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Johannes Paul II. und die Frage nach der Barmherzigkeit Gottes

Autor:Lazik Karol
Veröffentlichung:
Kategorienachwuchsforschung
Abstrakt:
Publiziert in:
Datum:2014-11-17

Inhalt

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Einleitung

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„Die Frage nach dem Erbarmen Gottes und nach erbarmenden Menschen ist nach all den fürchterlichen Erfahrungen des 20. wie des noch jungen 21. Jahrhunderts heute dringender denn je.“[1] Mit einem derart klaren Bekenntnis steigt Kardinal Walter Kasper im Buch über die göttliche und menschliche Barmherzigkeit in die theologischen Reflexionen ein. Nach der Lektüre dieses Buches sagte Papst Franziskus in seinem allerersten Angelus-Gebet: „Es ist das Beste, was wir hören können: es ändert die Welt. Ein wenig Barmherzigkeit macht die Welt weniger kalt und viel gerechter. Wir haben es notwendig, diese Barmherzigkeit Gottes gut zu verstehen.“[2]

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Diese Notwendigkeit sah schon Papst Johannes Paul II. Viele Theologen betonen heute, dass die Hauptidee seines Pontifikates das Geheimnis der Barmherzigkeit sei.[3] In seiner Verkündigung widmete dieser Papst dem Geheimnis der Barmherzigkeit soviel Platz, dass man ihn durchaus als „den Papst der Barmherzigkeit“[4] bezeichnen kann. Auch Papst Benedikt XVI nannte ihn „den Apostel der Göttlichen Barmherzigkeit“ und sagte, dass der Schlüssel zum Verständnis seines Pontifikats das Geheimnis der göttlichen Barmherzigkeit sei.[5]

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Was bedeutet dieser Begriff für uns? „Barmherzigkeit“ ist eine von den ersten Germanenmissionaren gemachte Lehnübersetzung von „misericordia“, was „ein Herz für die Armen haben“[6] oder „ein Herz für die Misere der anderen haben“[7] bedeutet. Die breiteste Definition der Barmherzigkeit finden wir bei Thomas von Aquin. Barmherzigkeit versteht er als „Beseitigung von Mängeln“, unter der „ein vernünftiges Wesen leidet“.[8] Die klassische Definition der Barmherzigkeit stammt vom Heiligen Augustinus: „Und was ist das Erbarmen anders als eine Art von Mitleid mit der Not des Anderen in unseren Herzen, wodurch wir gedrängt werden, möglichst zu helfen“.[9]  

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Im Jahr der Heiligsprechung von Johannes Paul II. erinnere ich mit diesem kurzen Beitrag an das Anliegen der Barmherzigkeit und gehe auf folgende Fragen ein: Warum spielte die Barmherzigkeit Gottes eine so große Rolle in seinem Leben und in seiner Lehre? Warum vertraute er sich so tief der Barmherzigkeit Gottes an? Und was möchte er uns auf diese Weise übermitteln?

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1.      Biographische Hintergründe

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Einen großen Einfluss auf Karols Leben hatte sein Vater, Karol Wojtyła. Seine Mutter starb, als Karol noch sehr jung war.  Karol Wojtyła Senior, der sehr gläubig war, lehrte seinen Sohn, dass Gebetsleben sehr wichtig ist. In Zukunft wird Karol seinen Vater als einen Mann von ständigem Gebet in Erinnerung behalten.[10] So schrieb er schon als Johannes Paul II., dass sein Beispiel für ihn „in gewisser Weise das erste Seminar, eine Art Hausseminar“ war.[11] Wojtyła Senior gab seinem Sohn das Gefühl, dessen was Vaterschaft ist. Dies wird Wojtyła in Zukunft theologisch prägen[12] und auch deutliche Spuren in der Enzyklika Dives in missericordia hinterlassen.[13]

