Literaturhaus am Inn

Programm Mai–Juni 2012

Vortrag

Platzhalter

Dienstag, 8. Mai, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Michael Klein
Galizien – Erinnerungen an eine untergegangene Kulturlandschaft

Der Vortrag will an das 1918 untergegangene ehemals größte Kronland der Habsburgermonarchie, das heute schon beinahe sagenhaft anmutende „Königreich Galizien und Lodomerien“ erinnern und versucht die Faszination zu erklären, die, zunehmend bis heute, von dieser östlichsten Provinz des damaligen Reiches ausgeht: Galizien, eine in höchstem Maße widersprüchliche Landschaft, einerseits geprägt von extremen sozialen Gegensätzen und von bitterster Armut und zugleich ausgezeichnet durch eine ungemein reiche, überwiegend jüdische Kultur, deren vielfältige Einflüsse bis in die Gegenwart noch spürbar sind.

Exemplarisch vorgestellt werden die beiden polnisch-jüdischen Romane: Józef Wittlin, Das Salz der Erde und Julian Stryjkowski, Austeria

Michael Klein, geboren 1939 in Essen. Bis 2004 Professor für Germanistik und Leiter des Innsbrucker Zeitungsarchivs an der hiesigen Universität.

Eine Kooperation mit dem Brenner-Forum


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[Montagsfrühstück. Forum für strategische Langsamkeit]


Eine Kooperation zwischen Literaturhaus am Inn, Denkpanzer und der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Innsbruck

Montag, 14. Mai, 9 - 11 Uhr
Literaturhaus am Inn
Seien Sie gemein, dann sind Sie wahr oder
Was macht zeitgenössische Literatur zum Skandal?
Stefan Gmünder und Julia Pröll im Gespräch
Moderation: Doris Eibl

Ein Buch soll „beißen und stechen“, es soll uns „mit einem Faustschlag auf den Schädel“ wecken – dieser Ansicht war schon Franz Kafka. Stehen „SkandalautorInnen“ wie der Franzose Michel Houellebecq in dieser Traditionslinie? Oder geht es vielmehr darum, sich des Skandals als effiziente Marketingstrategie, der (Selbst)inszenierung als Mittel zur Absatzsteigerung zu bedienen?

Ausgehend vom „Phänomen“ Michel Houellebecq, der mittlerweile zum Goncourt-Preisträger und umjubelten Star geworden ist, möchte sich das Montagsfrühstück der Skandalträchtigkeit der zeitgenössischen Literatur widmen. Thematisiert werden neben Michel Houellebecq auch Catherine Millet und Christian Kracht. Gefragt werden soll beispielsweise nach den Mechanismen, die einen Text zum Skandal machen: Sind es seine Themen, ist es ein kruder Realismus, der sich an der Grenze zur Geschmacklosigkeit bewegt und ästhetische Normsetzungen verletzt? Ist es die Selbstinszenierung der Autorinnen und Autoren, die die Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Privatheit verwischt? Oder ist die schonungslose, ungeschminkte Beschreibung des gesellschaftlichen Status quo, der sich Autoren wie Michel Houellebecq verschrieben haben, ohnehin nur als „Skandal“ denkbar?

Es diskutieren Stefan Gmünder, Literaturredakteur bei DER STANDARD, und Julia Pröll, Universitätsassistentin am Institut für Romanistik an der Universität Innsbruck.


