Lesung
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Donnerstag, 3. Nov., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Margit
Schreiner
Die Tiere von Paris ist das ironische
Selbstgespräch einer Alleinerziehenden, die
sich und dem Leser das Dreiecksverhältnis
zwischen sich selbst, ihrem Kind und ihrem
Exmann schonungslos vor Augen führt. Die
Erzählerin, die sich als Wissenschaftlerin und
Sachbuchautorin mit Stadtgeographie,
Landschaftsräumen und dem Verirren beschäftigt,
bemüht sich nach der Trennung, ihren Alltag mit
dem heranwachsenden Kind zu gestalten und ohne
Selbstmitleid zu bewältigen. Doch die mit einem
hoffnungsvollen Rückblick beginnende Geschichte
gerät in einem unwiderstehlichen Sog zur
Katastrophe einer Scheidungsfamilie. Zwischen
den Eltern hin- und hergerissen, muss die
Tochter ihren eigenen Weg finden. Der Roman
spielt in Paris, Tokio, Wien und Italien und
entfaltet ein weites Panorama unterschiedlicher
Lebensentwürfe. Ein raffiniert schlichtes Buch
über aktuelle Fragen zur Vereinbarkeit von Kind
und Beruf und die Rollen von Männern und
Frauen.
Margit Schreiner, geboren 1953 in Linz,
studierte Germanistik und Psychologie in
Salzburg und ging 1977 für drei Jahre nach
Japan. Seit 1983 lebt sie als freie
Schriftstellerin zunächst in Salzburg und
Paris, später in Berlin und Italien – heute
wieder in Linz. Für ihre Bücher erhielt sie
zahlreiche Stipendien und Preise, zuletzt den
Oberösterreichischen Landeskulturpreis, den
Kunstwürdigungspreis der Stadt Linz und den
Österreichischen Würdigungspreis für Literatur.
Publikationen zuletzt: Buch der
Enttäuschungen. (2005), Haus,
Friedens, Bruch. Roman (2007),
Schreibt Thomas Bernhard
Frauenliteratur? (2008, alle: Schöffling
& Co).
www.margitschreiner.com
Margit Schreiner: Die Tiere von Paris.
Roman. Schöffling & Co 2011
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Gespräch und Lesung
Schreiben studieren? |
Donnerstag, 10. Nov., 20
Uhr
Literaturhaus am Inn
Jakob Kraner und Robert
Schindel
Gespräch über das Studium der Sprachkunst und
dessen Position im Literaturbetrieb
Seit 2009 bietet die Universität für angewandte
Kunst Wien mit dem Studiengang Sprachkunst
erstmals ein künstlerisches
Bakkalaureat-Studium in der Sparte Literatur
an. Das Studium umfasst Textvermittlung und
Textproduktion, von der Entstehung neuer
literarischer Texte über den Entwurf bis zur
Niederschrift sowie die Überarbeitung und
Übersetzung in allen Textgattungen und in
gattungsübergreifenden Arten
(http://dieangewandte.at).
Robert Schindel, Institutsvorstand des
Instituts für Sprachkunst, spricht mit Jakob
Kraner, Absolvent im dritten Jahr des
Instituts, über das Studium und darüber, welche
Möglichkeiten einem jungen Autor/einer jungen
Autorin geboten werden können. Anschließend
lesen die Autoren aus ihren Texten.
Jakob Kraner, geboren 1986 im Waldviertel,
Niederösterreich, Studium der Philosophie und
der Sprachkunst in Wien. Hält Lesungen,
Performances, macht Musik und Mischformen,
schrieb für den Uni-Standard und das
Skug-Magazin. Publizierte zuletzt in
Lautschrift 2011. Angewandte Literatur
(2011, Springer).
Robert Schindel, geboren 1944 in Bad Hall bei
Linz, seit 1986 als freier Schriftsteller
tätig. 1992 veröffentlichte Robert Schindel den
Roman Gebürtig (Suhrkamp), der 2001 verfilmt
wurde. Robert Schindel hält seit 2003
verschiedene Schreibwerkstätten für junge
Autoren ab, seit 2009 ist er Professor an der
Universität für angewandte Kunst in Wien.
Zahlreiche Auszeichnungen und Preise.
