Literaturhaus am Inn

Programm September–Oktober 2000

EditorialDer Mensch lebt nicht vom Brot allein.

Die Vergänglichkeit, eine Tatsache des Lebens, die oft Anlaß für Leiden ist, hat - wie wohl jeder früher oder später erfährt - ebenso häufig auch ihre ausgesprochen glückhafte Seite. Wir kennen das schließlich alle, daß wir zuweilen froh darüber sind, wenn die Dinge vorübergehen. Etwa angesichts unserer derzeitigen Bundesregierung trösten sich viele denkende Menschen mit der sicheren Aussicht, daß auch sie eines Tages den Weg alles Fleischlichen gehen wird. Und auch hinsichtlich der Kultur gilt: So sehr wir sie brauchen und so sehr sie an sich Bestand hat, ihre Erscheinungsformen dürfen nicht alt werden, sie müssen kommen und gehen. Sobald sich die Kultur an einen Machtblock hält, sobald sie sich nicht mehr bewegt, sich nicht mehr erhebt, wird sie faul.

In diesem Herbst stellt das Literaturhaus am Inn einen neuen Literaturkalender vor, dessen Motto fressen, tafeln, saufen, dinieren man als Metapher für die Kultur begreifen möge. Aufs Essen und Trinken kann der Mensch nicht verzichten, gekocht muß werden, aber wehe, das Essen steht zu lange herum und verdirbt. Auch im frischen Zustand sind Speisen und Getränke nicht immer gut, manchmal verschluckt man sich daran, ein andermal trägt man eine Magenverstimmung oder einen Kater davon, gelegentlich kotzt man sich daran aus.
Im allgemeinen freuen wir uns aber aufs Essen, wir erleben es als Nahrung und Wärme gepaart mit Genuß. Die Küche, woher Speise und Trank kommen, gilt als Schauplatz unserer Kreativität und Lust
oder aber als Arbeitsplatz, manchmal als Leiden an der Reproduktionsmaschinerie. Wie auch immer, unabhängig davon, wie gerne wir essen oder wie gleichgültig wir den Gaumenfreuden gegenüberstehen: Wenn eine Weile lang nichts auf dem Tisch steht, so ist das lebensbedrohlich.
Es gibt saubere und schmutzige Küchen, altmodische, gemütliche, dürftige oder durchgestylte und mit jeder nur erdenklichen Technik ausgestattete Küchen. Manche sind so groß, daß eine Menge Leute zum Essen Platz haben, andere verfügen nur über ein Tischchen für zwei. Bei wieder anderen sitzt man gar nicht drin, sondem trägt das Zubereitete zum Verzehr hinaus.
In verschiedenen Häusern wird gefressen oder diniert, je nach dem. Jeder Mensch hat seine ganz eigene Küche, die Küche spiegelt Charakter, Lebensgewohnheit, sozialen Status und Weltanschauung der Besitzerin und des Besitzers.

Ankündigung Literatur Haus Kalender:
Auf 12 Monatsblättern ... ... bringt der neue Literatur Küchen Kalender je 3 Fotografien von Ulrike Jussel (Axams), die eine bestimmte Küche mit wenigen Details einfangen. Dazu gibt es Texte aus ganz Österreich sowie aus Südtirol, Texte, die sich um Essen/Trinken als Phantasie oder Assoziation, als Obsession oder schlichte Lebenstatsache drehen: Lilian Faschinger, Peter Giacomuzzi, Sabine Gruber, Erich Hackl, Margit Hahn, Heinz D. Heisl, Monika Helfer, Kurt Lanthaler, Anna Mitgutsch, Josef Oberhollenzer, Ferdinand Schmatz und Gudrun Seidenauer leuchten das Thema in ihrer ganz eigenen Schreibweise und meist mit der Feder des Humors unter 12 verschiedenen Gesichtspunkten aus.

