Die Literarische Soiree von Ö1 zu Gast im Literaturhaus am Inn |
Mittwoch, 11. Januar, 19 Uhr Mit Robert Weichinger, Robert Renk, Anna Rottensteiner und Dorothea Zanon In der Literarischen Soiree wird von einer erlesenen Runde aus Kritikerinnen und Kritikern leidenschaftlich über Belletristik debattiert. Üblicherweise im Radiocafe des Wiener Funkhauses veranstaltet und in der Ö1-Sendung Passagen ausgestrahlt, bietet die Literarische Soiree jeden Monat Meinungen, Einschätzungen und Kommentare zu literarischen Neuerscheinungen. In diesem Monat geht die Literarische Soiree mit Ö1-Moderator Robert Weichinger auf Tour und diskutiert live mit Akteurinnen und Akteuren der heimischen Literaturszene im Literaturhaus am Inn. Gesprochen wird über: Elena Ferrante: Die geniale Freundin. Suhrkamp Verlag 2016 Tomer Gardi: Broken German. Roman. Droschl Verlag 2016 Sabine Gruber: Daldossi oder Das Leben des Augenblicks. C.H. Beck Verlag 2016 Robert Weichinger, geboren 1960, Autor, Kulturwissenschaftler und Radiomacher, Redakteur und Producer beim ORF-Kultursender Ö1. Jüngste Publikation: Lebensbezirk Meidling. Von Typen, Grätzeln und Sehenswürdigkeiten (2015, Carl Gerold’s Sohn Verlagsbuchhandlung). Robert Renk, geboren 1968, Buchhändler, Literaturveranstalter, Kulturmanager und Gastdozent für Kulturvermittlung an der Uni Innsbruck. Dorothea Zanon, geboren 1980, Studium der Literatur- und Theaterwissenschaften in Innsbruck und Wien. War im ORF und im im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek tätig. Seit 2008 Lektorin im Haymon Verlag. Anna Rottensteiner, geboren 1962, Literaturvermittlerin, Moderatorin, Autorin. |
[Montagsfrühstück - Forum für strategische Langsamkeit] Eine Kooperation zwischen Literaturhaus am Inn, Denkpanzer und der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Innsbruck |
Montag, 16. Januar, 9 - 10.45 Uhr Das Aufkommen neo-autoritärer Staatenlenker wie Donald Trump, Wladimir Putin und Recep Erdoğan. Die Infragestellung oder gar Zurücknahme von demokratischen Errungenschaften wie Presse- und Redefreiheit. Die Rückkehr der Religion in die Politik. – Die Liste von Phänomenen, die in jüngster Vergangenheit vermehrt Diskussionen um die Zukunft der Demokratie entfachte, ist lang. Das Montagsfrühtstück versucht eine Annäherung. Robert Misik, geboren 1966, Journalist und Sachbuchautor. Er ist ständiger Autor beim Falter, profil, der taz und betreibt den Video-Blog FS Misik auf derStandard.at. Zuletzt erschien sein Buch Kaputtalismus. Wird der Kapitalismus sterben, und wenn ja, würde uns das glücklich machen? (aufbau Verlag 2016). www.misik.at Marie-Luisa Frick, geboren 1983, studierte Philosophie und Rechtswissenschaften. Ist seit 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der Universität Innsbruck, 2016 Habilitation in Philosophie und Ernennung zur Assoziierten Professorin. Forschungsaufenthalte u.a. ander NUI Galway und der Harvard University. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen u.a. in Ethik, Rechts- und politische Philosophie sowie Religionsphilosophie. |
[Streunereien] |
Mittwoch, 18. Januar, 19 Uhr Für die Entwicklung der literarischen Moderne spielten urbane Räume eine bedeutende Rolle. Auch heute sind Metropolen mögliche avantgardistische Brennpunkte hinsichtlich künstlerischer und gesellschaftlicher Zugänge zur Welt. In dieser Reihe porträtieren Autorinnen und Autoren, zu denen sie ein besonderes Naheverhältnis haben, und lesen aus Texten von Kolleginnen und Kollegen, denen sie sich besonders verbunden fühlen. Den Beginn macht Christoph W. Bauer mit Paris. Christoph Bauer, geboren 1968, lebt in Innsbruck. Schreibt Lyrik, Prosa, Dramatik, Hörspiel, Essay. Texte für Kinder und Jugendliche. Libretti, Liedertexte, Kooperationen mit Musikern. Herausgeber und Betreuer diverser Anthologieprojekte. Konzeption des Literaturteils im Gaismair-Jahrbuch. Leiter von Schreibwerkstätten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Referent an der Pädagogischen Hochschule und am Institut für Sprachkunst Wien. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, zuletzt Tiroler Landespreis für Kunst, outstanding artist award (beide 2015). Zuletzt erschienen: stromern. Gedichte (haymonverlag 2016) www.cewebe.com |