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Lesung und Poetik-Vorlesung

Mittwoch, 23. Mai, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Nevfel Cumart
Auftakt zur Poetik-Vorlesung

Donnerstag, 24. Mai und Freitag, 25. Mai,
jeweils 14 – 19 Uhr
Geiwi-Turm, 9. Stock, Raum Nr. 40904
Nevfel Cumart
Poetik-Vorlesung, öffentlich zugänglich

Von den Sternen am Himmel bis zu den Fischen im Wasser. Über das Gedichteschreiben und Andere literarische Einblicke

Die Poetikvorlesung des deutsch-türkischen Dichters Nevfel Cumart gliedert sich in drei Teile. Zunächst wird Cumart einen Einblick in sein lyrisches Werk geben und skizzieren, wie er zur Lyrik fand. Er berichtet dabei auch über Inspirationen und Anlässe zum Schreiben, über den Einfluss der Migration auf sein Schaffen ebenso wie über den in der Literaturkritik oft als „orientalische Würze“ bezeichneten Einfluß der türkischen Dichtung und Sprache auf sein Werk. Im zweiten Teil geht Cumart auf Elemente der Kurzprosa ein und spürt der Frage nach, wie eine überzeugende, dreidimensionale Figur erschaffen wird. Wie gestaltet man „Charaktere, die Schatten werfen“, welche Rollen spielen der Wunsch als treibende Kraft und die menschlichen Natur mit ihrem Hang zur Widersprüchlichkeit und welches Entwicklungspotential sollte eine Figur unbedingt haben? Im abschließenden, kreativen Teil der Vorlesung soll eine praktische Beteiligung der Teilnehmenden erfolgen. Der Schriftsteller wird gezielt Impulse für ein bewusstes Schreiben geben und mit erprobten Schreibverfahren die kreativen Fähigkeiten freilegen, so daß ein erfolgreicher Zugang zum Schreiben ermöglicht wird und eigene literarische Texte der Teilnehmenden entstehen.

Nevfel Cumart, geboren 1964 in Lingenfeld (Rheinland-Pfalz), studierte Turkologie, Arabistik, Iranistik und Islamwissenschaft in Bamberg. Seit 1993 lebt er freiberuflich als Schriftsteller, Referent, Übersetzer und Journalist in Stegaurach bei Bamberg. Neben Lyrikbänden in Deutsch, Englisch und Türkisch veröffentlichte Cumart auch eine Sammlung mit Erzählungen, außerdem zahlreiche Prosabeiträge, Aufsätze und literarische Essays in diversen Anthologien und Fachpublikationen. Ausgewählte Gedichte von ihm wurden ins Polnische, Russische und Griechische übersetzt. www.nevfel-cumart.de

In Kooperation mit dem Institut für Germanistik.


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Lesung Donnerstag, 31. Mai, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Trakl in der Stadt
Trakl dans la ville
Trakl in the city

– ist eine Lesereihe mit Gedichten Georg Trakls, die sich als Ergänzung zum Theaterprojekt Die Bläue bleibt in etwa zu 52 %von Petra Maria Kraxner im Rahmen des heurigen Tiroler Dramatikerfestivals versteht. Die junge Autorin hat ein sehr zeitgemäßes, dichtes Stück über Trakl geschrieben, das ab dem 9. Juni im Westbahntheater zu sehen ist und von dieser Lesereihe an verschiedensten Orten der Stadt begleitet wird. Das Brenner-Archiv, das den Nachlass von Georg Trakl beherbergt und sich intensiv mit dem Dichter und seinem Werk beschäftigt, ist naturgemäß die erste Station von Trakl in der Stadt. Weitere Orte sind die Stadtbibliothek, das Trakl-Stüberl im Hotel Isser in Lans, der Mühlauer Friedhof, auf dem Trakl beerdigt ist, der Hofgartenpavillon und andere. Klaus Rohrmoser liest, unterstützt von Nino Rohrmoser auf der Violine.

Im Rahmen des Innsbrucker Dramatikerfestivals und in Kooperation mit dem Brenner-Archiv


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[Montagsfrühstück. Forum für strategische Langsamkeit]


Eine Kooperation zwischen Literaturhaus am Inn, Denkpanzer und der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Innsbruck
Montag, 4. Juni, 9 - 11 Uhr
Literaturhaus am Inn
Feminismus – wohin?!
(De)konstruktion von Geschlechterrollen
Brigitte Mazohl, Karin Michalski und Maxi Obexer im Gespräch Moderation: Edith Brotzge