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Wojtyła wurde in einem freien Polen geboren aber schon sein Studentenleben wurde durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gestört. Am 18. Februar 1941 starb Karols Vater. Im Alter von 20 Jahren war Karol auf sich allein gestellt.[14] Hass und Tod lauerte an jeder Ecke, es wurden Arbeitslager, Ghettos und Vernichtungslager aufgebaut. Allerdings gab sich Wojtyła in der Verzweiflung und Angst nicht geschlagen. Er nahm geheim seine Studien auf, schloss sich auch der Widerstandsbewegung im Bereich der Kultur an.[15] Im Herbst 1942 meldete er sich als Kandidat für das Priesterseminar.[16] Im Jahr 1945 endete der Zweite Weltkrieg, aber auf polnisches Gebiet zog mit dem Rückzug der deutschen Besatzungsarmee die Rote Armee mit einem neuen Totalitarismus. Das neue kommunistische Regime beschränkte das Recht auf Religionsfreiheit. Um gegen die Kirche zu kämpfen, wurden spezielle Büros eingerichtet. Ihr Ziel war der Zerfall der Kirche.[17]

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Im geistigen Überlebenskampf gegenüber beiden totalitären Systemen stärkten Wojtyła die heroischen Haltungen und Zeugnisse des Glaubens einiger ihn faszinierenden Persönlichkeiten. Im Februar 1940 traf Karol einen Schneider mit mystischer Spiritualität namens Jan Tyranowski.[18] Unter seinem Einfluss hat sich der junge Mann mit der Mystik des heiligen Johannes vom Kreuz zu beschäftigen begonnen.[19] Eine Reihe von (späteren) Krakauer Heiligen übte eine Faszination auf ihn aus. Zu ihnen gehört z.B. der heilige Br. Albert (Adam Chmielowski, 1845-1916), ein Künstler, der alles für den Dienst der Bedürftigen aufgegeben hat.[20] Johannes Paul II selbst schrieb: „Die Gestalt des Bruders Albert ist unserer Zeit sehr nah. Heute wird über die ‚Zivilisation der Liebe‘ und über die Notwendigkeit der ‚vorrangigen Option für die Armen‘ viel gesagt und geschrieben. Der heilige Bruder Albert schrieb keine gelehrten Vorträge zu diesem Thema. Er zeigte einfach nur, wie man die  Barmherzigkeit tun kann. Er zeigte, dass jeder, der die Barmherzigkeit wirklich tun will, ‚ein selbstloses Geschenk‘ für die anderen sein soll.“[21] Dies zeigte ihm auch der franziskanische Märtyrer Maximilian Kolbe (1894-1941), der sein Leben für einen Mithäftling, einen Familienvater, im Hungerbunker von Auschwitz freiwillig hingab. Er war für Wojtyła das Vorbild eines Priesters, der sich selbst wie „ein zweiter Christus“ aus Liebe und Barmherzigkeit aufgeopfert hat.[22]

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Für unser Thema sind auch intellektuelle Inspirationen Wojtyłas wichtig. Im Herbst 1945 setzte er seine theologischen Studien an der Jagiellonen-Universität in Krakau fort.[23] Dann beschäftigte er sich mit den Themen: Der Glaube bei Johannes vom Kreuz (seine Doktorarbeit) und die Ethik von Max Scheler (seine  Habilitationsschrift).[24] Eine der wichtigsten theologischen und philosophischen Inspirationen war für Wojtyła das Zweite Vatikanische Konzil. Er nahm aktiv an allen Sitzungen des Konzils teil.[25] Seine Gedanken beeinflussten deutlich die Lehre des Konzils. Im Zuge der Arbeit des Konzils leistete Wojtyła einen großen Beitrag zur Vorbereitung der Erklärung über die Religionsfreiheit und die Theologie des Laien. Als größter Beitrag Wojtyłas kann zweifelsohne die Mitarbeit an der Vorbereitung der Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute Gaudium et spes bezeichnet werden.[26]

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All dies formte ihn für sein Leben und seine Tätigkeit im totalitären Regime. Er sah in der Barmherzigkeit Gottes gar die Grenze des Bösen: „Es war, als habe Christus begreiflich machen wollen, dass das Böse, dessen Urheber und Opfer der Mensch ist, an eine ihm gesetzte Grenze stößt, und dass diese Grenze letztendlich die göttliche Barmherzigkeit ist.“[27]

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2.      Begegnung mit der Botschaft von Sr. Faustyna