Donnerstag, 26. Januar, 19 Uhr „Ich bin eine absolute Anti-Inhaltistin!“, sagte Teresa Präauer einmal in einem Interview mit der „Zeit“. Und nirgends wird das so deutlich wie in ihrem jüngsten Roman. Dessen Inhalt auf den Punkt zu bringen ist nämlich gar nicht so einfach. Macht aber nichts: Denn wenn Schimmi, der im Zentrum des Geschehens steht, seinen endlosen Redefluss über uns ergießt und laut, frech und ziemlich großspurig von seinen Streifzügen durch die Großstadt und seiner Angebeteten Ninni berichtet, wird schnell klar: Sprache und Rhythmus, darum geht es hier. Das Ergebnis ist schrill, verrückt und äußerst komisch oder – wie Alexander Cammann in der „Zeit“ schreibt: „ein virtuoser Sprachexzess mitten aus unserer Gegenwart“. Um das Leben in der Großstadt geht es auch bei Barbi Marković: Drei „Superheldinnen“ treffen sich jeden Samstag am Wiener Siebenbrunnenmarkt im Kaffeehaus „Sette Fontane“ (Das gibt es dort tatsächlich!), wo sie ihren Aufstieg in den Mittelstand planen und sich beratschlagen: Für wen sollen sie als nächstes ihre Kräfte, die „auf gewisse Weise dark“ sind, aufwenden, mit denen sie – selbst nicht vom Glück verwöhnt – Gerechtigkeit in die Welt bringen? Teresa Präauer, geboren 1979 in Linz, studierte Malerei und Germanistik in Salzburg, Wien und Berlin, lebt als Autorin und bildende Künstlerin in Wien. Ihr Roman Für den Herrscher aus Übersee (Wallstein Verlag, 2012) wurde zur Frankfurter Buchmesse 2012 mit dem aspekte-Literaturpreis fürausgezeichnet. Ihr zweiter Roman Johnny und Jean (Wallstein Verlag 2014), wurde mit dem Droste-Literaturförderpreis und dem Förderpreis zum Hölderlinpreis 2015 ausgezeichnet. 2017 ist sie Writer in Residence am Grinnel College in den USA. Barbi Marković, geboren 1980 in Belgrad, studierte Germanistik in Belgrad und Wien. In Belgrad arbeitete sie als Lektorin im Rende-Verlag, seit 2006 lebt sie in Wien. 2009 erschien Ausgehen (Suhrkamp Verlag, 2009), ihr Remix von Thomas Bernhards Roman Gehen. 2011/2012 war sie Stadtschreiberin in Graz, die Ergebnisse ihres Stadtschriftprojekts erschienen 2012 als Graz Alexanderplatz (Leykam Buchverlag, 2012). Es folgten Kurzgeschichten, Theaterstücke, Hörspiele sowie zahlreiche Preise und Stipendien. Superheldinnen ist ihr erster Roman, den sie teilweise auf Deutsch, teilweise auf Serbisch verfasste. Teresa Präauer: Oh Schimmi. Wallstein Verlag 2016 Barbi Marković: Superheldinnen. Residenz Verlag 2016 |
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Lesung |
Dienstag, 31. Januar, 19 Uhr Karin Peschka: FanniPold Jeden Mittwoch Frauenstammtisch, Blattsalat mit Zanderstreifen in Cornflakespanier, Grappa aufs Haus. Die Pizzeria zwischen Fleischhacker und Bestatter. Links ein tönernes Schwein im Schaufenster, Rauchwurst und Salami, ein Plastikschinken auf einem Teller mit karierten Servietten. Rechts der beleuchtete Kasten mit den Partezetteln, Seidenblumen, eine goldene Urne auf einem weißen Sockel. Im Ort wächst der Leerstand, verstauben die Auslagen. Wiederholen sich ewig gleiche Routinen bis an den Rand des Ertragbaren. Karin Peschka, geboren 1967, aufgewachsen in Eferding, Oberösterreich, besuchte die Sozialakademie Linz und lebt seit 2000 in Wien. Sie veröffentlichte in diversen Anthologien und Literaturzeitschriften. Für ihren Debütroman Watschenmann (Otto Müller Verlag, 2014) erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen: Wartholz Literaturpreis 2013, FLORIANA Literaturpreis 2014 und ALPHA-Literaturpreis 2015. Für FanniPold erhielt sie das Elias Canetti-Stipendium 2015 und 2016. https://peschka.at/ Karin Peschka: FanniPold. Otto Müller Velag 2016 |