Fehlende Chancengleichheit, Quotenregelung, mehr Chefinnen, Teilzeitfalle, Papa-Monat – am 8.3.2012, 101 Jahre nach dem ersten Frauentag, bestimmten diese Themen die österreichische Presse und Tagespolitik. Nicht nur an Tagen wie diesen wird frau mit der Rolle, die sie einnimmt oder die ihr von der Gesellschaft zugeschrieben wird, konfrontiert. Unendlich ist die Liste an Büchern, die das Verhalten von Frauen erklären wollen: Mit Titeln wie Warum Frauen zu viel denken. Wege aus der Grübelfalle oder Spiele mit der Macht: Wie Frauen sich durchsetzen will man „weiblichen Verhaltensweisen“ näher kommen und sie entschlüsseln. Ehefrau, Mutter, Powerfrau, Karrierefrau – frau sollte im Idealfall alles sein und vereinbaren können. Da nimmt es vielleicht gar nicht wunder, dass viele junge Frauen aus diesen Bildern ausbrechen wollen und sich ihre Zukunft als Hausfrau und Mutter vorstellen können.

In diesem Montagsfrühstück wollen wir mit drei Diskutant_innen aus Wissenschaft, Literatur und Kunst über das Frau-Sein, Frauenquoten und „weibliche“ Verhaltensweisen ebenso nachdenken wie über die Frage, welche Möglichkeiten Literatur und Kunst bieten, um aus vorgefertigten Geschlechterrollen auszubrechen.

Es diskutieren: die Historikerin Brigitte Mazohl, die Künstlerin Karin Michalski und die Autorin Maxi Obexer.

Brigitte Mazohl, lehrte nach ihrem Studium in Salzburg und Wien (Promotion 1971) und längeren Forschungsaufenthalten in Deutschland und Italien als Universitätsdozentin für Neuere Geschichte an der Universität Salzburg (Habilitation 1986). 1993 als o. Univ.-Prof. für österreichische Geschichte an die Universität Innsbruck berufen, wo sie seither tätig ist. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Rahmen der österreichischen, deutschen und italienischen Geschichte in der Zeit zwischen dem 18. Jahrhundert und dem Ersten Weltkrieg. Als einer der frühesten Vertreterinnen einer feministisch orientierten Geschichtswissenschaft hat sie auch zahlreiche Arbeiten zur Frauen- und Geschlechtergeschichte veröffentlicht.

Karin Michalski arbeitet als Künstlerin, Filmkuratorin und Dozentin in Berlin. Sie studierte Publizistik, Politik- und Erziehungswissenschaften an den Universitäten in Mainz und Berlin sowie Filmregie und -produktion (creative producing) an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Zahlreiche Festival- und Ausstellungsbeteiligungen u. a. mit Working On It (50 min., 2008, Co-Regie: Sabina Baumann), Monika M. (15 min., 2004) und Pashke und Sofia (30 min., 2003). Seit 1990 arbeitet sie als Film- und Videokunstkuratorin und organisiert regelmäßig Film- und Videokunst-Reihen. 2011 gab sie das Kunst-Fanzine FEELING BAD – queer pleasures, art & politics heraus. www.karinmichalski.de


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Lesung Montag, 4. Juni, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Maxi Obexer liest einen Auszug aus ihrem im März 2012 im Theater Freiburg uraufgeführten Stück Planet der Frauen.

Eine Kampfoperette.

»Ich seh’ das ganz futuristisch: Wenn Frauen in die Plenarsäle wie selbstverständlich reingehen, so werden wir sehen, was für andere Gesetze da plötzlich rausgehen.“ (Maxi Obexer). Im nüchternen Präsens ist der Traum schnell ausgeträumt: „Kinder werden nicht im Plenarsaal großgezogen“. Und weil das nur eines ist von vielen Gegenargumenten, dazu noch so alt wie die Welt, bedarf es einer thea-
tralen Zeitreise: Kurs voraus, auf einen noch unbekannten Planeten, denn nach 4000 Jahren Patriarchat haben die Frauen Lust auf Rollenwechsel und einen anderen Plot, der das Zusammenleben mit den Vertretern der Gattung Mensch neu regelt. Aus der Vogelperspektive schauen sie zurück auf die absurde Misere, in der wir heute noch stecken. Und heben ab! Terra incognita: Vielleicht ist – neben der Klimaveränderung – durch die veränderte Rolle der Frauen der größte gesellschaftliche Umbruch zu erwarten.

