Arno
Gisinger und
Martin Sexl
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Dienstag, 4. Mai, 19 Uhr
Literaturhaus am Inn
Buchpräsentation
Imagined Wars. Mediale Rekonstruktionen des
Krieges
Mit einem Kurzfilm von Georg Simbeni und Ale
Bachlechner
Begrüßung: VR
Tilman Märk
Kriege sind
real, aber wie Nationen, Gesellschaften, der
Klimawandel oder die Verteilung von Armut und
Reichtum sozial konstruiert. Es ist also nicht
ganz „natürlich“, dass es Kriege gibt, sondern
kulturell bedingt: Kriege entstehen durch die
Verwendung von Zeichen. Die Bezeichnung und
Beschreibung von Ereignissen ist also nicht
einfach ein Versuch, etwas im Nachhinein
kommunikativ zugänglich zu machen, vielmehr ist
dieser Versuch der medialen Rekonstruktion Teil
des Konstruktionsprozesses selbst. Imagined
Wars präsentiert zwei Essays, die einen solchen
Konstruktionsprozess darstellen und
gleichzeitig reflektieren: Martin Sexl
entwickelt eine Kritik der Verwendung von
fotografischem Material in der Konstruktion von
Kriegen und im Berichten darüber, Arno Gisinger
demonstriert in einer gegenläufigen Bewegung,
dass Fotografien nicht zwangsläufig einer Logik
der Abbildung folgen müssen, sondern auch eine
Erzählung aufspannen können, welche den „Zwang
zur Abbildung“ unterläuft.
Der Kurzfilm Under construction:
Imagined wars , der anlässlich der
Buchpräsentation das erste Mal gezeigt wird,
verwendet das Textmaterial und die Fotografien
des Buches, ist aber eine eigenständige
Auseinandersetzung mit dem Thema und eine
weitere „mediale Rekonstruktion des
Krieges“.
Martin Sexl, geboren 1966 in Hall
in Tirol, Literaturwissenschaftler und
Kulturhistoriker, lebt in Innsbruck als Dozent
für Vergleichende Literaturwissenschaft an der
Universität Innsbruck.
Arno Gisinger, geboren 1964 in
Dornbirn, Fotokünstler, lebt und arbeitet in
Paris.
Arno Gisiner,
Martin Sexl: Imagined Wars. Mediale
Rekonstruktionen des Krieges. innsbruck
university press 2010
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Kathrin Röggla und Ulrich
Peltzer
[ AusDruck ]
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Freitag, 7. Mai, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Lesung und Gespräch
Moderation: Robert Renk
„Auf den
ersten Blick scheinen Ulrich Peltzers und
Kathrin Rögglas literarische Arbeiten nur
schwer vergleichbar. Ulrich Peltzer stellt
seine Protagonisten in gesellschaftliche
Entwicklungen, fächert Milieus aus, reibt
Politisches an Privatem und verdichtet seinen
Stoff in reflexiv durchdrungenen, aber sehr
konkret geschilderten Szenen. Kathrin Röggla
hingegen stürzt sich unmittelbar hinein in die
ergehenden Reden, seien es Szenegespräche,
Kommentare zur Lage, Medienklischees oder das
Gewuchere innerer oder äußerer Monologe.
Figuren, Räume, Handlungen entstehen indirekt
aus den verzerrten Sprachformen, die zu einer
schnellen, rhythmischen Suada verschnitten
werden. Und doch ist beiden gemeinsam, daß sie
sich sehr bewußt um eine Sprache bemühen, die
gesellschaftliche Phänomene konkret zu fassen
vermag.“ (Literarisches Colloquium Berlin)
Kathrin Röggla, geboren 1971 in
Salzburg, lebt in Berlin. Sie entwickelt
Radiostücke und arbeitet als Prosa- und
Theaterautorin. Für ihre Bücher erhielt sie
zahlreiche Preise, darunter den
Italo-Svevo-Preis und den Anton-Wildgans-Preis.
