Lesung
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Mittwoch, 14. Sept., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Sabine Gruber
Als ihre Freundin Ines in Rom plötzlich stirbt,
reist Clara Burger aus Stillbach in Südtirol
an, um Ines’ Haushalt aufzulösen. Dabei
entdeckt sie ein Romanmanuskript, das im Rom
des Jahres 1978 spielt, dem Jahr der Entführung
und Tötung Aldo Moros. Darin beschreibt Ines
offenbar ihre eigene Ferienarbeit vor mehr als
dreißig Jahren als Zimmermädchen im Hotel
Manente, schreibt von Liebe, Verrat und
Subversion, erzählt aber die Geschichte ihrer
Chefin Emma Manente, die seit 1938 in Rom lebt
und zum Leidwesen ihrer Südtiroler Familie
einen Italiener geheiratet hat. War sie
tatsächlich Johann aus Stillbach versprochen
gewesen, der 1944 bei einem Partisanenanschlag
in Rom getötet worden war? Und ist der
Historiker Paul, den Clara in Rom kennenlernt,
der Geliebte von Ines aus jenem Jahr? Wie
wirken die Spannungen um Südtirol und seine
Zugehörigkeit seit der NS-Zeit und dem
Faschismus bis heute nach? In ihrem neuen Roman
erzählt Sabine Gruber von der Verflechtung
persönlicher und historischer Ereignisse, von
Verrat und Verbrechen, von Sehnsucht, Wahrheit
und neuer Liebe.
Sabine Gruber, geboren 1963 in Meran, lebt nach
dem Studium der Germanistik, Geschichte und
Politikwissenschaft als freie Schriftstellerin
in Wien. Für ihr Werk – Erzählungen, Hörspiele,
Theaterstücke und Romane – erhielt sie
zahlreiche Preise und Stipendien,
wie den Anton Wildgans-Preis und das Robert
Musil-Stipendium. Zuletzt erschienen: Die
Zumutung. Roman (2003), Über
Nacht. Roman (2007, beide: C. H. Beck).
www.sabinegruber.at
Sabine Gruber: Stillbach oder die
Sehnsucht. Roman. C.H.Beck 2011
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Vortrag und Gespräch in englischer
Sprache |
Donnerstag, 15. Sept., 18
- 19.30 Uhr
Literaturhaus am Inn
Alberto
Manguel
Reading: a passion
Moderation: Alejandro Boucabeille
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Lesung
In Kooperation mit
Klangspuren.Festival zeitgenössischer
Musik
www.klangspuren.at
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Freitag,16. Sept., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Alberto
Manguel
Einführung und Moderation: Elia
Eisterer-Barceló
Lesung auf deutsch: Johann Nikolussi
Alberto Manguel lässt seine Leserinnen und
Leser in die Welt der Literatur, die eigentlich
aus unzähligen Kosmen besteht, eintauchen. Im
deutschsprachigen Raum wurde er Ende der
Neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts
schlagartig mit Eine Geschichte des
Lesens berühmt, eine Liebeserklärung an
die Bücher, aber auch der Versuch, die Liebe
zwischen den Menschen und dem Lesen und
Schreiben quer durch alle Zeiten, Kontinente
und Religionen zu erklären. Auf kenntnisreiche
und vergnügliche Weise vereint Manguel sein
großes enzyklopädisches Wissen mit der eigenen
Biographie.
„Der König der Leser“ (Ulrich Greiner) ist
auch Verfasser von Erzählungen und Romanen.
Zuletzt erschien 2010 sein Roman
Alle Menschen lügen, ein literarisches
Vexier- und Verwirrspiel, in dessen Mittelpunkt
ein verloren gegangenes Manuskript steht. Hier
reiht sich Manguel in eine besonders in der
spanischsprachigen Literatur ausgeprägten
Tradition ein, in der Bücher und Bibliotheken
zu Protagonisten von fiktiven Texten werden, in
denen Realität und Surrealität, Fiktion und
Fantasie ineinander fließen. Ebenso wie in
seinen Essays, erweist sich Manguel als
politisch wacher Schriftsteller.
Alberto Manguel, geboren 1948 in Buenos Aires,
wirkte unter anderem in Paris, London, Mailand
und Toronto als Verlagslektor und
Literaturdozent. Er übersetzte zahlreiche
Bücher und ist Herausgeber von Anthologien und
Kurzgeschichten. Manguel lebt vorwiegend in
Toronto und Paris und ist seit 1988 kanadischer
Staatsbürger. Für sein Werk erhielt er
zahlreiche internationale Ehrungen.