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Die bedeutendste Person für Wojtyła, die sein Interesse für das Geheimnis der Barmherzigkeit erweckt hatte, war Sr. Faustyna (1905-1938). Sie war eine einfache Schwester aus der Kongregation der Muttergottes der Barmherzigkeit, die ein bescheidenes und tief mystisches Leben führte. Sie erlebte eine tiefe geistliche Beziehung zu Jesus, der sich ihr auf besondere Weise geoffenbart hat. In diesen Offenbarungen wählte Jesus Sr. Faustyna als Apostelin seiner Barmherzigkeit. Sie hörte in einer Vision von Jesus: „Verkünde, dass Barmherzigkeit die größte Eigenschaft Gottes ist“.[28] Was diese Offenbarungen besonders interessant macht, ist die Tatsache, dass sie in der Zeit geschahen, als in der Theologie und in der Kirche das Thema der Gerechtigkeit Gottes dominierte. Heute wird Sr. Faustyna von den Theologen zum Kreis der bedeutendsten Mystikerinnen der Kirche gezählt.[29]

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Johannes Paul II. schrieb selbst, dass seine erste Begegnung mit der Botschaft von Sr. Faustyna schon während des Krieges, als er Arbeiter in der Fabrik «Solvay» war, geschehen ist.[30] Der junge Karol Wojtyla zog im Sommer 1938 nach Krakau, um sein Studium zu beginnen. In dieser Zeit war Faustyna schon sehr krank. Weniger als 11 Monate nach ihrem Tod begann der II. Weltkrieg. Um einem Konzentrationslager zu entgehen, musste Wojtyla im September 1940 Zwangsarbeit leisten, zuerst im Steinbruch in Zakrzewek und dann in der chemischen Fabrik »Solvay« in Borek Fałęcki.[31] In dieser Zeit ging er jeden Tag am Kloster in Łagiewniki vorbei und kam oft zum Gebet in die Kapelle der Schwestern der Muttergottes der Barmherzigkeit. Er hatte bereits mit der Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit Bekanntschaft gemacht.[32] Als Papst sagte Wojtyła, dass er schon damals das Gebet auf dem Bild „Jesus, ich vertraue auf dich!“ geliebt hat und es ihm „in schwierigen Zeiten“ viel geholfen hat.[33]

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Am 28. September 1958 wurde er Weihbischof von Krakau und am 18. Januar 1964 Erzbischof von Krakau.[34] Die Offenbarungen aus dem »Tagebuch« der Sr. Faustyna Kowalska machten einen tiefen Eindruck auf den jungen Bischof Karol Wojtyła. Damals besuchte er öfters das Kloster, wo er seine Beziehung zur Barmherzigkeit Gottes vertiefte.[35] Ein Jahr nach der Bischofsweihe von Wojtyła veröffentlichte das Heilige Offizium eine Notifikation zum Verbot der Verbreitung der Idee und des Kultes der Barmherzigkeit Gottes gemäß den Offenbarungen von Sr. Faustyna. Wie es sich später herausstellte, untersuchte das Heilige Offizium einen ungenaueren Text des »Tagebuchs« von Sr. Faustyna, der mit vielen Fehlern abgetippt und übersetzt wurde.[36]

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3.      Das Engagement des Erzbischofs für die kirchliche Anerkennung der Botschaft

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Erzbischof Wojtyła bemühte sich um die Zurücknahme der Notifikation. Er erkannte, dass der beste Weg, um die Bestimmungen des Heiligen Offizium zu annullieren, der Nachweis der Heiligkeit der Sr. Faustyna sei, dessen Konsequenz die Anerkennung des übernatürlichen Charakters ihrer Offenbarungen und die Genehmigung des Kultes der Göttlichen Barmherzigkeit in den von ihr übergebenen Formen sein sollen. Vier Jahre nach der Veröffentlichung der Notifikation – während der zweiten Sitzung des Vaticanum Secundum – fragte er den Präfekten des Heiligen Offiziums Alfredo Ottaviani, ob es möglich sei, den Prozess der Seligsprechung von Sr. Faustyna gerade nach der Notifikation des Heiligen Offizium zu beginnen. Kardinal Ottaviani antwortete, dass man diesen Prozess so schnell wie möglich beginnen soll, solange noch Zeugen leben.[37]