Die Autorin Maxi Obexer, die sich mit ihren politischen Stücken und Essays einen Namen gemacht hat, verdichtet für dieses Stück recherchierte Geschichten zu einer literarischen Vorlage.

Maxi Obexer, geboren 1970 in Brixen, lebt in Berlin und Südtirol. Studierte Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Thea-
terwissenschaft in Wien und Berlin. Schreibt Prosa, Theaterstücke, Hörspiele und Essays, zahlreiche Performances mit KünstlerInnen aus der zeitgenössischen und bildenden Kunst und Musik. Zuletzt: Wenn gefährliche Hunde lachen. Roman (2011, Folio Verlag), Gletscher. Theaterstück. Österreichische Erstaufführung: Innsbrucker, Landestheater, Stadttheater Bruneck (2010), Salzburger Landestheater (2011). www.m-obexer.de

Planet der Frauen. Eine Kampfoperette.

Libretto: Maxi Obexer, Musik & Songs: Bernadette La Hengst. UA Theater Freiburg, 2012.


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Lesung Dienstag, 12. Juni, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Iris Gerber Nachtwerk. Hommage an eine Komponistin
Moderation: Erika Wimmer

Iris Gerber, Pianistin und interdisziplinär als Performancekünstlerin tätig, begibt sich in ihrem Roman auf die Spuren ihrer Lehrerin, der Komponistin Margrit Zimmermann. Diese wurde 1927 in Bern geboren, absolvierte ein Klavier- und Kompositionsstudium, dem Studienaufenthalte in Lausanne und Paris folgten, unter anderem als Schülerin Arthur Honeggers. Meisterkurse in Klavier und Komposition sowie ein zusätzlicher Abschluss als Operndirigentin folgten. Zeitgleich schloss Margrit Zimmermann eine Lehre zur Damen- und Herrenschneiderin ab, da ihre Eltern auf das Erlernen eines sogenannten Brotberufes bestanden. Von Bern aus entfaltete sie eine intensive Tätigkeit als Pianistin, Dirigentin, Komponistin und Musikpädagogin, hier gründete sie ein Orchester.

Claudia Niebel in ihrer Rezension: „Gerbers Ansatz ist der einer musikalischen Interpretation dieses sehr verdichteten Lebens, das einer gewissen Tragik nicht entbehrt. Nachtwerk ist nichts weniger als eine Hommage an eine große, zu Unrecht vergessene Künstlerin, die den Satz Schönbergs Kunst kommt von müssen in allen seinen Tiefen ausgelotet und buchstäblich Tag und Nacht gearbeitet hat. Margrit Zimmermann lebt heute in einem Heim für Demenzkranke, scheinbar tief in sich zurückgezogen und ihrer Umwelt auch durch die Musik nur noch bedingt zugänglich.

Iris Gerber kondensiert aus ihren persönlichen Erfahrungen, ihren Eindrücken bei zahlreichen Heimbesuchen und Gesprächen mit Angehörigen auf äußerst sensible Weise ein Lebensbild, das durch Stringenz ebenso wie Ästhetik besticht und das aller Tragik zum Trotz nicht bedrückt, sondern durch die heitere Gelassenheit der Protagonistin den Gedanken vermittelt, sie sei lediglich auf Reisen in eine ferne Fremde.“ (http://info-netz-musik.bplaced.net/?p=883)

Iris Gerber, geboren 1956, lebt in Bern, Hesslau und Wien. Pianistin, Interpretin zeitgenössischer Musik, zudem im interdisziplinären Bereich bildende Kunst und Literatur tätig. www.gerberritter.ch

