Die literarische
Saison beginnt!
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Samstag 9. Sept., ab 11 Uhr
KulturGastHaus Bierstindl
Spätsommer-Brunch im Gastgarten
Mit Kurzlesungen von Hans Aschenwald, Regina Hilber,
Lina Hofstädter, Stefanie Holzer, C. H. Huber, Magdalena Kauz,
Markus Köhle, Otto Licha, Irene Prugger, Thomas Schafferer, Helmut Schiestl - Eine Veranstaltung von KulturGastHaus Bierstindl & Literaturhaus am Inn
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Nächtlicher Rat
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Mittwoch, 20. Sept., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Dževad Karahasan:
Der nächtliche Rat
(Insel 2006)
Lesung, Gespräch und Einführung:
Christa Kofler
Der nächtliche Rat
ist ein vielstimmiges Buch. Es ist Kriminalroman, theologischer und kulturhistorischer Essay in einem. Vor dem Hintergrund der jüngsten Zeitgeschichte erzählt Dževad Karahasan die Geschichte eines Mannes, der sich seiner Herkunft vergewissern will und mit dem heraufziehenden Krieg konfrontiert wird. Simon Mihailoviç, Arzt in Berlin, kehrt nach einem Vierteljahrhundert in seine Heimatstadt Foča zurück. Es ist Ende August 1991, Gewalt, Angst, Fanatismus, nationalistischer Wahn vergiften die Atmosphäre, in der die ethnischen Spannungen in Hass umzuschlagen beginnen. Simon liegt jedoch nichts ferner als sich an den kommenden Schlachten zu beteiligen. Er begibt sich mit seinem Freund Enver, einem Sufi-Mönch, in den Barzakh, das unterirdische Zwischenreich, wo sich die Seelen der seit Jahrhunderten Ermordeten versammeln, um die große Kette der Gewalt zu durchtrennen.
Dževad Karahasan, 1953 in Duvno/Jugoslawien geboren, Erzähler, Dramatiker und Essayist. Die Belagerung Sarajevos war Thema seines in zehn Sprachen übersetzten Tagebuchs der Aussiedlung und seiner letzten Romane
Schahrijars Ring und Sara und Serafina.
Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er lebt in Graz und Sarajevo. Dževad Karahasan erhielt 2003 den Buchpreis zur Europäischen Verständigung.
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Rom
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Donnerstag, 28. Sept., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Barbara Hundegger
rom sehen und
(Skarabaeus)
Buchpräsentation
In ihrem Gedichtzyklus
rom sehen und
gelingt Barbara Hundegger eine atmosphärisch dichte und facettenreiche literarische Auseinandersetzung mit den Ereignissen, in die sie während ihres Romaufenthalts im April 2005 nur aus Zufall geraten war: mit dem Tod von Papst Johannes Paul II und der nachfolgenden Inszenierung durch die Medien. In einer Art "Gedicht-Bericht", der sich aus Stimmungen wie aus Fakten speist, kontrastiert sie vor Ort gesammelte Medienzitate und Schlagzeilen mit realen Impressionen, Gegebenheiten, persönlichen Schauplätzen. Sie filtert das Gewirr der Zeitungsstimmen, konzentriert es und verwebt es mit ihrer ganz eigenen lyrischen Stimme zu einer eindrücklichen Textur, deren Spannung neben der Sprache auch daraus entsteht, was hier nebeneinander zu stehen kommt: Kardinalsroben und Beziehungsfragen, Hubschrauberkreise und Scheinwerfermeere, Frauenliebe, Männerbastionen, Medienirrsinn und innere Frachten.
Barbara Hundegger, geboren 1963, lebt in Innsbruck. Publikationen (Auswahl):
und in den schwestern schlafen vergessene dinge. Gedichte (Wieser 1998).
desto leichter die mädchen und alles andre als das. Gedichte (Verlag das fröhliche Wohnzimmer 2002),
kein schluss bleibt auf der andern
(Skarabaeus 2004). Preise: Christine-Lavant-Lyrikpreis 2003, Reinhard-Priessnitz-Preis 1999. Österreichisches Staatsstipendium und Grosses Tiroler Literaturstipendium 2005.