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Nach seiner Rückkehr aus Rom begann Wojtyla einen Informationsprozess zu organisieren. Er begann am 5. Oktober 1965 und wurde am 20. September 1967 positiv beendet.[38] Die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen begann am 31. Januar 1968 den offiziellen Prozess der Seligsprechung.[39] Damit die Kongregation den Inhalt des »Tagebuchs« von Sr. Faustyna untersuchen konnte, forderte der Postulator Pater A. Mruk dessen erneute kritische Ausgabe an. Dies wurde im Jahr 1967 erfüllt.[40]

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Auf Vorschlag von Wojtyła wurde der Betreuer seiner Habilitationsarbeit, Ignacy Rożycki zum polnischen Zensor ernannt.[41] Über 25 Jahre war dieser skeptisch gegenüber Offenbarungen von Sr. Faustyna. Deshalb weigerte er sich lange Zeit, als Experte am Seligsprechungsprozess von Sr. Faustyna teilzunehmen. Er änderte seine Meinung nach der Lektüre des »Tagebuchs« von Faustyna. Er erkannte, dass es sich lohnt, wissenschaftliche Studien darüber zu machen.[42] Der zweite Zensor stammte aus Italien. Beide Experten gaben eine positive Meinung über die Echtheit und Übernatürlichkeit der Offenbarungen von Sr. Faustyna ab.[43]

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Die Notifikation stellte aber weiter ein Hindernis dar. Im November 1977 bat Kardinal Wojtyła offiziell um ihre Zurücknahme. Nach einer erneuten Überprüfung der Angelegenheit veröffentlichte die Kongregation am 15. April 1978 ein Dekret, das die Notifikation von 1959 zurücknahm. Die Kongregation begründete ihre Entscheidung mit neuen originalen Dokumenten, die sie früher nicht kannte, mit „zutiefst veränderten Umständen“ und mit der Meinung der polnischen Bischöfe. So wurde das entscheidende Hindernis für die Förderung der Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit aus dem Weg geräumt.[44]

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4.      Johannes Paul II. und die Botschaft der Barmherzigkeit

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Die geschilderte Geschichte von der göttlichen göttlichen Barmherzigkeit ist nun in den Kontext der doch überraschenden Wahl Wojtyłas zum Papst am 18. Oktober 1978 zu stellen. Schon am 30. November 1980 verkündete er als Papst Johannes Paul II. die Enzyklika Dives in Misericordia. Sie sollte als erste Enzyklika über die Barmherzigkeit Gottes in die Geschichte der Kirche eingehen. Beim Schreiben dieser Enzyklika kannte der Papst nicht den ganzen Inhalt des »Tagebuchs« von Sr. Faustyna. Er las es erst nach dem Anschlag auf sein Leben im Mai 1981. Diese Tatsache zeigt, dass sich das Bewusstsein für die Rolle der Göttlichen Barmherzigkeit in ihm auch unabhängig von den Offenbarungen von Sr. Faustyna entwickelte.[45]

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Die Enzyklika Dives in Misericordia stellt eine Erweiterung und Fortsetzung der Enzyklika Redemptor hominis dar. Christus als Erlöser des Menschen offenbarte dem Menschen am vollsten das Geheimnis des Menschen selbst und das Geheimnis Gottes des Vaters, „der voll Erbarmen ist“ (Eph 2, 4).[46] Der Papst schreibt, die Menschwerdung des Sohnes Gottes offenbare uns Gott den Vater, vor allem in seiner Beziehung zum Menschen. Sie zeige uns seine Liebe und Barmherzigkeit. Christus ist gar die Inkarnation und Verkörperung der Barmherzigkeit.[47]

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Zuerst bezieht sich der Papst auf die Begriffe der „Barmherzigkeit“ in Alten Testament. Das auserwählte Volk erfuhr die Barmherzigkeit Gottes trotz eigener Untreue und Sünde. Die Überzeugung von der Barmherzigkeit Gottes sehen wir in vielen alttestamentlichen Texten. An der Wurzel dieses Glaubens befindet sich die Erfahrung des Exodus des auserwählten Volkes. Als Gott das Elend seines Volkes in Gefangenschaft sah und sein Schreien hörte, entschied er sich, es zu befreien. Gegenüber der Untreue seines Volkes stellte sich Gott als „ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Güte und Treue“ (Ex 34, 6) vor.[48]