FokUSA | Mittwoch, 8. Februar, 19 Uhr Literaturhaus am Inn Moderne Heldengeschichten, Angst und Schrecken. Eine Reise mit Joachim Leitner und Kristoffer Nowak durch Texte von Truman Capote, Norman Mailer, John F. Kennedy, Tom Wolfe und Hunter S. Thompson. Vordergründige Themen: Gegenkultur, Raumschiffe, Politberichterstattung, Showbiz - und kaltblütiger Mord. Mittlerweile gehört es zum guten Ton kulturpolitischer Kommentatorinnen, den American Dream als Nightmare oder – falls eine kapitalismuskritische Stoßrichtung erwünscht ist – als Mercenary Dream zu entlarven. Tatsächlich vermag vieles, nicht nur die jüngsten politischen Entwicklungen, zu verblüffen. Andererseits lässt, diesseits und jenseits des Atlantik, in der Literatur und nicht nur dort, die Suche nach dem anderen, dem echten Amerika, das es fernab von Masse und Macht, Kommerz und Kitsch geben soll, nicht nach. Und weil alle Arbeit am Traum, am Mythos, als Arbeit an der Wirklichkeit ihren Ausgang nimmt, fängt die Entdeckung Amerikas auch dort an: bei Texten, die sich an der Wirklichkeit abarbeiten, Realismus, ja Wahrheit behaupten - und daraus versuchen, ein poetisches Prinzip zu destillieren. Joachim Leitner, geboren 1984, Studium der Komparatistik, Kulturjournalist der Tiroler Tageszeitung und Juror der ORF Bestenliste. Kristoffer Nowak, geboren 1976, Schauspieler, Sprecher, Sänger, Ensemblemitglied am TLT. |
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Dienstag, 21. Februar, 19 Uhr Xaver Bayer & Hanno Millesi AUSTROPILOT: Prosa und Lyrik aus österreichischen Literaturzeitschriften der 1970er-Jahre Ein Bücherflohmarkt. Dutzende alte Literaturzeitschriften werden zum Kilopreis angeboten. Xaver Bayer und Hanno Millesi fassen einen Entschluss: „Wir lesen sämtliche österreichische Literaturzeitschriften von 1970 bis 1979, treffen eine Auswahl, ohne uns um Kanon oder Berühmtheiten zu scheren, sondern einzig darum bemüht, gute Texte ausfindig und wieder zugänglich zu machen.“ Das Ergebnis präsentieren sie im Literaturhaus am Inn. Xaver Bayer, geboren 1977, studierte Germanistik und Philosophie, lebt als freier Autor in Wien, mehrere Stipendien und Preise, u.a. den Förderpreis Literatur der Stadt Wien 2011. Zuletzt erschien sein Erzählband Geheimnisvolles Knistern aus dem Zauberreich (Jung und Jung Verlag 2014). Hanno Millesi, geboren 1966, studierte Kunstgeschichte in Wien und Graz und an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, lebt als freier Autor und Künstler in Wien. Er war in den 1990er-Jahren u.a. Assistent von Hermann Nitsch sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums moderner Kunst in Wien. Er erhielt mehrere Preise und Stipendien, u.a. das Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien 2011 und 2012. Zuletzt erschien sein Roman Der Schmetterlingstrieb (edition atelier 2016). Xaver Bayer / Hanno Millesi (Hg.): AUSTROPILOT. Prosa und Lyrik aus österreichischen Literaturzeitschriften der 1970er-Jahre. Edition Atelier 2016. |
Donnerstag, 2. März, 19 Uhr Diese Veranstaltung wurde vom 28. Februar auf den 2. März verschoben Franzobel: Das Floß der Medusa 8. Juli 1816: Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein etwa zwanzig Meter langes Floß, darauf ausgemergelte, nackte Gestalten mit hohlen Augen, verbrannter Haut und Haaren starr vor Salz. Es sind dies die letzten fünfzehn Überlebenden von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen lang auf offener See getrieben sind. Das Gemälde Das Floß der Medusa von Théodore Géricault und die historisch belegten Fakten bilden die Folie für Franzobels Roman, der in den Kern des Menschlichen zielt. Franzobel, geboren 1967, freier Autor, erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter 1995 den Ingeborg-Bachmann-Preis und 2002 den Arthur-Schnitzler-Preis. Er schreibt Prosa, Lyrik und Theaterstücke. Zuletzt erschienen der Roman Was die Männer so treiben, wenn die Frauen im Badezimmer sind und der Krimi Groschens Grab (beide: Zsolnay Verlag, 2012 und 2015). Für das Wiener Lustspielhaus dichtete Franzobel 2015 einen Klassiker der Dramenliteratur um und betitelte das Stück Hamlet oder Was ist hier die Frage? (Passagen Verlag, 2015). Franzobel: Das Floß der Medusa. Zsolnay 2016 |
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