreiche Erscheinen der Gäste und schloss seine Rede mit den Worten: „Ich bin eben kein großer Redner.“ Im Geiste hat so manch Anwesender diesem Satz wohl ein „dafür aber umso größerer Künstler“ hinzugefügt.
Die Ausstellung Johann Weinhart "Der Mensch im Spiegel von Liebe und Gewalt" ist bis 28. Mai täglich von 13.00 bis 16.00 zu sehen.