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Dann analysiert er die Botschaft der Barmherzigkeit am Verhalten und an der Lehre Jesu. Mit seiner Tätigkeit zeigt uns Jesus die aktive Liebe, „die Liebe, die sich dem Menschen zuwendet und alles umfängt, was sein Menschsein ausmacht, in unserer Welt gegenwärtig ist. Diese Liebe tritt besonders dort in Erscheinung, wo sie mit Leid, Ungerechtigkeit und Armut in Berührung kommt, mit der konkreten conditio humana“.[49] Johannes Paul II. ist der Auffassung, dass diese Art und dieser Umfang der Manifestation der Liebe die biblische Definition der Barmherzigkeit ist.[50]

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In weitere Folge analysiert der Papst das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Die dort dargestellte Barmherzigkeit hat eine innere Form der Liebe, d.h. agape. Sie ist fähig, sich über jedes menschliches Elend, vor allem über das moralische Elend (Sünde) zu beugen. In der Person des verlorenen Sohnes kann sich der Mensch aller Zeiten, der sich gegen den Bund der Liebe verging und die Gnade durch die Sünde verlor, finden. „Der Vater des verlorenen Sohnes ist seiner Vaterschaft treu, ist der Liebe treu“.  Diese Treue drückte sich in unmittelbarer Bereitschaft der Annahme seines nach Hause zurückkehrenden Sohnes, in seiner Freude und aufrichtigen Beschenkungen des Sohnes, aus. Der Vater aus dem Gleichnis ist das Bild von Gott, der treu zu seiner Vaterschaft und seiner Liebe steht.[51]  Es ist die Liebe, mit der er von Anfang an sein Geschöpf, den Menschen, beschenkt hat. Diese Treue offenbarte sich im Opfer des Sohnes.[52] Die definitive Verkörperung der Barmherzigkeit ist der auferstandene Christus. In seiner Auferstehung offenbart er sich als die unerschöpfliche Quelle der Barmherzigkeit.[53] Gott, der gerade die Liebe ist, „kann (…) sich nicht anders denn mit Erbarmen offenbaren.“ Diese Barmherzigkeit „ist als Vollkommenheit des unendlichen Gottes auch selbst unendlich. Unendlich und unerschöpflich ist daher die Bereitschaft des Vaters, die verlorenen Söhne aufzunehmen, die zu seinem Hause zurückkehren.“[54]

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5.      Theologie der Barmherzigkeit

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5.1.Gerechtigkeit versus Barmherzigkeit in Gott

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Das Konzept der Barmherzigkeit Gottes stieß seit alters her mit den Vorstellungen eines gerechten Gottes zusammen, das oft mit dem Bild eines zornig handelnden Gottes korrespondierte. Schon die Kirchenväter des 3. und 4. Jahrhunderts setzten sich mit der Lehre von Marcion (etwa 85-160) auseinander. In seiner Theologie wollte Marcion den Gott des Zornes im Alten Testament vom guten Gott der barmherzigen Liebe im Neuen Testament trennen.[55] Der Heilige Augustinus ist überzeugt, dass ihn gerade die barmherzige Liebe Gottes zur Bekehrung geführt hat. Er drückte es in seinen Confessiones aus. [56] Martin Luther (1483 -1546) hingegen entwickelte seine Theologie, weil er Angst vor dem zornigen Gott erleiden musste. Er unterscheidet einen Gott der Offenbarung, der unter dem Kleid des Zornes doch ein Gott der Güte ist, und einen verborgenen Gott, in dem Güte und Zorn sich nicht mehr unterscheiden lassen, einen Gott, der für Menschen völlig unverständlich ist.[57]