Röggla schreibt an ökonomischen Krisen und
gesellschaftlichen Bruchstellen entlang, über
Ausnahmezustände und Worst-Case-Szenarios, die
gespenstisch die Normalität prägen und von
Fiktionen aus Berichterstattung und Filmen
durchdrungen sind. In ihrer zuletzt
erschienenen Publikation die alarmbereiten
(Fischer 2010 ) erzählt sie in acht
Prosastücken von der Bedrohung und der Magie
einer Welt in Alarmbereitschaft und führt die
trügerischen und verführerischen Geschichten
unserer panischen Gegenwart vor Augen.
Ulrich Peltzer, geboren 1956 in
Krefeld, lebt als Schriftsteller in Berlin.
Sein Thema ist die Gegenwart in ihren
aktuellsten Ausprägungen. In seinem zuletzt
erschienenen Roman Teil der Lösung (Ammann 2007
) entwirft er ein Panorama der Zeit, in der
eine erneute Bereitschaft zur Militanz und
Radikalisierung spürbar ist, die aus dem
diffusen Unbehagen gegen eine als totalitär
empfundene Gegenwart, die keinen
grundsätzlichen Widerspruch duldet, entsteht.
Und in der prekäre Verhältnisse die Arbeits-
und Lebensbedingungen zahlreicher Menschen
prägen. Zahlreiche Preise, zuletzt 2008
Berliner Literaturpreis, verbunden mit der
Berufung zur Heiner-Müller-Professur für
deutschsprachige Poetik an der FU Berlin.
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Josef Oberhollenzer und Herman
Kühebacher
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Dienstag, 11. Mai, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Lesung mit musikalischen Interventionen
Einer verleibt
sich die Träume der anderen ein, wo immer er
ihrer habhaft wird – ein Traumklauber, der
fremde Träume zu den eigenen macht.
Oberhollenzer erzählt, wie der Traumklauber zu
seinen Träumen kommt; schöne, traurige,
grausame Träume – oder Schwesternträume,
Elternträume, Großmutterträume. Geträumt von
einem Vertreter, einem Pfarrer, einem Hund,
aber auch von Andreas Hofer, Tirols
Nationalhelden, oder von Arnold, der Hauptfigur
aus Oberhollenzers Großmuttermorgenland – sie
alle träumen im Traumklauber ihren Traum. Indem
Oberhollenzer uns die Träume der anderen durch
seinen Traumklauber erzählen lässt, kunstvoll
aneinander gereiht, ähnlich einer Traumgalerie,
entsteht allmählich das Bild des Traumklaubers
selbst, das Bild eines Menschen, der nicht
träumen kann und der doch alles dafür täte, es
zu können, um endlich glücklich zu sein.
Herman
Kühebacher, Mitglied der Pustertaler
Folk-Gruppe Titlá , wird mit der „Schwegl“
(alpenländische Querflöte) zu den Texten
spielen.
Josef
Oberhollenzer, geboren 1955 , lebt in
Bruneck. Er schreibt Lyrik, Prosa,
Theaterstücke und veröffentlicht regelmäßig in
Zeitschriften und Anthologien. Rockbands haben
seine Texte vertont. Publikationen (zuletzt):
Was auf der erd da ist. Vom scheitern &
gelingen, vom vergessen & erinnern ( 1999
), G roßmuttermorgenland. Eine Erzählung aus
den Bergen ( 2007 , beide Folio).
Josef
Oberhollenzer:
Der Traumklauber. Eine Erzählung in 52 Träumen.
Folio 2010
Lesen Sie einen
Ausschnitt im beiliegenden Inn-Lesebuch!
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Sepp Mall |
Mittwoch, 19. Mai bis Freitag, 21. Mai,
Literaturhaus am Inn
Poetik-Vorlesung und Lesung
Mittwoch, 20 Uhr: Lesung. Einführung:
Wolfgang Wiesmüller
Donnerstag und Freitag, jeweils 16 – 18 Uhr
+ 20 – 22 Uhr:
Am
Mittwochabend wird Sepp Mall als Auftakt zu
seiner Poetik-Vorlesung einen Querschnitt aus
seiner lyrischen Produktion lesen, von Läufer
im Park (Haymon 1992 ) bis zu Wo ist dein Haus
(Haymon 2007 ), von den Gedichten des Meraner
Lyrikpreises 1996 bis hin zu neuen
unveröffentlichten Texten.