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
Darum kämpft die Kultur derzeit in Österreich um ihren Stand und ihre Berechtigung, um die Luft zum Atmen und das Geld zum Überleben. Auch wir sind gekürzt worden. Wir bitten das Literaturhaus-Publikum und alle Freunde der Literatur, den Kalender zum Förder-Preis von öS 500,- bei uns zu bestellen: Schicken Sie eine entsprechende Mitteilung auf Karte, dann erhalten Sie den Kalender mit Erlagschein zugesandt. Der Kalender kann natürlich auch anläßlich der Präsentation bzw. bei einer unserer Veranstaltungen im Literaturhaus zum Förderpreis gekauft werden (darüber hinaus ist er in allen Buchhandlungen um wohlfeile öS 248,- zu erstehen, Vertrieb Skarabäus). Der Erlös aus Ihrer Spende hilft uns, Ihnen weiterhin ein interessantes, anspruchsvolles, aber auch unterhaltsames Literatur-Programm zu bieten!



P.S. Informieren Sie sich gezielt über kulturpolitisches Geschehen in Österreich, z.B. mit der Homepage des Literaturhauses Wien:Literaturhaus Wien
Die beste Literaturseite Österreichs

" 10 Jahre "Der Prokurist"

Platzhalter

Präsentation der Gesamtausgabe in Kassette von: Der Prokurist (1990-2000) sowie Neuerscheinungen in der edition per procura. Mit Lesungen von Michael Donhauser (Wien/Vaduz) und Deszö Tandori (Budapest).

Eintritt frei
.

Eigenwillige Wege ist der Südtiroler Verein der Bücherwürmer in Lana von Anfang an gegangen. Das institutionell zwischen Lana und Wien angesiedelte, literarisch allerdings bewußt europäisch orientierte Projekt per procura umfaßt seit den Achtziger Jahren so vielfältige literarische Aktivitäten wie die jährlich stattfindenden Kulturtage Lana, die Verleihung des N.C.Kaser-Lyrikpreises, die Herausgabe einer Edition vorwiegend für Poesie in Übersetzung sowie die vom Südtiroler Autor Oswald Egger herausgegebene Literaturzeitschrift Der Prokurist. Die zwischen 1990 und 2000 erschienenen 20 Nummern der Zeitschrift, wovon jedes Heft als Dossier zur Poetik und lyrischen Praxis zeitgenössischer Dichtung konzipiert war, sind jetzt in einer Gesamtausgabe erschienen und umfassen an die 3000 Seiten mit Beiträgen namhafter internationaler Autoren, u.a. von John Ashbery, Gennadij Ajgi, H.C. Artmann, Inger Christensen, Elke Erb, Helga Glantschnig, Anselm Glück, Michael Hamburger, Friederike Mayröcker und Oskar Pastior. In Innsbruck lesen die zwei Hausautoren Michael Donhauser und Deszö Tandor, die Editionsreihe per procura mit dem neu erschienenen und dem französischen Dichter Stéphane Mallarmé gewidmeten Titel objet trouvé wird von der Herausgeberin Alma Vallazza prospektiv vorgestellt. Michael Donhauser, geboren 1956, lebt in Vaduz und Wien. Zahlreiche Gedicht- und Prosa-Veröffentlichungen, u.a.: Dich noch und. Liebes- und Lobgedichte (1991), Livia oder die Reise. Roman (1996). Zuletzt sind seine Übersetzungen der späten Verse Arthur Rimbauds und der Gedichtband Sarganserland erschienen, beide bei Urs Engeler, Basel. Im selben Verlag erscheint heuer im Herbst das Buch Gärten. Deszö Tandori, geboren 1938, Lyriker, Erzähler und Übersetzer, lebt in Budapest. Auf Deutsch sind u.a. erschienen: Startrampe ohne Bahn (1994). Alma Vallazza, geboren 1965 in Bozen, lebt in Wien. Mitherausgeberin der edition per procura und Mitarbeit am Veranstaltungsprogramm der Secession Lana. Übersetzungen aus dem Französischen und Italienischen (u.a. Jacques Roubaud, Honoré de Balzac, Amelia Rosselli).

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"Das Schnarchen Gottes" - Lyrik eines Vergessenen

Freitag, 15. September, 20 Uhr:
Robert Schindel (Wien) liest Texte von Jakob Haringer . Vertonungen nach Haringer-Gedichten von Arnold Schönberg, Kompositionen von
Daniel Ritter, Morton Feldman und Anton Webern (Klavier und Stimme).
(Reihe Jüdische Themen).


