„War ich ein so böses Kind, dass sich Jesus für mich töten lassen muss?”. Die Frage stellt sich der älter werdende Felix Mitterer. Schon als Kind empfand er das Kruzifix als unheimlich. Und auch die Glaubenssätze: „aufgeopfert hat sich Jesus für uns schändliche Menschen, erlöst hat er uns”. Heranwachsend fand er - wie viele andere auch - zu einem sozialrevolutionären Jesus. Glaubte so einen Ausweg gefunden zu haben. Wandte sich - wie viele seiner Altersgenossen - von der Kirche ab. Nicht aber von der Religion! Hineingeboren in die katholische Bauernwelt, „bleibt man immer Katholik, ob man es will oder nicht”. Wohl deswegen schrieb er Stücke, die sich kritisch mit der Kirche auseinander setzen. Und er schrieb auch fast nahezu nur „Passionen”: Stücke über Menschen, denen das Leben „ein Kreuz” auflädt. Menschen, die aufgerieben werden. Immer und immer wieder erhob er den Zeigefinger gegen deren Peiniger und rüttelte Zeitgenossen auf. |