In der Poetik-Vorlesung wird der
Autor folgende Themen streifen: Lyrik und
andere Grenzüberschreitungen; Spiegelungen,
Versteckspiele und blinde Hunde: Das lyrische
und das biographische Ich; Schreiben lernen –
von Einflüssen, falschen Vorbildern und
Weggenossen; Schönheit ist unerlässlich –
Wortkollisionen, Durchschüsse, Virgeln;
Engagierte Lyrik – das verbotene Politische,
das verschämt Poetische. Mit Textbeispielen von
Erich Fried, Bert Brecht, Klaus Menapace, n.
c. kaser, Martina Hefter und anderen.
Sepp Mall, geboren 1955 in Graun,
lebt in Meran, schreibt seit 1971 Lyrik, Prosa
und Hörspiele. Veröffentlichungen in
Anthologien, Zeitschriften und Hörfunk. Neben
den bereits erwähnten Lyrikbänden
veröffentlichte er u. a. den Roman Wundränder
(Haymon 2004 ).
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[
Montagsfrühstück.
Forum für strategische Langsamkeit ]
Eine Kooperation zwischen dem Literaturhaus am Inn,
Denkpanzer und der Abteilung für Vergleichende
Literaturwissenschaft der Universität Innsbruck
Unterstützt von: Rauchmühle & Brotbuben Lener
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Montag, 31. Mai, 9 - 11 Uhr
Literaturhaus am Inn
Peter Angerer
Georg Kaser
Moderation: Martin Sexl
Im Zentrum
steht das Thema der Begegnung von Wissenschaft
und Öffentlichkeit(en), wobei die Frage
im Vordergrund stehen wird, wie und mit welcher
Sprache Wissenschaft in den Medien
verhandelt wird. Welche Sprache verwendet die
universitäre Institution in der Begegnung mit
den verschiedenen Öffentlichkeiten? Welche
Sprache „verlangen“ die Medien von
WissenschaftlerInnen? Diese Fragen sollen
anhand der aktuellen Diskussion rund um die
Berichte der KlimaforscherInnen diskutiert
werden, deren Fehler von jenen umgehend
instrumentalisiert wurden, die nicht an eine
vom Menschen gemachte Erderwärmung glauben bzw.
glauben wollen. In der Diskussion soll ein
Reflexionsraum über die emotionale
Ausschlachtung der Klimaforschung, insbesondere
des medialen In-Szene-Setzens von Angst
geschaffen werden.
Es diskutieren der Innsbrucker
Glaziologe Georg Kaser, der als Mitglied des
„Intergovernmental Panel on Climate Change /
IPCC“ wesentlich an den Aufsehen erregenden
internationalen Klimaberichten mitgewirkt hat
und mitwirkt, und der Journalist Peter
Angerer.
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Richard Obermayr
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Dienstag, 8. Juni, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Lesung
Im Gespräch
mit dem Autor: der Verleger Jochen Jung
Ist die Kugel,
die durch diesen Roman fliegt, je abgefeuert
worden? Und wenn ja, wird sie ihr Ziel
erreichen, oder wird die Verlangsamungstaktik
des Erzählers diesen Schuss aufhalten können?
Dies ist die Geschichte einer Familie, die
unter den Folgen eines Ereignisses leidet, für
das es zwar viele Vorzeichen und Hinweise gab,
das aber womöglich nie stattgefunden hat.
Richard Obermayr hat einen Roman
über das flüchtigste und zugleich
unwiederrufbarste Element geschrieben: die
Zeit. Tag für Tag geht sie durch uns hindurch
und häuft sich als eine Vergangenheit auf, von
der wir nicht wissen, was mit ihr geschieht.