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Im Kontext der Theologie der Barmherzigkeit stellt sich die Frage: Kann man Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, diese an sich gegensätzlichen Eigenschaften Gottes, nachvollziehbar vereinen? Oder muss man diese Eigenschaften Gottes gegeneinander stellen und damit Dualismus in Gott annehmen? Mit dem Begründer der Innsbrucker Dramatischen Theologie Raymund Schwager halte ich fest, dass eine Vermittlung möglich ist. Schwager selber hat sich auf Johannes Paul II. berufen: „Das Erbarmen des rettenden Gottes ist ein zentrales Thema für Johannes Paul II. und diesem Thema hat er seine zweite Enzyklika gewidmet, in der er ausdrücklich den Vorrang der Liebe vor der Gerechtigkeit lehrt.“[58]

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Was bedeutet nun dieser Vorrang konkret? Papst Johannes Paul II. stellt ja fest, dass für uns schon im Alten Testament die Barmherzigkeit Gottes gegenüber der Gerechtigkeit Gottes einen Vorrang zu haben scheint. Die  Barmherzigkeit ist kraftvoll und tiefgründig: „Die Liebe motiviert sozusagen die Gerechtigkeit, und die Gerechtigkeit dient letztlich der Liebe”.  Es war so offensichtlich für Propheten und Psalmisten, dass sie die Gerechtigkeit als die Erlösung verstanden haben, die durch Gott und seine Barmherzigkeit erreicht wurde.[59] Der Papst schreibt: „Der Vorrang und die Erhabenheit der Liebe gegenüber der Gerechtigkeit (…) kommen gerade im Erbarmen zum Ausdruck.“ Die Barmherzigkeit unterscheidet sich von Gerechtigkeit, steht aber nicht im Widerspruch zu ihr. Der Papst schrieb von der Gerechtigkeit, die »nach dem Maße« Gottes ist.[60]

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Johannes Paul II. sagt über die tiefste Grundlage der Beziehung zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in Gott gegenüber den Menschen den Satz: »du (...) verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast« (Weis 11, 24). Gott der Schöpfer ist mit seiner Schöpfung durch die Bande der Liebe, denen er immer treu sein wird, verbunden.[61] Der Höhepunkt dieser Treue ist das Paschamysterium. Das Geheimnis des Kreuzes, des Todes und der Auferstehung Jesu verkörpert die Barmherzigkeit, die den Menschen rechtfertigt und stellt die Heilsordnung wieder her. Das Kreuz Jesu ist ein »Übermaß« der Gerechtigkeit. Dies ist genau die Gerechtigkeit »nach dem Maße« Gottes, die ganz der Liebe entspringt und Früchte der Erlösung bringt.[62] Johannes Paul II. stellte fest, dass die Barmherzigkeit – von der Offenbarung Gottes bestätigt – das wichtigste Attribut und die Vollkommenheit Gottes ist.[63]

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Gibt es aber überhaupt eine Grenze für die Barmherzigkeit Gottes? Nach Johannes Paul II. kann keine menschliche Sünde die Barmherzigkeit Gottes „bezwingen oder auch nur einschränken.“ Aber der Papst sieht eine Grenze. Es ist die menschliche Freiheit: „Von Seiten des Menschen kann sie nur der Mangel an gutem Willen, der Mangel an Bereitschaft zur Bekehrung und zur Buße, also die hartnäckige Verstockung einschränken, die sich der Gnade und der Wahrheit widersetzt, besonders vor dem Zeugnis des Kreuzes und der Auferstehung Christi.“[64] Für das „neuzeitliche Freiheitsbewusstsein“ wird die Barmherzigkeit Gottes gegenüber den Tätern von Unrecht und Gewalt durch seine Gerechtigkeit gegenüber den Opfern beschränkt. Nach ihrer Meinung darf Gott nicht ohne die Zustimmung der Opfer den Tätern vergeben. Gott darf nicht in seiner Barmherzigkeit gegenüber den Tätern die Opfer übergehen und damit unmoralisch handeln.[65]