Iris Gerber: Nachtwerk.Hommage an eine Komponistin. Zytglogge 2011

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Vortrag Freitag, 15. Juni 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Das Spiel der Fantasien
Literaturinterpretation als Tiefenhermeneutik

Die Begegnung mit der Literatur ist geprägt durch ein Spiel der Fantasien, der Fantasie der Autorin oder des Autors und der von Leserin oder Leser: Die im Text fixierte literarisch gestaltete Fantasie entzündet bei der Lektüre die Fantasie der Rezipierenden. Psychoanalytische Literaturinterpretation als Versuch, unbewusste Bedeutungen zum Bewusstsein zu bringen, erfordert es, dieser Begegnung der Fantasien Raum zu geben, das Spiel in seiner Dynamik zu ertasten und verstehend zur Sprache zu bringen. In diesem Sinne wird an literarischen Beispielen, z. B. einer konkreten Szene aus Goethes Faust, veranschaulicht sowie anknüpfend an Alfred Lorenzers Konzeption der „tiefenhermeneutischen Literaturinterpretation“ erläutert werden, wie literarisches Verstehen als psychoanalytische Hermeneutik gestaltet werden kann.

Achim Würker, geboren 1952, arbeitet als Studiendirektor mit den Fächern Deutsch sowie Politik und Wirtschaft an einem Darmstädter Gymnasium. Seine wissenschaftliche Arbeit ist seit seiner Zusammenarbeit mit Alfred Lorenzer in den 1980er Jahren der psychoanalytisch-tiefenhermeneutischen Literaturinterpretation gewidmet; einen zweiten Schwerpunkt bildet die Psychoanalytische Pädagogik.

In Kooperation mit dem Institut für Psychoanalytische Bildung


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Lesung und Autorengespräch Dienstag, 19. Juni, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Abdourahman Waberi lit son Afrique/Abourahman liest sein Afrika
Lesung und Autorengespräch mit Doris Eibl und Ursula Moser
CEnT-Lecture (in Zusammenarbeit mit „Kulturen in Kontakt“)

Abourahman Waberi, in Djibouti geboren, seit 1985 in Frankreich beheimatet und derzeit Lektor am Claremont McKenna College in Kalifornien, ist dem Innsbrucker Publikum seit dem „Tag der Frankophonie 2007“ bekannt. Er stellt als diesjähriger Writer in Residence der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät im Literaturhaus seine neuesten Texte vor.

Mit seinen Kurzgeschichten und Romanen gelingt es Waberi, ein innovativ-kritisches Bild seines Heimatlandes zu skizzieren, das sich insbesondere von den kolonial geprägten Vorstellungen von Sir R. Burton, P. Loti, H. de Montfreid, P. Nizan oder R. Gary klar abgrenzt. Aus der Perspektive des Exilautors und unter postmodernen Vorzeichen demonstriert er eine Art literarische Wiederaneignung von Geschichte und Gegenwart seines Herkunftslandes und rekonfiguriert diese im Text zu einem imaginären Djibouti, einem Djibouti der Erinnerungsfragmente und unerfüllten Sehnsüchte.

Übersetzungen ins Deutsche: Die Legende von der Nomadensonne (Marino Verlag, 2000), Schädelernte (litradukt, 2008), In den Vereinigten Staaten von Afrika(Edition Nautilus, 2008), Tor der Tränen (Edition Nautilus, 2011)

www.abdourahmanwaberi.com


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Ab 21. Juni in der Innsbrucker Innenstadt
Poetische
Interventionen

Achten Sie ab 21. Juni auf die farbe Orange in den Auslagen Innsbrucks: Hinter den Gucklöchern erwarten Sie lyrische Spots. Treten Sie näher und lesen Sie!

Inmitten des Kaufgeschehens der Stadt wollen die Gedichte ein Angebot der anderen Art sein, kleine "poetische Inseln", die zum verweilen einladen.

