Mechatronik stärkt Wissenschaftsstandort Tirol

Mechatronik verbindet Ansätze zur Entwicklung von mechanischen, elektronischen sowie informationsverarbeitenden Systemen und ist als universitäre Ausbildung wesentlicher Bestandteil der Technologie-Offensive des Landes Tirol. Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz der Universität Innsbruck und der UMIT wurde das Bachelorstudium Mechatronik, das ab kommendem Herbst angeboten wird, präsentiert.

Mit der Implementierung des neuen gemeinsam mit der privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik Hall (UMIT) durchgeführten Bachelorstudiums Mechatronik betritt die Fakultät für Bauingenieurwissenschaften der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (LFUI) in mehrfacher Hinsicht Neuland. "Mit der Einführung des Bachelorstudiums der Mechatronik schreiben wir Geschichte, denn es ist im deutschsprachigen Raum das erste von einem privat-rechtlichen und öffentlich-rechtlichen Träger gemeinsam durchgeführte Studium", betonte der Vizerektor der UMIT, Philipp Unterholzner, MSc. Darüber hinaus schaffen die beiden Universitäten mit Mechatronik ein neues zusätzliches Studienangebot im Bereich der technischen Disziplinen. Mit diesem Schritt wird eine maßgebende Zielvorgabe des Rektorats – durch die inhaltliche Erweiterung der Lehr- und Forschungsaktivitäten die Fakultät zu einer technischen Fakultät weiter zu entwickeln – erfüllt. Und letztlich beteiligt sich damit die Universität Innsbruck gemeinsam mit der UMIT aktiv an der Umsetzung der vom Land Tirol initiierten Technologieoffensive und ermöglicht jungen Menschen eine technische Ausbildung auf universitärem Niveau im eigenen Land. "Neben den beiden Universitäten und dem Land Tirol sind es somit in erster Linie die Studierenden, die von diesem neuen Angebot profitieren. Wir haben eine Situation geschaffen, bei der es nur Gewinner gibt", freute sich Prof. Margret Friedrich, Vizerektorin für Lehre und Studierende der Universität Innsbruck. Das vor einem Jahr an der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften gestartete Masterstudium Domotronik ist ebenfalls in diesem Kontext zu sehen. Gleiches gilt für das konsekutive Bachelor/Master-Studium der Biomedizinischen Informatik der UMIT, das im Bereich der Informatik synergistisch mit dem Mechatronik-Studium verzahnt ist.

Interesse an Naturwissenschaften und Technik

Wie für ein Bachelorstudium üblich, umfasst der Mechatronik Studiengang 180 ECTS-Credits. Dies entspricht einer Regelstudiendauer von 6 Semestern. Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiums Mechatronik wird der akademische Grad „Bachelor of Science“ („BSc“) verliehen. Das Studium richtet sich an Maturanten von AHS und BHS, die einerseits besonderes Interesse für technische und naturwissenschaftliche Fragestellungen haben und andererseits bereit sind, das Studium in Vollzeitbeschäftigung zu betreiben. "Der neue Studiengang deckt thematisch ein breites Feld ab und gewährleistet durch die Vernetzung der Fachdisziplinen eine solide Ausbildung mit unterschiedlichen Spezialisierungsmöglichkeiten", erläuterte Prof. Michael Hofbaur, Vorstand des Instituts für Automatisierungs- und Regelungstechnik der UMIT, die Vielseitigkeit des Studiums. Mechatronik (abgeleitet von Mechanical Engineering - Electronic Engineering) fasst alle Ansätze und Techniken zur Entwicklung von Systemen, Verfahren, Geräten und Produkten zusammen, in denen die wesentlichen Eigenschaften durch Integration und Interaktion von mechanischen, elektronischen und informationsverarbeitenden Komponenten erzielt werden.

Attraktivität am Arbeitsmarkt

Konform mit den Bildungszielen der Universität wird der Ausbildung in den Grundlagenfächern der Mechatronik und der Vermittlung von Kenntnissen und Kompetenzen in wissenschaftlichen Methoden besonderes Gewicht beigemessen. Prof. Rudolf Stark, Fakultätsstudienleiter für Bauingenieurwissenschaften der Universität Innsbruck, ist von den beruflichen Perspektiven, die eine Ausbildung im Bereich Mechatronik mit sich bringt, überzeugt: "Bedarfsstudien haben ergeben, dass am Arbeitsmarkt ein großer Bedarf an hochqualifizierten Personen mit fächerübergreifenden Kompetenzen in verschiedenen technischen Disziplinen herrscht". Die Absolventinnen und Absolventen sind in besonderer Weise qualifiziert, nach kurzer Einarbeitungsphase anspruchsvolle Aufgaben in den unterschiedlichsten Bereichen der Mechatronik und den der Mechatronik verwandten Bereichen des Maschinenbaus und der Elektrotechnik in Industrie und Gewerbebetrieben zu übernehmen.

Weiterführendes Studium in Planung

Wie nationale und internationale Erfahrungen zeigen und wie auch durch das Ziviltechnikergesetz zum Ausdruck kommt, sind technische Ausbildungen, die eine eigenverantwortliche Berufsausübung zum Ziel haben, in einem dreijährigen Studium nicht zu bewältigen. Aus diesem Grund soll den Studierenden des Bachelorstudiums ab dem Wintersemester 2012/13 ein konsekutives Masterstudium angeboten werden. Dieses Studium soll ebenfalls als gemeinsames Studium der beiden Universitäten LFUI und UMIT geführt werden. Ein entsprechender Antrag zur Einrichtung eines Masterstudiums Mechatronik wurde seitens der UMIT beim Österreichischen Akkreditierungsrat bereits eingebracht.

Professuren gewährleisten hohes Ausbildungsniveau

Es versteht sich von selbst, dass für das Bachelor- und Masterstudium Mechatronik und die dazu parallel aufzubauende Forschung im Bereich der Mechatronik zusätzliche Ressourcen erforderlich sind. Derzeit werden vom Land Tirol drei Stiftungsprofessuren finanziert und zur Durchführung des Masterstudiums sind zwei weitere bereits zugesagt worden. Darüber hinaus können seitens der LFUI/Fakultät für Bauingenieurwissenschaften drei Professuren durch Umwidmung dem Bereich Mechatronik zugeordnet werden.

Weitere Informationen zum Bachelorstudium Mechatronik der Universität Innsbruck und der UMIT

 

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Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizininformatik und Technik (UMIT)

 


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Prof. Rudolf Stark, Prof. Michael Hofbaur, Prof. Margret Friedrich und Philipp Unterholzner, MSc (von links) stellten das gemeinsame Bachelorstudium Mechatronik vor.

 

Universität Innsbruck

 

 

Rückfragehinweis:

Mag. Melanie Bartos
Büro für Öffentlichkeitsarbeit und Kulturservice
Universität Innsbruck
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