Eintritt frei.

Fromm und frech, aufsässig, unbequem und mitunter von anheimelnd lieblichem Ton - das sind die Texte des zunächst völlig in Vergessenheit geratenen, später wiederentdeckten, aber immer noch weitgehend unbekannten Bettelpoeten Jakob Haringer. Haringer, geboren 1898 in Dresden, aus bürgerlichem Haus stammend und zunächst Studierter, gehörte in den 20er Jahren zu den jungen hoffnungsvollen Lyrikern Deutschlands und war Träger des Gerhard-Hauptmann- und Kleist-Preises. 1936 emigrierte er vor Hitler, den er glühend haßte, nach Österreich und in die Schweiz, wo er bei Freunden oder in Lagern und Anstalten mehr schlecht als recht durchkam, bis er 1948 in der Nähe von Bern als Einsamer und Vergessener starb. Obwohl seit den späten 50er Jahren vereinzelt Werkausgaben und Darstellungen erschienen sind, ist er auch heute selbst in Expertenkreisen kaum bekannt. In Bern indes gibt es eine Jakob-Haringer-Gesellschaft, die sich des Dichters posthum annimmt. Katharina Bader (Gesang) und Iris Gerber (Klavier) bringen vertonte Texte von Haringer zur Aufführung, Idee und Gestaltung: Daniel Ritter. Dazu liest der bekannte Wiener Schriftsteller Robert Schindel eine persönliche Auswahl von Gedichten jenes Poeten, der wie kein anderer den Dichterfürsten Goethe schmähte und dessen Werk voll von frommen Flüchen und gottlosen Gebeten ist. Denn nicht ohne Grund hat Schindel seinem Roman Gebürtig (Suhrkamp 1992) einen Text Haringers als Motto vorangestellt.

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Die Grausamkeiten der Kindheit durchexerzieren

Donnerstag, 21. September, 20 Uhr:
Lesung und Buchpräsentation
Monika Wogrolly (Graz): Die Menschenfresserin (Deuticke 2000). Vorangehendes Literaturgespräch mit der Autorin zum Thema: Text als Psychogramm.

Eintritt frei.

Rosa, einst als Kind einer überforderten Mutter der Allmacht eines Krankenhauses ausgeliefert, kehrt an den Ort des Schreckens zurück, nicht mehr als Patientin, sondern als Werbeagentin, die die Wirkung eines neuen Medikamentes beobachten soll. Wie in einem teuflischen Sog erweckt sie die totgeglaubten Geister der Vergangenheit und begibt sich auf ein hochgefährliches Terrain grausamer Abhängigkeit. Monika Wogrolly führt die Leser in die bedrückende Welt der Weggesperrten und direkt in den Abgrund der menschlichen Seele. Die 1967 in Graz geborene Autorin einer Kurzprosasammlung und zweier Romane legt mit ihrem neuen Buch eine Arbeit vor, deren Sprachartistik in ihrer Konsequenz an Albert Drachs Protokollstil erinnert. Wogrolly studierte Germanistik und Philosophie, arbeitet u.a. als Werbetexterin und macht eine Ausbildung zur Psychotherapeutin. Dieser Tatsache und dem Thema des Romans Menschenfresserin wird in einem vorangehenden Gespräch mit der Autorin Rechnung getragen. Suche meinen Mörder. Roman (Deuticke 1994) und Ins Feuer. Roman (Deuticke 1995).

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Rätselhafter Auftrag mit Mord

Montag, 2. Oktober, 20 Uhr:

Rauriser Literaturpreis 2000!

Gerhard Kelling (Hamburg) liest aus seinem Roman: Beckersons Buch (Suhrkamp 1999).
Eintritt frei.