Ist es möglich, dass diese gelebte Zeit hinter
uns weiterreift, ja dass jene Teile unserer
Persönlichkeit, die wir zurücklassen mussten,
um die zu werden, die wir heute sind, sich
hinter unserem Rücken, gegen uns ver-
bünden? Was ist, wenn eines Tages die
Vergangenheit uns nicht mehr braucht und ohne
uns weiterlebt?
Richard
Obermayr, geboren 1970 in Ried im Innkreis,
lebt in Wien. Auszeichnungen:
Hermann-Lenz-Stipendium 2000 ,
Robert-Musil-Stipendium 2002 . Publikationen:
Der gefälschte Himmel . Roman (Residenz, 1998
)
Richard
Obermayr: Das Fenster. Roman. Jung und Jung
2010
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Zeitmesser: 100 Jahre "Brenner"
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Donnerstag, 10. Juni, 18 Uhr
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Ausstellungseröffnung
Die Zeitschrift Der Brenner , 1910 bis 1954
herausgegeben von Ludwig von Ficker, gilt bis
heute als herausragendes Zeugnis der
Kulturgeschichte Österreichs. Der
Entwicklungsbogen dieser Zeitschrift reicht von
der Kultur der Moderne (Karl Kraus, Ludwig
Wittgenstein, Georg Trakl, Hermann Broch, Else
Lasker-Schüler) bis hin zu einer prononciert
katholischen Heilsbotschaft (Søren Kierkegaard,
Theodor Haecker, Ferdinand Ebner, Ignaz
Zangerle).
In der
Ausstellung sind neben Gemälden, unter anderem
von Oskar Kokoschka, Max von Esterle, Max
Weiler und Wilfried Kirschl, auch Autographen
und Werkmanuskripte aus der Redaktion des
Brenner sowie jüngere Schätze aus den Beständen
des Brenner-Archivs zu sehen.
Dauer der
Ausstellung: 11 . Juni bis 19 . September
2010
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Katharina Hacker
[ netz.werk ] , von StudentInnen der
Komparatistik und der Germanistik entwickelt:
intertextuelle und intermediale Vernetzungen
zwischen Literatur und anderen Künsten sowie das
Netzwerk der Autorin/des Autors. |
Dienstag, 15. Juni, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
[ netz.werk
]
Lesung und Gespräch
Alix, Anton
und die anderen ist der Auftakt eines
mehrteiligen Romanprojekts. Aus verschiedenen
Perspektiven wird in zwei parallel verlaufenden
Erzählsträngen, die auch formal getrennt
geführt werden, das Beziehungsgeflecht der
Protagonisten und ihres sozialen Umfeldes
porträtiert. Die Autorin spinnt ein feines
Netz, welches die Schicksale der einzelnen
Personen miteinander verwebt. Im Mittelpunkt
steht die sensible Alix, die die „Wahlfamilie“,
bestehend aus ihren Eltern, ihrem Ehemann Jan
und den beiden Freunden Anton und Bernd,
zusammenhält. Die Charaktere befinden sich auf
einer scheinbar endlosen Sinnsuche, treiben
ziellos zwischen Liebe, Leben, Glück und Tod.
Beziehungswunsch und Bindungsangst liegen nahe
beieinander … Im Mai 2010 erscheint die Novelle
Die Erdbeeren von Antons Mutter , die ebenfalls
Thema des Abends sein wird.
Katharina
Hacker, geboren 1967 in Frankfurt am Main,
studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik
in Freiburg und Jerusalem, lebt derzeit in
Berlin. Für ihren Roman Die Habenichtse erhielt
sie 2006 den Deutschen Buchpreis und den
Deutschen Literaturpreis. Literarische
Veröffentlichungen: Eine Art Liebe . Roman (
2003 ), Die Habenichtse . Roman ( 2006 ),
Überlandleitung. Prosagedichte ( 2009 ). Alle:
Suhrkamp.
Katharina
Hacker: Alix, Anton und die anderen.
