Editorial | Das Literaturhaus am Inn versteht sich nicht nur als Veranstalter und als Dokumentationsstelle zur Tiroler Literatur der Gegenwart, sondern auch als Ort der Auseinandersetzung für und mit Autorinnen und Autoren. Einen wesentlichen Schwerpunkt in diesem Bereich soll die Förderung der Tiroler Gegenwartsliteratur bilden. Ein Weg der direkten Förderung von Autorinnen und Autoren wurde über die Auftragsarbeiten versucht, die an Daniela Hättich, Barbara Hundegger, Sepp Mall und Egon A. Prantl vergeben wurden. Die Erfahrung mit dem Projekt ermutigt uns, in Zukunft regelmäßig Auftragsarbeiten zu vergeben: Die beteiligten Schreibenden konnten durch Qualität und differenzierte Auseinandersetzung mit dem vorgegebenen Thema überzeugen, und das Publikum hat großes Interesse an neuen Texten aus Tirol unter Beweis gestellt. Im Herbst soll ein weiterer Versuchsballon des Literaturhauses am Inn in Sachen Autorenarbeit steigen: ein Autoren-Theater-Workshop - in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Landestheater - für bereits im Bereich Drama arbeitende Autorinnen und Autoren. Gemeinsam mit SchauspielerInnen und professioneller Regie wird an Texten der Beteiligten und an deren konkreter Umsetzung auf der Bühne gearbeitet. Bei diesem Projekt waren die positiven Rückmeldungen von einem ähnlichen Workshop des Tiroler Landestheaters beim Literatur-Theater-Tag 1996 ausschlag-gebende Anregung. Allen Beteiligten in diesem Herbst gute Arbeit, viel Gewinn daraus und viel Spaß daran! Die Doppelseite in der Mitte des Programmheftes mit dem Titel Kleines Inn Lesebuch soll auch in Zukunft literarischen Texten vorbehalten bleiben. Die abgedruckten Texte werden nicht immer einen unmittelbaren Be-zug zum Programm des Literaturhauses am Inn haben; vielmehr soll hier im Laufe der Zeit ein "Kleinstlesebuch" entstehen. Für das Literaturhaus mußten Stühle eingekauft werden. Alle Stammgäste - und solche, die es werden wollen - haben nun die Möglichkeit, symbolisch einen Stuhl zu erwerben: Für ÖS 550,- ist ein Sessel im Literaturhaus am Inn ihrer und als solcher auch durch ein Namensschild gekennzeichnet. (Kennwort "Stuhl", Hypo Tirol Kto. 21011064485, lautend auf Literaturhaus am Inn. Name nicht vergessen!) Wir wünschen uns, daß Sie oft und gerne in den neugekauften Stühlen des Literaturhauses am Inn sitzen mögen. PS.: Sie können das Literaturhaus am Inn jetzt auch im Internet finden: Unsere Adresse ist "http:// info.uibk.ac.at/c/c1/c111/lithaus. html". |
Ausstellung vom 13. - 24. September (Mo-Fr 9-12, 14-17 Uhr) | Die andere Seite. Bild. Klang. Text Grenzgänge in der österreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts |
Ausstellung vom 13. - 24. September (Mo-Fr 9-12, 14-17 Uhr) | |
24. September, 20 Uhr | Ferdinand Schmatz: Der Maler als Stifter Lesung und Buchpräsentation zur Finissage der Ausstellung "Die andere Seite" |
Ferdinand Schmatz legt in seinem neuen Buch poetische Kunstbetrachtungen vor, die versuchen, neue Wege der Annäherung an Kunstwerke zu finden. Dabei entfernt er sich von der üblichen beschreibenden Analyse: Seine sprachliche Darstellung beinhaltet sowohl Elemente analytischer Untersuchung als auch der sinnlichen Wahrnehmung. So schafft er in seiner Sprache die Bildräume und Bildwelten von Kunstgegenständen neu. Bild, Abbild und Sprache werden zu einem dichten Sinngeflecht verwoben, das sowohl die Komplexität als auch die Symbolhaftigkeit der Kunstwerke erschließt. | |
Christine Lavant: Herz auf dem Sprung. Die Briefe an Ingeborg Teuffenbach Lesung und Buchpräsentation, Bettina Redlich liest aus dem neu erschienenen Buch und aus Die Schöne im Mohnkleid von Christine Lavant. | |
Einführende Worte durch die Herausgeberin Annette Steinsiek. | |
10. Oktober, 20 Uhr | Eva Binder und Erika Wimmer lesen Jessenin und Zwetajewa auf Russisch und Deutsch. |
Bilder in Gouache- und Mischtechnik - Ausstellung von 11. - 31. Oktober 1997 - (Mo-Fr 9-12, 14-17 Uhr) In ihren Zyklen hat sich die Malerin Martha Murphy mit den russischen Lyrikern Sergej Jessenin und Marina Zwetajewa auseinandergesetzt; beide Zyklen repräsentieren unterschiedliche Annäherungen einer Malerin an die Lyrik: Ist sie bei Jessenin sehr stark am Text, an einzelnen Formulierungen, ja Worten orientiert, so bezieht sie sich bei Zwetajewa auf die Texte in ihren biographischen Zusammenhängen.
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Workshop für Schreibende und Theaterleute. Ein Pilotprojekt, gemeinsam mit dem Tiroler Landestheater | |
Die Phase, in der ein Stück fertig geschrieben ist und der Prozeß der Realisation auf der Bühne beginnt, ist konfliktträchtig: Die Schreibenden haben ihren Text zu verteidigen, die Theaterleute haben für das Funktionieren des Textes im Spiel zu sorgen. Für beide Seiten kann es interessant sein, genau diese Spannung gemeinsam produktiv zu nutzen. |