Publikationen (Auswahl): Von Atlantis bis
Utopia. Ein Führer zu den imaginären
Schauplätzen der Weltliteratur(1981,
Christian), Eine Geschichte des Lesens
(1998, Volk & Welt), Stevenson unter
Palmen. Eine metaphysische
Kriminalgeschichte (2003), Tagebuch
eines Lesers(2005), Die Bibliothek bei
Nacht (2007, alle: Fischer).
www.alberto.manguel.com
Elia Eisterer-Barceló, geboren 1957 in Alicante
(Spanien), seit 1981 Mitarbeiterin am Institut
für Romanistik, ist in ihrem Heimatland und
mittlerweile auch hierzulande eine bekannte
Schriftstellerin, die für ihr Werk zahlreiche
Auszeichnungen und Preise erhielt. Auf Deutsch
erschienen die Romane Das Geheimnis des
Goldschmieds (2004), Das Rätsel der
Masken (2006) und Stimmen der
Vergangenheit (2009, alle: Piper)
Alberto Manguel: Alle Menschen lügen.
Roman. Fischer 2010
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Lesung |
Freitag, 23. Sept., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Junge Texte
Aus der
Schreibwerkstatt mit Bernhard
Aichner
Moderation: Bernhard Aichner
Das Literaturhaus am Inn hat im letzten halben
Jahr erstmals eine Schreibwerkstatt für
Jugendliche angeboten. In drei Terminen
arbeiteten neun Jugendliche unter der Leitung
von Bernhard Aichner an der Entstehung von
literarischen Texten. Herausgekommen sind neun
Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein
können. Von tragisch bis heiter, von lustig bis
romantisch, die Bandbreite der Texte, die zu
hören sein werden, ist groß: Ein spannender,
abwechslungsreicher Abend mit neuen Talenten am
Tiroler Literaturhimmel ist garantiert!
Es lesen: Linda Achberger (*1992), Max
Allinger-Csollich (*1996), Bernd Kramer
(*1999), Jana Kranebitter (*1999), Alena Riha
(*1993), Valentin Rottensteiner (*1994), Julia
Schaidreiter (*1991), Christina Stolz (*1994)
und Selina Willinger (*1995).
Bernhard Aichner, 1972 geboren, aufgewachsen in
Osttirol, lebt als freier Schriftsteller,
Theaterautor und Fotograf in Innsbruck.
Auszeichnungen zuletzt: 2007/2008
Staatsstipendium und Großes Literaturstipendium
des Landes Tirol, jüngste Publikationen:
Schnee kommt (2009, Skarabæus),
Die Schöne und der Tod.Krimi (2010),
Für immer Tod.Ein Max-Broll-Krimi
(2011, beide Haymon Taschenbuch).
www.bernhard-aichner.at
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Buchpräsentation und
Themengespräch |
Dienstag, 27. Sept., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Krista Hauser
Kulturjournalismus
zwischen Zentrum und Peripherie
Mit Horst Christoph, Michael
Klein und Erika Wimmer
Krista Hauser hat zwischen 1965 und 2000 die
Kultur in Tirol und ganz Österreich beobachtet
und vermittelt: als Kulturchefin der Tiroler
Tageszeitung, dort auch verantwortlich für die
kulturpolitische Beilage horizont, und
als Kulturredakteurin und Filmerin beim ORF in
Wien. Sie hat zahlreiche Artikel, Essays und
Beiträge für die Zeitung, für Zeitschriften und
Kataloge verfasst und eine Vielzahl
dokumentarischer Künstlerporträts und
Themenfilme gedreht, dazu noch einige Bücher
herausgebracht: Ein höchst intensives
Arbeitsleben, in dem sich 30 Jahre
österreichischer Kunst, Architektur und
Literatur spiegelt.
Aus Anlass ihres 70. Geburtstages erscheint
eine Monografie über das vielfältige Engagement
einer Tiroler Journalistin und
Kulturvermittlerin. Horst Christoph (Profil)
und Michael Klein (Inns-brucker Zeitungsarchiv)
sind eingeladen, als Wegbegleiter Krista
Hausers mit der Autorin Erika Wimmer über die
kulturpolitisch spannenden Jahre 1970–1980 (und
darüber hinaus) zu diskutieren, eine Zeit, in
der die Journalistin in der hiesigen
Kulturszene kräftig mitmischte.