Roman.Suhrkamp 2009 . Die Erdbeeren von Antons
Mutter . Roman. Fischer 2010
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Josef Winkler
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Donnerstag, 17. Juni, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Lesung
im Rahmen des Writer-in-Residence-Programms
der
Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät
der Universität Innsbruck
Einführung:
Wolfgang Hackl
Josef Winkler
hat „schonungslos und mit unerhörter
Radikalität die Katastrophen seiner
katholischen Dorf-Kindheit und die seines
Ausgesetztseins in einer mörderischen Welt in
barock-expressive, rhythmische Prosa von
dunkler Schönheit verwandelt“, heißt es in der
Begründung der Jury zur Verleihung des
Büchner-Preises 2008 . Seit seinem ersten Roman
Menschenkind ( 1979 ), der mit Der Ackermann
aus Kärnten ( 1980 ) und Muttersprache ( 1982 )
die Trilogie Das wilde Kärnten bildet,
beschreibt Winkler das bäuerlich-katholische
Leben und die Stummheit und Sprachlosigkeit der
österreichischen Provinz. Seine Texte kreisen
in immer neuen Variationen um den Tod, der
neben Sexualität oder Religion zu den zentralen
Themen seiner suggestiven Prosa gehört. In den
literarischen Reflexionen seiner vielen Reisen
nach Italien, Mexiko und vor allem nach Indien
kontrastiert er die religiös-liturgischen
Bilder seiner Kindheit mit den Zeremonien
fremder Totenrituale.
Josef Winkler, geboren 1953 in
Kamering in Kärnten, nach verschiedenen
Tätigkeiten seit 1982 freier Schriftsteller,
lebt in Klagenfurt. Zahlreiche Preise und
Auszeichnungen, zuletzt Großer Österreichischer
Staatspreis ( 2007 ), Georg Büchner-Preis (
2008 ), Erich Fried-Preis ( 2009 ),
Ehrendoktorat der Universität Klagenfurt ( 2009
).
Werke (Auswahl): Das wilde Kärnten . Trilogie (
1984 ), Der Leibeigene ( 1987 ), Friedhof der
bitteren Orangen ( 1990 ), Domra. Am Ufer des
Ganges ( 1996 ), Natura morta. Eine römische
Novelle ( 2001 ); Roppongi. Requiem für einen
Vater ( 2007 ), Ich reiß mir eine Wimper aus
und stech dich damit tot. Geschichtensammlung (
2008 ), Die Realität so sagen, als ob sie
trotzdem nicht wär ( 2010 ). Alle:
Suhrkamp.
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[
Montagsfrühstück.
Forum für strategische Langsamkeit ]
Eine Kooperation zwischen dem Literaturhaus am
Inn, Denkpanzer und der Abteilung für
Vergleichende Literaturwissenschaft der
Universität Innsbruck
Unterstützt von: Rauchmühle & Brotbuben
Lener
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Montag, 28. Juni, 9-11 Uhr
Literaturhaus am Inn
Ingeborg Erhart
Beate Palfrader
Erika Wimmer
Moderation: Anna Rottensteiner
Kulturpolitische Debatten zwischen
VertreterInnen aus Politik, Wissenschaft und
der Kunst- oder Kulturszene werden häufig als
Kontroversen um Finanzierung und Verteilung von
Geldern geführt. In dieser Veranstaltung des
Montagsfrühstücks soll die kulturpolitische
Diskussion auf eine fundamentalere Metaebene
gehoben werden: Welche unterschiedlichen
Definitionen der Begriffe „Kunst“ und „Kultur“
treffen in einer Begegnung dieser beiden
gesellschaftlichen Bereiche aufeinander? In
welchem Verhältnis stehen die Begriffe
zueinander? Inwiefern sind (nationale)
Kulturdefinitionen mit jenen der Kunst
verbunden oder schließen sich aus? Welches
Verständnis von Kunst und Kultur findet sich in
der Politik und bei Kunst-Schaffenden?