Publikationen zuletzt: Der Krieg der Wörter
gegen die Kehlkopfschreie. Capriccios
(2008, Haymon), Mein mausklickendes
Saeculum. Gedichte (2008, Suhrkamp),
Dunkelstein. Eine Realfarce (2010,
Haymon), Man ist viel zu früh jung.
Essays und Reden (2011, Jüdischer Verlag im
Suhrkamp Verlag).
www.schindel.at
In Zusammenhang mit der Tagung „Ach, wie
wir das Unbekannte schätzen. Rainer Maria
Rilke und Erika Mitterer“, veranstaltet vom
Brenner-Forum, dem Institut für Germanistik und
der Erika Mitterer Gesellschaft (siehe Tipp auf
der Rückseite dieses Heftes).
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Buchpräsentation und Lesung
Johannes E. Trojer. Vierbändige Werkausgabe
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Dienstag, 15. Nov., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Johannes E.
Trojer
Vorgestellt von den Herausgeberinnen Ingrid
Fürhapter, Sandra Unterweger, Erika Wimmer.
Lesung und Performance: Johanna und Oswald
Kollreider
In Zusammenarbeit mit dem Brenner-Forum
Die beeindruckende vierbändige Werkedition
stellt den Osttiroler Autor als Feldforscher,
Publizisten und Literaten in den Fokus:
Band 1 umfasst Trojers literarisches und
journalistisches Schaffen, darunter auch seine
Lyrik, die in Hinblick auf den Zeitkontext
große Aussagekraft birgt. Band 2 enthält seine
zeithistorischen Arbeiten wie zum Beispiel die
berühmte Studie Hitlerzeit im
Villgratental über den dort geleisteten
Widerstand gegen das NS-Regime. Band 3 bietet
u. a. eine repräsentative Auswahl von Beiträgen
aus der von ihm herausgegebenen
Kulturzeitschrift Turntaler, während
Band 4 als Begleitband Trojers innovative
methodische Denk- und Arbeitsweise
dokumentiert.
Am Abend sprechen die Herausgeberinnen über
vier Jahre Nachlass-Forschung im Spannungsfeld
zwischen Volkskunde und literarischem
Experiment sowie über die Arbeit des Osttiroler
Autors. Johanna und Oswald Kollreider
interpretieren Texte Trojers aus den einzelnen
Bänden.
Ingrid Fürhapter, Martin Kofler, Sandra
Unterweger, Erika Wimmer (Hrsg.):
Johannes E. Trojer (1935–1991). 4
Bände im Schuber. Haymon 2011
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Lesung
Geschwister Symbiosen |
Donnerstag, 17. Nov., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Linda Stift und Lydia
Mischkulnig
Spannend wie einen Thriller und mit
psychologischer Tiefe entfaltet Lydia Mischkulnig
in ihrem Roman Schwestern der Angstdie
dramatische Geschichte einer fatalen, grenzenlosen
Liebe, die in Hass umkippt.
Als Kinder sind Marie und Renate unzertrennlich. In
einer Familie, die geprägt ist von Verlust und
Misstrauen, schafft Renate für ihre Schwester eine
eigene Welt aus der Sehnsucht nach Unversehrtheit
und Glück. Doch dann, Jahre später, spaltet Paul
ihre vermeintliche Einheit und entscheidet sich für
Marie. Der Graben zwischen den beiden Frauen wird
tiefer, Renates Blick auf die Welt verzerrt sich
gefährlich. Sie heftet sich dem Paar an die Fersen,
verfolgt ihre Schwester, überwacht sie zuerst aus
der Distanz, rückt dann aber unaufhaltsam näher –
bis zur letzten Konsequenz.
Lydia Mischkulnig, geboren 1963 in Klagenfurt,
studierte die Fächer Bühnenbild und Film in Graz
und Wien sowie an der Filmakademie Wien. Seit 1991
ist sie literarisch tätig und verfasst Romane,
Erzählungen und Hörspiele. Zahlreiche Preise und
Stipendien. Publikationen (Auswahl): Hollywood
im Winter. Roman (1996, Haymon), Sieben
Versuchungen. Erzählungen (1998, DVA),
Umarmung. Roman (2002, DVA), Macht
euch keine Sorgen. 9 Heimsuchungen (2009,
Haymon). Gemeinsam mit Sabine Scholl: Böhmische
Bibel. Unheilige Schrift für Puppen in 5
Bänden (2008/2009, Wieser).