Er ist 58 Jahre alt und schrieb seinen ersten Roman: Gerhard Kelling, der seit 1969 Theaterstücke, Hörspiele und Opernlibretti schreibt und in vielfältiger Weise für Bühne und Funk arbeitet, hat heuer den Rauriser Literaturpreis mit Beckersons Buch, einer geheimnisvollen Geschichte über Wahn und Verfolgung, davongetragen. Vor dem Hintergrund der Verbrechen des Nationalsozialismus konstruiert Kelling auf mehreren gebrochenen Ebenen einen nicht völlig durchschaubaren Vorgang, in den Figuren mit gestörter Identität, Doppelgänger und von Mutmaßungen Getriebene verwickelt sind. Walter Levinson, ein dreißigjähriger Deutscher, stößt auf eine vielversprechende Annonce und erledigt bedingungslose Botengänge, deren Sinn ihm verborgen bleiben. Ein Geheimdienst? Eine Sekte? Minutiös beschreibt Kelling, was Menschen dazu treibt, sich in derlei Abhängigkeit zu begeben.


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Von der Venusmuschel bis zum Brotkörberl

Der Kalender für Menschen mit IQ

Mittwoch, 11. Oktober, 20 Uhr im Fotoforum West:
Präsentation des Literatur Küchen Kalenders 2001 mit Fotografien (Ulrike Jussel) und Geschichten österreichischer Autorlnnen zum Motto: fressen, tafeln, saufen, dinieren. Überraschendes Literaturprogramm, Foto-Ausstellung, Musik, Kiachln und Krapfen. Eintritt und Getränke frei, Speisen gegen Unkostenbeitrag..

Der neue Literatur Haus Kalender mit fotografischen Küchen-Stichproben der Axamerin Ulrike Jussel und 12 ausgesuchten Tafel-Geschichten aus ganz Österreich ist da und will im nächsten Jahr nicht nur in Küchen, Restaurants und Feinkostläden hängen. Österreichische Autorlnnen erzählen in 12 amüsanten und tiefgründigen Geschichten von ihrem Hang zur irrwitzigen Tintenfisch-Küche, vom Blick der Köchin auf männliche Lippen, von den sechsundvierzig Arten, einen Kaffee zu kochen und anderen Wahrheiten und Obsessionen. Der Kalender, die Literatur und ihre gute Beziehung zur Fotografie werden im Fotoforum West am Adolf-Pichler-Platz in Innsbruck mit einem bunten literarischen und kulinarischen Abend begangen und begossen. Das Literaturhaus am Inn freut sich, den vierten (Veranstaltungs-) Herbst mit allen Freunden und seinem Publikum zu feiern. Tiroler Autorlnnen werden an diesem Abend literarische Kostproben servieren!

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"... und wieder voll von der Sonne beschienen"

Dienstag, 17. Oktober, 19.00 Uhr:
Walter Schlorhaufer (Innsbruck) liest aus dem neuen Abschlußband seiner Romantrilogie. Vortrag über das Werk Walter Schlorhaufers von Johann Holzner (Germanistik). Anschließend Buffet zu Ehren des Autors.

Eintritt frei.

Anläßlich seines 80. Geburtstages liest Walter Schlorhaufer Kostproben aus seinem noch nicht publizierten Roman-Manuskript, dem dritten Teil einer Trilogie, vor. Der Germanist und Freund Schlorhaufers, Univ. Prof Dr. Johann Holzner, bietet in einem vorangehenden Vortrag einen Überblick über das reichhaltige Werk des Innsbrucker Autors. Walter Schlorhaufer, Arzt, langjähriger Vorstand der Universitätsklinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen und Begründer einer Logopädie in Innsbruck, hat von Jugend an bis heute seinem zweiten Beruf eines Schriftstellers Raum gegeben. Der Autor, Träger mehrerer Literaturpreise und spätestens seit den vierziger Jahren in der literarischen Öffentlichkeit bekannt, hat zahlreiche Gedichte und Prosastücke sowie Hörspiele veröffentlicht. Zuletzt sind beim Haymon-Verlag erschienen: Narbensaiten. Gedichte (1991); Unverloren. Erzählung (1993); Briefschaften. Roman mit Helene Flöss (1994) und Mittwinter. Novelle (1997).


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Im offenen Spiel von Rede und Widerrede

Dienstag, 24. Oktober, 20 Uhr:
Lesung und Buchpräsentation
Franz Schuh: Schreibkräfte. Über Literatur, Glück und Unglück. Essays (DuMont 2000).