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Ist das die Grenze für Barmherzigkeit? Für Raymund Schwager würde die Verkündigung der göttlichen Barmherzigkeit überzeugender wirken, „wenn sie nicht mit dem sicheren Wissen über die Verdammung von Geschöpfen  belastet ist, was ja der Fall ist, wenn man den Satan als endgültig verurteilten Engel versteht.“[66] Gibt es also keine Grenze?  Für eine Beantwortung dieser Frage kann uns die Suche nach der Lösung des Problems der Trennung oder des Dualismus in Gottesvorstellungen helfen. Vielleicht hat Raymund Schwager Recht, wenn er sagt, dass Menschen auf Grund der Tendenz, anderen Böses anzulasten, dies auch im Hinblick auf Gott tun. Wenn sie unter dem Einfluss des Mechanismus der negativen Projektion das Bild Gottes verstellen und Gott mit dem Satan verwechseln.[67] Gibt es eine Grenze für die Barmherzigkeit Gottes? Diese Frage verlangt unbedingt auch heute noch neue theologische Forschungen und Überlegungen. Vielleicht kann die Theologie der Barmherzigkeit eine Lösung für das Problem „Gottes Zorn und Güte“ finden.

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5.2.Gerechtigkeit versus Barmherzigkeit in menschlichen Beziehungen

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Schon die antiken Griechen setzten sich mit der Barmherzigkeit in den menschlichen Beziehungen auseinander. Homer und die Autoren der griechischen Tragödien (V. Jh. v. Chr.) halten fest, dass derjenige, der ohne Barmherzigkeit ist, ein Barbar ist. Aber Aristoteles (384-322) glaubte, dass Barmherzigkeit (eleos) ein Mangel,  eine Unzulänglichkeit ist, die nur Kindern und älteren Menschen zugesprochen werden kann. Nach seiner Meinung muss der Mensch mit seinem Verstand die Barmherzigkeit dominieren, weil sie das klare Denken und das richtige Urteil behindert.[68]

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Die stärkste Kritik der Barmherzigkeit finden wir bei Friedrich Nietzsche (1844-1900). Das Christentum ist für ihn eine lebensfeindliche und kraftlose Religion und ihren Gott, der barmherzig ist, hält er buchstäblich für »erbärmlich«. Mitleid ist eine Sache von »Untermenschen«.[69] Man könnte durchaus sagen, dass Johannes Paul II. in Dives in misericordia auf die Frage Friedrich Nietzsches antwortet: Ist die Barmherzigkeit demütigend? Ist sie eine Haltung, die den anderen letztlich erniedrigt?[70]

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Der Papst sieht Trends in der modernen Welt, die sich der Barmherzigkeit widersetzen.[71] Der Papst erkennt die verbreiteten Meinungen, die Barmherzigkeit als einen einseitigen Akt zu sehen, der von einem Abstand zwischen dem Geber und dem Nehmer der Barmherzigkeit ausgeht und dabei stehen bleibt und die Würde vom Nehmer beleidigt.[72] So ist ja die Aufforderung geboren, die Beziehungen zwischen den Menschen von Barmherzigkeit zu befreien und nur auf Gerechtigkeit zu bauen. Diese Urteile erkennen nicht, dass „Das echte Erbarmen sozusagen die tiefste Quelle der Gerechtigkeit ist.“ Die Gerechtigkeit ist nur in der Lage, zwischen den Menschen zu urteilen und die Güter zu verteilen, aber nur die Barmherzigkeit ist fähig, den Menschen zu sich selbst zu führen.[73] Sie tut dies in einer Weise, dass sich die Person, der die Barmherzigkeit zuteil wird, nicht gedemütigt fühlt, sondern wiedergefunden und aufgewertet wird.[74] Die Barmherzigkeit ist immer ein zweiseitiger Akt. „Ein echter Akt erbarmender Liebe (setzt in uns die Überzeugung voraus), dass wir zugleich von denen Erbarmen empfangen, denen wir es erweisen.”[75]

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Den Aufruf zu Taten der Barmherzigkeit finden wir in der Botschaft von Jesus an zentralen Stellen. Christus, der die Liebe und Barmherzigkeit Gottes in seinem Verhalten und seiner Lehre geoffenbart hat, stellte gleichzeitig dem Menschen eine Forderung, dass er sich in seinem Leben von der Barmherzigkeit leiten lassen soll (Mt 22, 37-39, Lk 6: 36). Diese Forderung ist der Kern des ganzen Evangeliums. Es ist eine Bedingung, dass Gott seine Barmherzigkeit gegenüber dem Menschen offenbaren kann: die Barmherzigen werden Erbarmen finden (vgl. Mt 5,7).[76] Die Taten der Barmherzigkeit sollen immer mehr zu einem Lebensstil der Christen werden.[77]