www.lydiamischkulnig.net
Linda Stifts Roman Kein einziger Tag
handelt von dem obsessiven Wunsch nach Nähe und
liest sich packend wie ein Thriller. Paul ist alles
andere als erfreut, als sein anhänglicher
Zwillingsbruder Paco, ein mittelmäßiger
Serien-Schauspieler, zu Dreharbeiten in der Stadt
auftaucht. Paco hatte ihre Trennung – sie waren als
siamesische Zwillinge auf die Welt gekommen – nie
akzeptiert; Paul musste mehrfach den Wohnort
wechseln, um die notwendige Distanz herzustellen.
Nun bricht Paco gewaltsam wieder in Pauls Leben
ein. Jenny, Pauls Freundin, ist begeistert von Paco
und seinen Kochkünsten. Während Paul zunehmend
panisch wird, schafft es Paco in eine Fernsehshow,
bei der der Gewinner eine
Gratis-Schönheitsoperation bekommt. Doch auch Paul
hat seine dunkle Seite …
Linda Stift, geboren 1969 in der Südsteiermark,
Studium der Germanistik und Philosophie in Wien,
lebt in Wien als Autorin und Lektorin bei der
Wiener Zeitung. Zahlreiche Preise und Stipendien;
ihr Debütroman Kingpeng (2005) wurde viel
beachtet, 2007 folgte der Roman
Stierhunger(beide: Deuticke).
Lydia Mischkulnig: Schwestern der Angst.
Roman. Haymon 2010
Linda Stift: Kein einziger Tag. Roman.
Deuticke 2011
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[Montagsfrühstück. Forum für
strategische Langsamkeit]
Eine Kooperation zwischen Literaturhaus am Inn,
Denkpanzer und der Abteilung für Vergleichende
Literaturwissenschaft der Universität
Innsbruck |
Montag, 21. Nov., 9 - 11 Uhr
Literaturhaus am Inn
Geld: Tauschmittel,
Ware, Machrsymbol?
Silke Meyer und Peter Rosei im
Gespräch
Moderation: Martin Sexl
Wie reden wir über Geld? Was verbinden die Menschen
emotional mit Geld? Und was ist Geld überhaupt?
Eine soziale Praxis? Ein alltägliches Medium? Ein
Fetisch? Eine Ware? Ein vernünftiges Instrument des
Tausches? Gerade in Zeiten eines – wie es scheint –
enthemmten Finanzkapitalismus sind solche und
ähnliche Fragen hochinteressant. Das
Montagsfrühstück wird zwar nicht das Entstehen von
Finanzkrisen erklären können, allerdings kann es
Raum geben, um über die Semantik des Geldes zu
diskutieren und die Trennung von Ökonomie und
Kultur in unserer Gesellschaft zu hinterfragen.
An diesem Montagsfrühstück treffen sich der
historisch-ethnographische Blick der Innsbrucker
Ethnologin Silke Meyer mit dem literarisch
analytischen des Schriftstellers Peter Rosei, der
mit seinem Roman Geld! ein lakonisch
packendes Buch, ein scharfsinnigböses Puzzle mit
komödiantischen Zügen geschrieben hat und seinen
Blick auf die Gegenwart unserer Gesellschaft wirft,
die bis in die Lebenswürfe des einzelnen hinein in
den Fängen des Kapitalismus verstrickt ist. So
heißt es denn auch in Anspielung auf Schnitzlers
Meisterwerk: „Der Kapitalismus ist ein weites
Land.“
Silke Meyer ist Universitäts-Assistentin am
Institut für Geschichtswissenschaften und
Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind Ökonomische
Anthropologie, Stereotype, Nation und nationale
Identität sowie Ethnologische Bildungswissenschaft.
Eine Kooperation zwischen Literaturhaus am Inn,
Denkpanzer und der Abteilung für Vergleichende
Literaturwissenschaft d. Universität Innsbruck
20 Uhr
Lesung mit Peter Rosei
Das Leben ist nur eine Chance, und
Georg Asamer hat sie genützt: Er hat es zum Eigner
einer höchst erfolgreichen Werbeagentur gebracht.