Erika Wimmer: Krista Hauser –
Kulturjournalistin und
Dokumentarfilmerin. Ein Porträt
.Studienverlag 2011
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Lesung |
Dienstag, 4. Okt., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Maja Haderlap
Maja Haderlap erzählt in ihrem
Debütroman die Geschichte eines Mädchens, einer
Familie und zugleich die Geschichte eines
Volkes, der Kärntner Slowenen. Erinnert wird
eine Kindheit in den Kärntner Bergen und der
Versuch eines heranwachsenden Mädchens, ihre
Familie und die Menschen in ihrer Umgebung zu
verstehen. Zwar ist der Krieg vorbei, aber in
den Köpfen der slowenischen Minderheit, zu der
die Familie gehört, ist er noch allgegenwärtig.
Erst nach und nach lernt das Mädchen, die
Bruchstücke und Überreste der Vergangenheit in
einen Zusammenhang zu bringen und aus der
Selbstverständlichkeit zu reißen und
schließlich als (kritische) junge Frau eine
Sprache dafür zu finden.
Für einen Auszug aus diesem Roman gewann die
Autorin den diesjährigen
Ingeborg-Bachmann-Preis.
Maja Haderlap, geboren 1961 in Bad Eisenkappel
in Kärnten. Studium der Theaterwissenschaften
und der Deutschen Philologie an der Universität
Wien; Arbeit als Dramaturgie- und
Produktionsassistentin in Triest und Ljubljana,
von 1992 bis 2007 Chefdramaturgin am
Stadttheater Klagenfurt. Lebt als Autorin in
Klagenfurt. Schreibt Lyrik, Prosa, Essays und
übersetzt aus dem Slo-
wenischen ins Deutsche. Lyrikbände: Žalik
pesmi (1983), Bajalice (1987),
Gedichte Pesmi Poems (1998).
www.haderlap.at/maja.html
Maja Haderlap: Engel des Vergessens.
Roman. Wallstein 2011
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Gespräch |
Dienstag, 11. Okt., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Schreiben lehren im
Kontext des
eigenen poetologischen
Standorts
Mit Barbara Hundegger,
Christian Ide Hintze, Erika Kronabitter
Konzept und Moderation: Petra Ganglbauer
Die an diesem Abend versammelten Beitragenden
sind nicht nur AutorInnen und KünstlerInnen,
sondern auch Lehrende im Bereich Sprach-Kunst
und im Kontext des kreativen Schreibens.
Barbara Hundegger, Christian Ide Hintze und
Erika Kronabitter geben in dem, von Petra
Ganglbauer moderierten Gespräch, Einblick in
ihre Schreib-Genese und machen ihre Sicht des
Lehrens unter Einbeziehung ihres eigenen
poetologischen Standorts transparent.
Untersucht und hinterfragt werden einserseits
die ästhetisch-formalen wie auch politischen
Zugänge zum Schreiben und andererseits die
gesellschaftliche Relevanz der literarischen
bzw. kreativen Schreib-Lehre.
Barbara Hundegger, geboren 1963 in Hall in
Tirol, lebt als freie Schriftstellerin in
Innsbruck, Unterrichtstätigkeit am Institut für
Sprachkunst. Zahlreiche Auszeichnungen und
Stipendien, zuletzt: 2011 outstanding artist
award für Literatur, des BMUKK, jüngste
Publikation: schreibennichtschreiben.
Lyrik (2009, Skarabaeus). www.bahu.at
Christian Ide Hintze, geboren 1953 in Wien,
Autor von Audio-, Video- und
Performance-Gedichten, von Zettel-, Plakat- und
Buchtexten, von Filmen, Aktionen,
Installationen und Songs. Seit 1992 Direktor
der „schule für dichtung in wien“.
http://sfd.at. Publikationen zuletzt:
Orivesi Teachings.instruktive Poesie
(2008), nantzn.performative Poesie
(2010). www.ide7fold.net
Erika Kronabitter, geboren 1959 in
Hartberg/Sterreich, arbeitet interdisziplinär
in den Bereichen Literatur, Malerei, Grafik,
Konzept-, Video und Fotokunst. Seit 2001
Leitung unterschiedlicher Workshops zu Essay,
Lyrik und zum interdisziplinären Arbeiten mit
Literatur und Video, Veröffentlichungen seit
1978, zuletzt: dich atmen gehört. In:
Ein Fenster bis zum Horizont, Anthologie
deutsch-polnisch (hg. malgorzata
ploszewska); Edition Art Science, St.