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Zwirbeln
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Mittwoch, 4. Okt. 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Christian Steinbacher
Zwirbeln, was es hält
(Haymon)
Lesung und Gespräch. Moderation: Christoph W. Bauer
Poesie liegt nicht im Besonderen des Welt-Details, sondern im besonderen Blick darauf, sagt Christian Steinbacher. Wie in seinen bisherigen Publikationen setzt er auch in seinem neuen Gedichtband die ganze Palette des poetischen Handwerkszeugs ein, versucht dabei immer wieder neue Formen zu entwickeln. Neben den leichtfüßigen Flecken und Flocken zu Beginn finden sich versponnene Künststücke ebenso wie Gedichte, die zugleich freundlich gesonnene Persiflagen auf Kollegen wie etwa Paul Wühr oder Oskar Pastior sind.
Christian Steinbacher, geboren 1960 in Ried im Innkreis, lebt in Linz. Seit 1988 mehrere Lyrikbände sowie Arbeiten im Umfeld experimenteller, konzeptueller und phonetischer Poesie. Publikationen (Auswahl):
Für die Früchtchen.
Ein Plädoyer (2000),
Die Treffsicherheit des Lamas. Von Melancholien, Maul-Würfen und deren Zurückweisung
(2004, alle: Haymon).
Christoph W. Bauer, geboren 1968 in Kolbnitz/Kärnten, lebt derzeit als Autor und Chefredakteur der Zeitschrift Wagnis in Innsbruck. Lyrik, Prosa, Essay, Übersetzungen; Herausgabe und Betreuung diverser Anthologieprojekte; Leitung von Schreibwerkstätten, Lyrikworkshops. Publikationen (Auswahl):
fontanalia. fragmente. Gedichte (Haymon 2003),
Aufstummen. Roman (Haymon 2004),
supersonic. logbuch einer reise ins verschwinden
(Edition Korrespondenzen 2006).
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Lange Nacht der Museen
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Samstag, 7. Okt., ab 18 Uhr
Literaturhaus am Inn
* 18 Uhr
Eröffnung der Ausstellung "Schätze aus dem Brenner-Archiv"
* 21 Uhr
Begrüßung: Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Tilmann Märk
Präsentation des "Blauen Buches"
von Erich Kästner
* 22 Uhr
Günter Gräfenberg liest Texte von Erich Kästner
Anschließend: Führung durch das Brenner-Archiv
Dazwischen, davor und danach:
Herbstbuffet - Wein, Brot und Früchte, Bücher-Verkauf
Erich Kästner (1899-1974) blieb nach 1933 in Deutschland. Seine Bücher wurden verbrannt, unter seinem eigenen Namen konnte er nicht mehr veröffentlichen. Als Zeitzeuge füllte er heimlich ein blaues Buch mit stenografischen Aufzeichnungen. Dieses Tagebuch, das sich in seinem Nachlass im Deutschen Literaturarchiv Marbach fand, wurde jetzt zum ersten Mal veröffentlicht. Kästner berichtet darin vom Wahnwitz des Berliner Alltags im Krieg, von Bombennächten, Gerüchten und Flüsterwitzen, vom Schicksal und Verhalten der großen und kleinen Täter und Opfer.
Im März 1945 nahm Kästner das
Blaue Buch
mit nach Mayrhofen. Er gehörte zu einer Filmgruppe der Ufa, die sich unter dem Vorwand, einen Film für den Endsieg zu produzieren, ins Zillertal zurückgezogen hatte. Hier erlebte er das Ende des Krieges. Seinen geplanten Roman über das Dritte Reich, für den er im
Blauen Buch
Stoff sammelte, hat Kästner nicht vollendet. Notizen aus dem Nachlass geben erstmals eine Vorstellung von diesem groß angelegten Projekt.