Als er mit seinem Protegé Andy Sykora einen
Nachfolger installiert, muss er erkennen, dass er
alt geworden ist – die Geschäftsstrategien haben
sich geändert … Peter Rosei führt uns in die
Brennkammer jener Welt, wo auf Umwegen und doch
fast gesetzesmäßig jenes Klima entsteht, in dem
sich zerstörerische Wünsche mit himmelstürmenden
Hoffnungen paaren.
In Geld! treffen „eine zum Knochengerüst
reduzierte Handlung und eine pointillistische
Schilderung der Figuren aufeinander. Der
eigentliche Coup aber, den das Buch landet, besteht
darin, dass es das gewählte Thema an den Horizont
verschiebt. Keine Wirtschafts-Apokalypse treffen
wir hier an, sondern einen Erklärungsversuch ihrer
Vorbedingungen.“ (Klaus Kastberger)
Peter Rosei, geboren 1946 in Wien, Promotion zum
Doktor der Rechtswissenschaften, lebt seit 1972 als
freier Schriftsteller in Wien. Preise und
Auszeichnungen, u. a. Franz-Kafka-Preis 1993,
Anton-Wildgans-Preis 1999, Österreichisches
Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 2007. Zuletzt
erschienen: Album von der traurigen und
glücksstrahlenden Reise. Essay (2002,
Droschl), Wien Metropolis. Roman (2005,
Klett-Cotta), Das große Töten. Roman
(2009, Residenz).
Peter Rosei: Geld! Roman. Residenz 2011
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Lesung
Mit Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer
Kulturstiftung
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Freitag, 25. Nov., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Monique Schwitter und
Simona Ryser
Moderation:
Robert Renk
Simona Rysers Roman Helenenplatz ist ein
modernes Märchen im Zeitalter der Onlineportale,
auf denen einsame Singles auf der virtuellen Suche
nach dem einzig wahren Date sind. Hanna,
Treuhänderin im Burnout, sitzt wie gelähmt vor
ihrem Computer, flüchtet in die Stadt, klaut in
Warenhäusern, versucht Männer kennenzulernen. Ihre
Sekretärin Sabine übernimmt mehr und mehr die
Dossiers, jubelt ihr Dates unter und träumt selbst
von der Liebe. Georg, Gamedesigner im Timeout,
rennt durch die Stadt und geistert durch die
Kontaktinserate auf den Bildschirmen von Hanna und
Sabine am Helenenplatz.
Drei moderne Stadtmenschen treffen und verpassen
sich, gelenkt von der Stadt, ihren Straßen,
Warenhäusern, Bürotürmen und Bildschirmen. Gelenkt
von ihren Träumen einer Liebe, die länger hält als
ein paar Nächte. Wunderbar musikalisch erzählt
Simona Ryser von der Stadt, von der Arbeit und der
Liebe.
Simona Ryser, geboren 1969 in Zürich, nach einer
Lehre als Verlagsbuchhändlerin Arbeit im Lektorat
beim Diogenes Verlag. Studierte Gesang, seit 1995
verschiedene Engagements als Opernsängerin, diverse
freie Produktionen sowie Tätigkeit als Autorin und
Journalistin. Seit 2004 freie Hörspielregisseurin,
Autorin, Sängerin und Journalistin. Für ihren
letzten Roman Maries Gespenster (2007,
Limmat) erhielt die Autorin 2008 den Rauriser
Literaturpreis.
Monique Schwitters Erzählungen sind
unverwechselbar. In Goldfischgedächtnis
führt sie scharfsichtig und mit großem Gespür für
dramatisches Timing ihre Figuren in Konfrontationen
und Konflikte, die sehr schnell eine existenzielle
Zuspitzung erhalten. Alles ist Handlung in diesen
Geschichten (nicht zu verwechseln mit action!),
ihre Personen sind nach wenigen Zeilen plastisch
und lebendig, ihre Sätze sind elementar und
schnörkellos. Es geht ja auch um etwas: In fast
allen Geschichten blicken wir in die Schrecken von
Beziehungen und Begegnungen, und fast immer ist
auch von Abwesenheit und Verlust, von Sterben und
Tod die Rede. Monique Schwittters Erzählungen gehen
auf unerhört spannende Weise den Geheimnissen
unserer Erinnerung nach, der Spannung zwischen
Vergessen und Erinnern – wozu haben wir schließlich
ein längeres Gedächtnis als Goldfische?