Wolfgang-Wien (2011). Viele Preise und
Stipendien, jüngste Auszeichnung:
Theodor-Körner-Preis 2011 für das Projekt
nora.x.(Ar-
beitstitel). www. kronabitter.com
Petra Ganglbauer, geboren 1958 in Graz, lebt in
Wien und im Burgenland als Autorin und
Radiokünstlerin. Schreibt Lyrik-, Prosa und
Essays, veröffentlichte Wiener Vorlesungen zur
Literatur, Hörstücke, Hörspiele, arbeitet an
interdisziplinären Projekten. Leitung des
Lehrgangs Wiener Schreibpädagogik, Präsidentin
des Berufsverbandes Österreichischer
Schreibpädagog/inn/en:
www.schreibpaedagogik.com.Veröffentlichungen
zuletzt: Die Überprüfung des Meeres.
Art Science (2010), Ökotonal, ORF
Kunstradio (2010), Permafrost. Prosa
(2011, mitterverlag). ganglbauer.mur.at
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Lesung und Gespräch |
Dienstag, 18. Okt., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Martin Kubaczek
Gespräch mit dem Lektor Joe
Rabl
In drei verschiedenen Erzählräumen versucht
Martin Kubaczek seinen Protagonisten, den
Vater, festzuhalten: Im ersten Teil lässt er
ihn unkommentiert erzählen, wie ihm „das
Erzählen das Leben gerettet hat“; im zweiten
Teil erinnern sich die Eltern, im zunehmend
aussichtslosen Ringen mit dem körperlichen
Verfall an die Leidenschaft ihrer Beziehung
ebenso wie an die bedrückenden,
unaussprechbaren Erlebnisse in der Nazizeit. Im
Vergleich der vom Vater gemalten Aquarelle zum
Schweizer Berg Rigi mit denen seines Vorbilds
William Turner, stellt sich im dritten Teil die
Frage nach dem Richtigen und dem Realen, die
sich als eine der Tages- und Jahreszeiten, der
Lichtverhältnisse, der Wahrnehmung und der
Perspektive erweist.
Martin Kubaczek, geboren 1954 in Wien,
studierte Violine, Germanistik und Philosophie.
Er lehrte 15 Jahre lang Literatur und
vergleichende Kulturwissenschaften an der Tokyo
University for Foreign Studies und der
Meiji-Universität; heute lebt er als
Schriftsteller, Literaturkritiker und Essayist
in Wien und Tokio.
Joe Rabl, geboren in Kufstein, Studium der
Germanistik und Komparatistik, seit 1996 im
Verlagswesen, freier Lektor.
Martin Kubaczek: Die Knie meiner Mutter und
mein Vater im Krieg.Roman. Folio Verlag
2011
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Lesung und Gespräch |
Donnerstag, 20. Okt., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Evelyn Schlag
Gespräch mit der Lektorin
Bettina Wörgötter
Oktober 1956: Nahe der Grenze fallen Schüsse,
Blut fließt. Schnell ist der Traum von der
großen Freiheit in Ungarn vorbei. István
Földesch flüchtet mit seiner Frau Etelka und
dem Sohn László über die grüne Grenze. In einer
Molkerei findet die Familie rasch Arbeit. Viele
Jahre später begegnen sich der Rechtsanwalt
Valentin Görtz aus Österreich und der Ungar
László Földesch an einer Tankstelle. Obwohl sie
sich nie zuvor gesehen haben, sind ihre
Biographien eng miteinander verknüpft. Görtz
findet heraus, dass sein Vater einst der Anwalt
des Molkereidirektors war, und auch bei seiner
Lebensgefährtin Katharina setzt László
Erinnerungen in Gang. Ein Roman über
vermeintliche Zufälle und den dynamischen Sog
von Vergangenheit und Erinnern.
Evelyn Schlag, geboren 1952 in Waidhofen an der
Ybbs, Studium der Germanistik und Anglistik,
lebt als Schriftstellerin, Übersetzerin,
Essayistin, Literaturkritikerin und Lehrerin in
Waidhofen/Ybbs. Zuletzt erschienen:
Brauchst du den Schlaf dieser
Nacht.Gedichte (2002), Das L in
Laura.Roman (2003), Architektur einer
Liebe.Roman (2006), Sprache von einem
anderen Holz.Gedichte (2008, alle:
Zsolnay)
Bettina Wörgötter, geboren 1974 in Kufstein.