Es diskutieren Erika Wimmer, Autorin und
Literaturwissenschaftlerin, Ingeborg Erhart,
Kuratorin und Geschäftsleiterin der Tiroler
Künstlerschaft, und Beate Palfrader,
Landesrätin für Bildung und Kultur.
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Alessandro Banda
Rut Bernardi
Bruna Dal Lago-Veneri
Roberta Dapunt
Sabine Gruber
Kurt Lanthaler
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Donnerstag, 24. Juni, 19 Uhr
Literaturhaus am Inn
LESEFEST der SAV –
Südtiroler Autorinnen Autorenvereinigung
Eine Kooperation von SAV, Literaturhaus am
Inn und
Institut für Translationswissenschaft der
Universität Innsbruck
Moderation: Erika Wimmer
Südtirol und die drei Sprachgruppen Ladinisch –
Deutsch – Italienisch: Das ergibt immer wieder
spannende Kommunikationsmomente und
interkulturelle Auseinandersetzungen - auch in
Dichtung und Literatur. Nicht nur spielt
Italien jenseits der Landesgrenzen in vielen
Texten Südtiroler Autoren eine Rolle, die
Mehrsprachigkeit wird vielfach, man denke etwa
an die verstorbenen Dichter Gerhard Kofler und
Norbert C. Kaser, gepflegt, sie findet in Prosa
und Lyrik ihren Niederschlag.
Das SAV-Lesefest feiert nicht nur die Literatur
des südlichen Landesteils, sondern auch die
Lebendigkeit der drei Sprachen. Es wird auf
Ladinisch und Italienisch (mit Übersetzung) und
auf Deutsch gelesen. Rut Bernardi liest
zweisprachig; die Übersetzungen der
italienischen Texte von Roberta Dapunt, Bruna
Dal Lago-Veneri und Alessandro Banda haben
Verena Bernhard, Amra Causevic, Martina Holaus,
Sara Lisci, Katharina Meller, Monika Reiterer,
Flora Roider, Studierende des Instituts für
Translationswissenschaft, unter der Leitung von
Christiane Böhler übersetzt, sie werden ihre
Übersetzungen auch vortragen.
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Norbert Scheuer
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Mittwoch, 30. Juni, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Lesung
Trauer und Schönheit
einer Welt
Einst sind der Vater
und die Brüder gemeinsam fischen gegangen, das
Rauschen des Wehrs hinter der Gaststätte in der
Eifel, in der sie gelebt haben, hat die
Kindheit der Brüder mit Ahnungen und Phantasien
belebt. Aber der Vater, der beim Angeln immer
auf der Suche nach einem riesigen, mythischen
Urfisch war, ist schon lange tot. Und der
ältere Bruder Hermann musste in die Klinik, hat
den Verstand verloren. Der jüngere Bruder, der
Ich-Erzähler, ist zurückgekehrt an den Ort der
Kindheit, steht im Fluss, angelt und lässt das
Leben der Familie Revue passieren.
Norbert Scheuers Roman
Überm Rauschen entwickelt mit seiner genauen
und poetischen Sprache einen enormen Sog, wird
zu einer suggestiven Geschichte, deren
Protagonisten mit ihrer Suche nach dem
mythischen Fisch zugleich auf der Suche nach
dem Glück sind. Und das Glück ist da, im
Rauschen, in der wehmütigen Kraft des
Erzählens. Bei den Tagen der deutschsprachigen
Literatur in Klagenfurt 2006 wurde Norbert
Scheuer für einen Auszug aus dem Roman mit dem
3sat-Preis ausgezeichnet. 2009 war Überm
Rauschen auf der Shortlist für den Deutschen
Buchpreis.
Norbert Scheuer, geboren
1951 , studierte physikalische Technik und
Philosophie. Er arbeitet als
Systemprogrammierer und lebt in Kall (Eifel).
Veröffentlichungen (Auswahl): Der
Steinesammler. Roman ( 1999 ), Flussabwärts .
Roman (Beck 2002 ), Kall, Eifel. Erzählungen
(Beck 2006 ).
Norbert Scheuer:
Überm Rauschen . Roman. Beck 2009
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