Eintritt frei. .

Mit List und Leidenschaft finden die essayistischen Erkundungen des Franz Schuh ihre Position, indem sie zunächst alle möglichen Antworten in Fragen auflösen (F. Sch.) und unsere Gewißheiten ironisieren. Mit Schuh folgen wir begeistert der Überzeugung, daß Sprache ein Leben hat und dieses auf den Menschen übergeht. Ob Konrad Bayer, die 50er Jahre und die literarische Radikalität, oder Die Bücher von Paulus Hochgatterer, oder Die Dialektik von Glück und Unglück: Franz Schuhs Essays kommen nicht trocken gelehrt daher, sie bereiten Freude. Die eigentlichen Dichter der Epoche, in deren Kunst alles kulminiert, was die Zeit zu ihrer Diagnose bedarf, sind die Werbe- und Klappentexte der Buchbranche. (F. Sch.) Franz Schuh, Jahrgang 1947, ist Philosoph, Historiker und Germanist, er lebt als Schriftsteller und Kritiker in Wien. Lehrbeauftragter an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien, freier Mitarbeiter der Wochenzeitung Die Zeit, Hamburg. Zahlreiche Veröffentlichungen, u.a.: Liebe, Macht und Heiterkeit. Essays (1985); Das phantasierte Exil. Essays (1991) und Der Stadtrat. Eine Idylle (1995).


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"alles Glas zerschmolzen"

Freitag und Samstag, 27./28. Oktober, jeweils 20 Uhr im Innsbrucker Kellertheater:
Eine inszenierte Lesung mit Texten von Christine Lavant von und mit Cornelia Peschko. Eintritt öS 100,-/erm. öS 80,- .

"Zu hören sind Prosa, Gedichte und Briefe der Dichterin Christine Lavant, auf der akustischen Ebene als Hörspiel konzipiert: Die Texte einmal stockend, um die Erfindung der Halbsätze ringend, einmal wie über Geschriebenes hinwegstreichend, leicht oder laut, denkend ... Zu sehen ist eine Gestalt, sie erinnert sich, reflektiert die Zustände ihres Schaffens, feiert diese Zustände im Brennpunkt ihrer Sprache. Sie verbrennt an ihrer Genauigkeit ..." (Cornelia Peschko). Cornelia Peschko arbeitete als Schauspielerin und Regisseurin in Köln, Bonn, Düsseldorf, Heidelberg und Tübingen. 1990 gründete sie in Bonn ein Theater für experimentelles Arbeiten. Zusammenarbeit mit modernen Komponisten, Inszenierungen im Bereich Musiktheater, enger Kontakt zum Tanz. Ausbildung in Alexandertechnik. Lesungen in Deutschland und Österreich.

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Treibsand, Küstenstriche

Montag, 30. Oktober 20 Uhr
Lesung und Buchpräsentation Raoul Schrott:
Die Wüste Lop Nor (Hanser 2000). Willige Spende öS 80,- .

Eine poetische Liebesgeschichte, eine Erinnerung an Länder und Städte: Raoul Schrott erzählt von einem Mann und drei Frauen, von einem kleinen Ort in der Wüste und von Reisen auf andere Kontinente. Die Wüste Lop Nor ist eine Novelle in hundert und einem Kapitel, sie berichtet von der Hälfte des Lebens, von Frauen und von der Begegnung mit dem Fremden. Die Sprache ist von äußerster Einfachheit, der Ort, von dem aus das Erzählen beginnt, auch: Das Haus liegt auf einem Hügel. In einem Zimmer stehen ein Eichentisch und eine Truhe voller Fläschchen mit Sand. In der Fensternische ein Pinienzapfen, ein Cri-Cri und ein Stein. Raoul Schrott ist geboren 1964 und in Tunis aufgewachsen, er lebt in Irland. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt beim Hanser Verlag: Tropen (Über das Erhabene, Lyrik, 1998); Jorge Luis Borges: Der Geschmack eines Apfels (Gedichte, ausgewählt von Raoul Schrott, 1999) und Die Bakchen (2000).

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