Studium der Vergleichenden
Literaturwissenschaft, Germanistik und
Romanistik in Wien, Paris und Madrid.
1998 / 1999 Universitätsassistentin an der ELTE
in Budapest. Seit 1999 Lektorin im
Zsolnay & Deuticke Verlag, Wien.
Evelyn Schlag: Die große Freiheit des
Ferenc Puskás. Roman. Zsolnay 2011
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[Montagsfrühstück. Forum für
strategische Langsamkeit] |
Montag, 24. Okt., 9 - 11 Uhr
Literaturhaus am Inn
Zurück zur Natur – nur,
zu welcher?
Hans Platzgumer und Josef
Nussbaumer im Gespräch
Moderation: Martin Sexl
Oft sprechen wir wenn es um Armut, atomare
Unfälle, Klimawandel oder andere schreckliche
Konsequenzen menschlichen Handelns geht von
„Unglück“ oder „Katastrophen“, als ob solche
Ereignisse „ganz natürlich“ über den Menschen
hereinbrechen würden und nicht von diesem
gemacht wären. Natur kann so gesehen in der
gesellschafts-politischen und medialen Rhetorik
als Argument dienen, um menschliches Handeln zu
entschuldigen. Parallel dazu scheint es ein
sehr starkes menschliches Bedürfnis und eine
Sehnsucht nach einer „natürlichen Natur“ zu
geben, die einen Rückzugsort bildet, der frei
ist von zivilisatorischen Überformungen und
technologischen Eingriffen, welche die Erde ja
zunehmends an den Rande eines Kollapses zu
führen scheinen. Diese „natürliche Natur“ ist
jedoch vielleicht nicht mehr als unberührte
Wildnis denkbar, die es schon lange nicht mehr
gibt, sondern als in irgendeiner Form
deformierte Natur. Exemplarisch wird das dort
deutlich, wo vom Menschen gemachte Katastrophen
zu einem zivilisatorischen Versagen geführt
haben und die Natur zu wuchern beginnt, wie in
der Sperrzone rund um Tschernobyl oder in den
von Wirbelstürmen heimgesuchten Tropen.
Das komplexe Wechselverhältnis von Natur und
Kultur/Zivilisation soll in diesem
Montagsfrühstück zur Diskussion gestellt
werden. Es diskutieren der Schriftsteller und
Musiker Hans Platzgumer und Josef Nussbaumer,
Professor am Institut für Wirt-
schaftstheorie, -politik und -geschichte an der
Universität Innsbruck.
20 Uhr
Lesung mit
Hans Platzgumer
Juni 2011, die Geisterstadt
Pripjat in der Ukraine. 1986 ist hier ein
Reaktor explodiert und hat über 4000
Quadratkilometer in ein totes Gebiet
verwandelt. Es gibt verseuchten Wald,
verstrahlte Gebäude. Und einige Menschen.
Phillipe und Soraya suchen Gott, Henry sucht
wilde Tiere, Oleg, Gennadi und Artjom sind nur
zum Vergnügen hier, Alexander und Igor haben
nichts mehr zu verlieren. Ihre Wege kreuzen
sich und jedes Leben nimmt plötzlich einen ganz
anderen Verlauf. Keiner geht aus der Zone, wie
er gekommen ist.
„Hans Platzgumers Roman ist in erster Linie
eine dicht komponierte, stilistisch
vielschichtige Prosa, voller Bitterkeit und
Düsternis angesichts der Besessenheit des
Menschen von technischem Fortschritt, und
voller Skepsis gegenüber der vermeintlich
allmächtigen Wissenschaft.“ (Literaturhaus
Wien)
Hans Platzgumer, geboren 1969 in Innsbruck,
lebt als Musiker, Komponist und Schriftsteller
in München und am Bodensee. Seit 1987
veröffentlichte er weltweit über 50 LPs und CDs
(u. a. mit HP Zinker oder den Goldenen
Zitronen), arbeitete für Film, Theater und
Hörspiel. Ausgezeichnet u. a. mit dem
Emil-Berlanda-Preis und einer
Grammy-Nominierung. Bisher erschienen:
Expedition (2005), Weiß
(2008, beide Skarabaeus). www.platzgumer.net
Hans Platzgumer: Elefantenfuß. Roman.
Limbus 2011
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