Die Gedichte umkreisen das Leben in der Stadt in seiner Vielfältigkeit: Beton, Natur, Alltag, Leben, Liebe, Leid und Lust.

Heften Sie sich auf ihre Spuren, nehmen Sie sie mit auf Ihren Wegen!

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Lyrik-Lesungen an schönen Orten Mittwoch, 27. Juni, 19 Uhr
Innenhof der alten Seifenfabrik Walde, Innstraße 23
Lydia Daher und Semier Insayif

Lydia Daher, geboren 1980 in Berlin, lebt in Augsburg. Poetin und One-Woman-Band. Auftritte auf Literaturfestivals, in Clubs, Kinos, Theaterhäusern und U-Bahnen. Wurde 2005 zur besten weiblichen Bühnendichterin Deutschlands gekürt. 2007 erschien bei Trikont die CD Lydia Daher mit selbst geschriebenen deutschsprachigen Popsongs. 2008 erschien ihr Gedichtband Kein Tamtam für diesen Tag (Voland & Quist), für den sie den Kunstförderpreis der Stadt Augsburg (2009) und das Märkische Stipendium für Literatur (2010) erhielt. Zuletzt erschien der Gedichtband: Insgesamt so, diese Welt. Voland & Quist 2012.

www.lydiadaher.de

Semier Insayif, geboren 1965 in Wien, wo er als freier Schriftsteller, Kunst- und Kulturmanager sowie Kommunikations- und Verhaltenstrainer arbeitet. Verfasst Lyrik und Prosa. Publikationen: 69 konkrete annäherungsversuche, konkrete Texte und CD. Edition Doppelpunkt 1998, Über Gänge verkörpert oder vom Verlegen der Bewegung in die Form der Körper, Lyrik, Haymon Verlag 2001, libellen tänze - blau pfeil platt bauch vier fleck, Lyrik und CD, Haymon Verlag 2004, Faruq, Roman. Haymon Verlag 2009, boden los. Gedichte. Haymon Verlag 2012.

www.semierinsayif.com


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Lyrik-Lesungen an schönen Orten

Donnerstag, 28. Juni, 11 Uhr
Buchhandlung Tyrolia
Maria-Theresienstraße 15

Josef Beneder

Josef Beneder, geboren 1980, Studium der Christlichen Philosophie in Innsbruck, lebt und arbeitet in Innsbruck seit 2007 Vorstandsmitglied im Turmbund, Veröffentlichungen von Gedichten in verschiedenen Zeitschriften, u.a. im „Komplex“ und in der „Neuen Turmbundreihe 6“ (2009).


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Lyrik-Lesungen an schönen Orten Freitag, 29. Juni, 18. 30 Uhr
Café Katzung
Herzog-Friedrichstraße 16

Martin Fritz
Benedikt Unterberger (Keyboard)

Martin Fritz, geboren 1982 in Rum bei Innsbruck, Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft und Germanistik. Schreibt Prosa und Lyrik. Derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung f. Vergleichende Literaturwissenschaft in Innsbruck tätig. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien, zahlreiche Preise und Auszeichnungen u.a. 3. Preis der Landeshauptstadt Innsbruck f. künstlerisches Schaffen 2008, FM4 Wortlaut Literaturpreis 2009, Rauriser Förderpreis 2010, Stipendiat beim 15. Klagenfurter Literaturkurs, 2011 Literaturförderstipendium der Landeshauptstadt Innsbruck.

http://assotsiationsklimbim.twoday.net


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Lyrik-Lesungen an schönen Orten Montag, 2. Juli, 16 Uhr
Schenk&Spiel
Marktgraben 19

Kerstin Mayr
Eleonora Fügenschuh (Geige)

Kerstin Mayr, geboren in Innsbruck , Studium der Germanistik und Anglistik/Amerkanistik; graduierte 2007 am City College of New York im Bereich Secondary English Education. Anschließend Mitarbeiterin des Forschungsinstituts Brenner-Archiv sowie Lehrbeauftragte am Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung. Redakteurin bei Cognac & Biskotten(Literaturmagazin). Veröffentlichungen in Anthologien, u.a. in Texttürme 6: Fluchträume (Turmbund 2006), Wechselnde Anschriften. Innsbruck university press 2008, Der Turmbund 9 (2009).