Monique Schwitter, geboren 1972 in Zürich, lebt
seit 2005 in Hamburg. Sie hat in Salzburg
Schauspiel und Regie studiert, war unter anderem an
den Schauspielhäusern in Zürich, Frankfurt, Graz
und Hamburg engagiert und lebt heute als freie
Autorin in Hamburg. Zahlreiche Auszeichnungen,
u. a. Robert-Walser-Preis (2006). Publikationen
zuletzt: Wenn’s schneit beim Krokodil.
Erzählungen (2005, Droschl), Ohren haben keine
Lider.Roman (2008, Residenz).
Simona Ryser: Helenenplatz. Roman. Limmat
2011
Monique Schwitter: Goldfischgedächtnis.
Erzählungen. Droschl 2011
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Buchpräsentation und Lesung |
Donnerstag, 1. Dez., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
von jetzt bis
jetzt. Haikus von Christian Loidl
Aus dem Deutschen ins
Italienische und Französische übersetzt von
Studierenden der Institute für Romanistik und
für
Translationswissenschaft der Universität
Innsbruck
Begrüßung: VR Tilmann Märk
Einführung: Prof. Eva Lavric
Musik: Leo Scola (Gitarre)
„Haikus machen ein Fenster auf in unserer
Wahrnehmung, unsere Klischees und Erwartungen
werden durchbrochen. (…) Aus dem Unerwarteten,
Charakteristischen, Absurden kann Humor
entstehen – ein feiner Humor, voll
Leichtigkeit. Manche Haikus haben eine Pointe,
andere nicht – aber alle machen sie etwas auf,
unterbrechen den stereotypen Fluss der
Gedanken, die vorgefertigten
Interpretationsmuster dessen, was wir sehen,
hören und denken. (...) Haikus sind ein
Geisteszustand und feiern diesen, tanzen mit
diesem und mit der Wirklichkeit: das frische
Wahrnehmen, der Anfänger-Geist, das Zerreißen
der Konditionierungen.“ (aus dem Vorwort von
Eva Lavric)
Der Gedichtband nachtanhaltspunkte. haiku
notate von Christian Loidl diente als Vorlage
für ein Übersetzungsprojekt, das 2009–2011 an
der Universität Innsbruck durchgeführt wurde.
Im anschließenden Schreibprojekt versuchten die
Studierenden selbst, Haikus in der Fremdsprache
zu verfassen. Nun sind die übersetzten und die
neu verfassten Haikus in einem Band
zusammengefasst und von Eva Lavric, Muryel
Derlon und Carla Leidlmair-Festi bei innsbruck
university press herausgegeben worden.
Christian Loidl, geboren 1957 in Linz, lebte ab
1975 in Wien, wo er 2001 starb. Studium der
Germanistik, Dr. phil. 1984. Ab 1985 freier
Schriftsteller, Mitglied der GAV und des
Podium. Arbeitsschwerpunkte Lyrik und
Performance, daneben Essay, Kurzprosa,
Hörspiel, Feature, Übersetzungen. Mitbegründer
der Schule für Dichtung in Wien.
Muryel Derlon, Eva Lavric, Carla
Leidlmaier-Festi (Hg.): von jetzt bis jetzt.
Haikus von Christian Loidl. innsbruck
university press 2011
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Lesung |
Mittwoch, 7. Dez., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Klemens Renoldner
Einführung: Johann Holzner
Die scheinbar fröhliche und kraftvolle Lily stürzt
sich, erst 24-jährig, von einer Brücke in den Tod.
Ihr Vater, Sebastian Zinnwald, bricht daraufhin die
Kontakte zur Außenwelt ab, ertränkt seine Trauer in
Ohnmacht und Sprachlosigkeit. Die ältere Tochter
Veronika, alleinerziehende Mutter zweier Söhne und
erfolgreiche Kinderärztin in Berlin, leidet unter
dem Schweigen des Vaters. Zwölf Jahre nach Lilys
Tod bittet der mittlerweile 71-jährige seine
Tochter Veronika um ihren Besuch. Aber die
Gespräche über Lily verwandeln sich in gegenseitige
Anklage. Die Trauer hat beide einsam und hart
gemacht. Mit einer Hommage an Adalbert Stifters
berühmte Erzählung Der Hagestolz findet die
Geschichte ihr Finale in den Dinosaurier-Hallen des
Museum of Natural History in New York.