Die Herausgeber Silke Becker und Ulrich von Bülow stellen das
Blaue Buch
(Marbacher Magazin 2006) von Erich Kästner vor
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Schritte über Grenzen
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Mittwoch, 11. Okt., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Die Autoren Semier Insayif und Farhad Showgi im Gespräch mit dem Psychoanalytiker Herbert Bickel. In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Psychoanalyse Innsbruck
"
Wertvolle Bundesgenossen sind aber die Dichter, und ihr Zeugnis ist hoch anzuschlagen, denn sie pflegen eine Menge von Dingen zwischen Himmel und Erde zu wissen, von denen sich unsere Schulweisheit noch nichts träumen läßt. In der Seelenkunde gar sind sie uns Alltagsmenschen weit voraus, weil sie da aus Quellen schöpfen, welche wir noch nicht für die Wissenschaft erschlossen haben." Die Feststellung von Sigmund Freud aus seiner Schrift "Der Wahn und die Träume in W. Jensens
Gradiva" enthält in Text und Subtext folgende Argumentation: Dichter erkennen eine Dimension des Realen, die sich wissenschaftlicher Wahrnehmung entzieht. Sie verfügen über ein Verständnis des Menschen, das gewohntes Wissen übertrifft und nützen einen Zugang zu Erkenntnis, den reguläre Forschung versagt. Auf einen einzigen Punkt gebracht: Dichter besitzen ein heuristisches Gespür, das ihnen einen privilegierten Aufenthalt im verborgenen Land des Unbewussten gewährt.
Das Gespräch ist einem ersten Vergleich der dichterischen und der psychoanalytischen Forschungs- und Darstellungsmethode gewidmet.
Semier Insayif, geboren 1965 in Wien. Lebt in Wien, freier Schriftsteller. Kunstübergreifende Projekte und Ausstellungen, Sprachperformances und Schreibwerkstätten. Veröffentlichungen u.a.:
über gänge verkörpert. gedichte (2001),
libellen tänze. gedichte nach den sechs suiten für violoncello von johann sebastian bach.
Gemeinsam mit Martin Hornstein (2001, beide Haymon).
Farhad Showgi, geboren 1961. Mit 5 Jahren von Deutschland in den Iran übersiedelt, später Rückkehr nach Deutschland. Studium der Medizin in Erlangen. Seit 1989 Psychiater und Autor in Hamburg. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. Übersetzung des iranischen Dichters Ahmad Schamlu. Buchpublikationen u.a.:
Die Walnußmaske, durch die ich mich träumend aß. Gedichte und Kurzprosa (Rospo 1998),
Heimaten.
Gemeinsam mit Anne Duden und Lutz Seiler (Wallstein 2001),
Ende des Stadtplans.
(Urs Engeler Editor 2003), Übersetzungen aus dem Persischen:
Ahmad Schamlu: Blaues Lied. Gedichte ( Urs Engeler Editor 2002).
Herbert Bickel, geboren 1952 in Bludenz, Studium der Philosophie, Psychologie, Pädagogik, Romanistik und Germanistik in Innsbruck, Kulturwissenschaftler und Psychoanalytiker. Gründungs- und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Psychoanalyse und des Sigmund Freud-Archivs Innsbruck (http://www.vsfi.at). Zahlreiche Publikationen an der Schnittstelle zwischen Literatur und Psychoanalyse
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Die Arbeit der Nacht
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Dienstag, 17. Okt., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Thomas Glavinic
Die Arbeit der Nacht
(Hanser)
Buchpräsentation und Lesung
Thomas Glavinic, der mit seinem Kriminalroman
Der Kameramörder2004 erster Autor der Aktion "Innsbruck liest" war, liest aus seinem neuen Roman
Die Arbeit der Nacht. Jonas ist allein. Zuerst ist es nur eine kleine Irritation, als die Zeitung nicht vor der Tür liegt und Fernseher und Radio nur Rauschen von sich geben. Dann jedoch wird Jonas klar, dass seine Stadt, Wien, menschenleer ist. Ist er der einzige Überlebende einer Katastrophe? Sind die Menschen geflüchtet? Wenn ja, wovor? Jonas beginnt zu suchen. Er durchstreift die Stadt, die Läden, die Wohnungen und bricht schließlich mit einem Truck auf, um nach Spuren der Menschen zu suchen. Mit wachsender Spannung erzählt Thomas Glavinic davon, was Menschsein heißt, wenn es keine Menschen mehr gibt.