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Lyrik-Lesungen an schönen Orten Dienstag, 3. Juli, 17 Uhr
Buchhandlung Haymon
Sparkassenplatz

Erika Wimmer
Andreas Gilgenberg (Saxophon)

Erika Wimmer, geboren in Bozen, lebt als Literaturwissenschaftlerin und Autorin in Innsbruck, Veröffentlichungen in den Bereichen Prosa, Hörspiel, Drama und Lyrik. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt Frauen.Kunst.Preis des Bundeskanzleramtes (2005), Dramatikerstipendium des Bundeskanzleramtes (2006), 1. Preis der Stadt Innsbruck für Dichtung (Prosa, 2008). Publikationen (Auswahl): Im Winter taut das Herz. Roman. Deuticke 2002. Schau ich hinüber zu dir. Liebesgedichte. offizin S. 2008, Die dunklen Ränder der Jahre. Roman. Folio 2009.

www.erikawimmer.at


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Lyrik-Lesungen an schönen Orten Mittwoch, 4. Juli, 19 Uhr
Innenhof der Buchhandlung
liber wiederin, Erlerstraße 6

Ann Cotten, Monika Rinck und Ron Winkler

Ann Cotten, geboren 1982 in Iowa, lebt seit 1987 in Wien, seit 2006 in Berlin. Studium der Germanistik, Abschluß mit einer Arbeit über die Liste in der Konkreten Poesie. Für ihr Debüt Fremdwörterbuchsonette (Suhrkamp 2007) wird sie mit dem Reinhard-Priessnitz-Preis ausgezeichnet,  2008 erhält sie das George-Saiko-Reisestipendium und den Clemens Brentano Förderpreis für Literatur der Stadt Heidelberg. Publikationen zuletzt: Florida-Räume. Suhrkamp 2010. I, Coleoptile. Broken Dimanche Press, Berlin-Oslo-Dublin. 2010. Mit Daniel Falb, Hendrik Jackson, Steffen Popp und Monika Rinck: Helm aus Phlox.Zur Theorie des schlechten Werkzeugs. Merve Verlag 2011.

Monika Rinck, geboren 1969 in Zweibrücken, lebt in Berlin. Zahlreiche Publikationen, darunter: Begriffsstudio 1996 – 2001 edition sutstein 2001, Verzückte Distanzen. Gedichte im zu Klampen! Verlag 2004. Ah, das Love-Ding! Essayband (2006), 2009 erschien der Gedichtband Helle Verwirrung.Gedichte, zuletzt Honigprotokolle. Gedichte. 2012. (alle bei kookbooks). Erhielt den Förderpreis zum Hans-Erich-Nossack-Preis des BDI 2006, den Ernst-Meister-Preis 2008 und Arno-Reinfrank-Literaturpreis 2009.

Ron Winkler, geboren 1973 in Jena, Studium der Germanistik und Geschichte in Jena, lebt in Berlin. Schreibt Lyrik und Kurznovellen. Sein erster Lyrikband vereinzelt Passantenerschien 2004, im Berlin Verlag folgte 2007 Fragmentierte Gewässer.Winkler trat auch als Herausgeber von Lyrikanthologien hervor: Junge amerikanische Lyrik(2007) und Neubuch. Neue junge Lyrik(2008). 2005 wurde ihm der Leonce-und-Lena Preis, 2006 der Mondseer Lyrikpreis zugesprochen. Publikationen zuletzt: Frenetische Stille. Gedichte. Berlin Verlag 2010, Torp. Kurznovellen. Verlagshaus J.Frank 2010

www.ronwinkler.de

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