In der Geschichte, die Klemens Renoldner sprachlich
virtuos und schonungslos offen erzählt, wechseln
sich Erzählung und Dia-log, Träume und
tragikomische Szenen ab; ein Verwirrspiel von
Erinnerung, Fantasie, Traum und Wirklichkeit, das
wir Leben nennen.
Klemens Renoldner, geboren 1953 in Schärding am
Inn, Studium der Literatur und Musik. Dramaturg und
Regisseur an Theatern in Österreich, Deutschland
und der Schweiz; seit 2008 Direktor des Stefan
Zweig Centre an der Universität Salzburg.
Veröffentlichungen: Erzählungen und Kurzprosa,
wissenschaftliche Studien, Essays zur
zeitgenössischen Literatur.
www.renoldner.com
Klemens Renoldner: Lilys Ungeduld. Roman.
Folio 2011
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[Montagsfrühstück. Forum für
strategische Langsamkeit]
Eine Kooperation zwischen Literaturhaus am Inn,
Denkpanzer und der Abteilung für Vergleichende
Literaturwissenschaft der Universität
Innsbruck |
Montag, 12. Dez., 9 - 11 Uhr
Literaturhaus am Inn
Körper, Technik, Natur
Kordula Schnegg und Bernhard Kathan
im Gespräch
Moderation: Martin Fritz
Beim letzten Montagsfrühstück in diesem Jahr wird
es auf einer grundsätzlichen Ebene um das
Verhältnis von Natur und Kultur und um die Frage
von Biopolitik gehen, wobei im Zentrum die Frage
von Bildern des Körpers und von Körperlichkeit
generell stehen wird. Ist der Körper ein
natürliches Ideal oder ein technischer Effekt? Wie
sehen die Normen von natürlicher Körperlichkeit aus
und wie haben sie sich entwickelt? Orientieren sich
„technische“ Eingriffe in den Körper an einem Ideal
des „Natürlichen“?
Kordula Schnegg, wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik
hat sich in ihrer Forschungstätigkeit mit der
Geschichte von Körperlichkeit und Körperbildern
beschäftigt. Sie wird mit dem Kulturhistoriker,
Sozialwissenschaftler und Künstler Bernhard Kathan
diskutieren, dessen Kunst und wissenschaftliche
Arbeit sich immer wieder mit der Frage des Körpers
und des Verhältnisses von Natur und
Kultur / Technik auseinandersetzen.
www.hiddenmuseum.net
Eine Kooperation zwischen Literaturhaus am Inn,
Denkpanzer und der Abteilung für Vergleichende
Literaturwissenschaft d. Universität Innsbruck
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Lesung |
Freitag, 16. Dez., 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Katharina Geiser
Einführung: Doris Eibl
Katharina Geisers neuer Roman Diese Gezeiten
erzählt die Geschichte von Lucy Schwob und Suzanne
Malherbe. Die beiden Frauen stammen aus bekannten
französischen Intellektuellenfamilien, sie sind
Stiefschwestern und gleichzeitig auch ein Paar. Von
den Pariser Zirkeln der Surrealisten rund um André
Breton haben sich die beiden Künstlerinnen
verabschiedet, um auf Jersey zu schreiben, zu
zeichnen und zu fotografieren. Mit der Ankunft der
Deutschen im Jahr 1940, die ohne auf Widerstand
britischer Truppen zu stoßen die Kanalinsel
okkupieren, beginnen sie eine listenreiche und
lebensgefährliche Antikriegspropaganda. Lucy Schwob
und Suzanne Malherbe werden ins Gefängnis geworfen
und zum Tode verurteilt. Diese Gezeiten ist ein
großer Roman, der zeigt, wie ein Nebenschauplatz
des Zweiten Weltkriegs zu einem Zentrum der Angst
wird. Er erzählt aber auch von übermütiger
Lebenslust, von Mut und Hoffnung.
Katharina Geiser, geboren 1956, Studium der
Germanistik, Englischen Sprache und Pädagogik. Lebt
in Wädenswil am Zürichsee. Zuletzt erschienen:
Vorübergehend Wien. Roman (2006, Zsolnay), Rosa ist
Rosa. Erzählungen (2008, Ammann).
www.katharinageiser.ch
Katharina Geiser: Diese Gezeiten. Roman.
Jung und Jung 2011
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