Thomas Glavinic, geboren 1972 in Graz, schreibt seit 1991 Romane, Essays, Erzählungen, Hörspiele und Reportagen, lebt in Wien. Veröffentlichungen:
Carl Haffners Liebe zum Unentschieden.
Roman (1998),
Herr Susi
(2000),
Der Kameramörder. Kriminalroman (2001; alle drei: Volk & Welt),Wie man leben soll. Roman (dtv, 2004). Auszeichnungen: 2002 Friedrich-Glauser-Krimipreis für
Der Kameramörder.
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Texte in Szene
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Freitag, 20. Okt., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Schüler der Schauspielschule Sachers
spielen Toni Bernhart
Judith Blank, Thomas Rizzoli, Philip Rudig, Marco Schaaf, Lukas Zolgar, Schüler von Walter Sachers, spielen ausgewählte Szenen aus Stücken von Toni Bernhart.
Seit mittlerweile zehn Jahren verfolgt die Schauspielschule Sachers (ehemals Schauspielforum Tirol) im Kulturgasthaus Bierstindl das ehrgeizige Ziel, junge Talente in der Kunst der Darstellung zu unterrichten und ist damit die einzige Ausbildungsstätte für den darstellerischen Bereich in Westösterreich. Nicht zuletzt geht es im Unterricht um die Schulung der Fähigkeit, das Denken, die Wahrnehmung, die Gefühle und die Fantasie von sich aus in Gang zu setzen.
Walter Sachers, gebürtiger Innsbrucker, erhielt seine Schauspielausbildung bei Lee Strasberg in New York. Seine Engagements führten ihn an das Stadttheater Würzburg, die Städtischen Bühnen Regensburg, zu den Wiener Festwochen etc. Er wirkte in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, u.a.
Verkaufte Heimat, Zug um Zug, Tatort.
Ensemblemitglied am Tiroler Landestheater und seit 1994 gemeinsam mit Lore Mühlberger in der Leitung der Schauspielschule.
"Toni Bernharts Theaterstücke sind Texte, hinter deren stiller Oberfläche die Wirklichkeit in grellen und komischen, zärtlichen und düsteren Tönen schimmert." (
Martinisommer, Skarabaeus 2005). Toni Bernhart, 1971 in Südtirol geboren, Germanist und Schriftsteller, lebt in Berlin.
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Gianni Celati
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Montag, 23. Okt., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Gianni Celati
Lesung
Einführung: Gerhild Fuchs
In Kooperation mit dem Institut für Romanistik und dem Italienischen Kulturinstitut Innsbruck
Die ersten Erzählwerke Gianni Celatis reichen zurück in die frühen siebziger Jahre und ins Ambiente der italienischen "Neoavanguardia". Schon damals experimentierte der in Brighton lebende Autor mit der Mündlichkeit literarischen Schreibens, was auch heute noch eine zentrale Komponente seiner Werke darstellt. Seit den achtziger Jahren entstehen aus seiner Feder Kurzgeschichten und Reiseberichte. Celati begreift seine schriftstellerische Tätigkeit als ein Aufspüren der Eigenwertigkeit des Wahrgenommenen und sieht in der Beobachtungs- und Beschreibungsfunktion des Schriftstellers eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Er lehnt daher auch jegliche Erhöhung und Mythisierung der schriftstellerischen Tätigkeit ab und möchte sich lediglich als Erzähler - nicht als "Autor" - verstanden wissen.
Celati ist auch als Essayist, Übersetzer und Regisseur von experimentellen Dokumentarfilmen aktiv. Sein neuester Film
Visioni di case che crollano
(2003), eine kritische Meditation über den Zerfall verlassener Häuser in der Poebene, ist am Mittwoch, 25. Oktober um 18.30 Uhr im Claudia-Saal zu sehen und wird vom Autor selbst kommentiert.
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