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Schlusswort

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Papst Johannes Paul II. hält fest, dass die Barmherzigkeit Gottes viele Menschen berührt. Sie ist Ausdruck eines Herzenswunsches der Menschen. Dabei ist die Botschaft der Barmherzigkeit in der heutigen Zeit besonders dringlich. Gerade weil viele Menschen erst Zugang zu dieser Botschaft finden müssen, ist ihre Verkündigung eine besondere Berufung und Aufgabe der Kirche.[78] So schreibt der Papst in Dives in Misericordia: „Die Kirche lebt ein authentisches Leben, wenn sie das Erbarmen bekennt und verkündet (…) und wenn sie die Menschen zu den Quellen des Erbarmens des Heilandes führt, welche sie hütet und aus denen sie austeilt.”[79]

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Nach der Erörterung der Frage der Barmherzigkeit ergibt sich die Vermutung, dass die Medizin der Barmherzigkeit für die Menschen von heute wesentlich notwendiger ist als die unter dem rechtlichen Aspekt thematisierte Frage der Gerechtigkeit Gottes. Tut die heutige Kirche dies gut genug?  Über dieses Bedürfnis sagte schon der Papst Johannes XXIII, der zusammen mit Johannes Paul II. am Sonntag der Barmherzigkeit Gottes heilig gesprochen wird, zu Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils: „Heute dagegen möchte die Braut Jesu Christi lieber das Heilmittel der Barmherzigkeit anwenden als die Waffe der Strenge erheben”[80]. Es ist nicht die Angst vor der Hölle und Verdammnis, sondern die Begegnung mit der Barmherzigkeit Gottes, die Erkenntnis Gottes, der reich an Barmherzigkeit ist, die dem Menschen die tiefste Quelle der Umkehr und der Umwandlung des menschlichen Lebens bringen.[81]

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Papst Johannes Paul II. wollte mit der Enzyklika Dives in Misericordia die Aufmerksamkeit der Theologen in der Welt gerade in Richtung des Geheimnisses der Barmherzigkeit lenken. Mit Papst Franziskus fand dieser Papst nun einen echten Nachfolger in Sachen Barmherzigkeit. Dies gilt sowohl für die Theologie als auch für die Kirchenpraxis.

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Bibliographie:

45
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Franziskus, Angelus-Gebet, 17. März 2013, zitiert nach: http://www.vatican.va/holy_father/francesco/angelus /2013/documents/papa-francesco_angelus_20130317_ge.html, Zugriff, am 26.03.2013.

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55
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-          [2005], Erinnerung und Identität. Gespräch an der Schwelle zwischen den Jahrtausenden, aus dem Italienischen übers. Von I. Stampa, Weltbild-Buchverlag, Augsburg.

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67
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Weigel G., [2002], Zeuge der Hoffnung, Johannes Paul II., Eine Biographie, Übersetzt von Christiana Goldmann, Wilfried Hof, Karl Nicolai, Ingrid Proß-Gill, Paderborn-München-Wien-Zürich.

68
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Wingren G., 1980, Barmherzigkeit, Ethisch, in: Theologische Realenzyklopädie, Krause G., Müller G. (HG.), Berlin-New York, , Band V, 232-238.

69
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Witko A., [2007], Święta Faustyna i Miłosierdzie Boże, Kraków.

70
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Anmerkungen

71
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[1] Kasper, 15.

72
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[2] Papst Franziskus, Angelus-Gebet, 17. März 2013. 

73
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[3] Vgl. Schwager, [2005], 65; Olk, 18.

74
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[4] Schönborn, 15.

75
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[5] Vgl. Benedikt XVI., Predigt bei der Eucharistiefeier zum Gedenken an den Diener Gottes Johannes Paul II., Rom am 2. April 2008.

76
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[6] Vgl. Wingren, 232.

77
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[7] Schönborn, 40.

78
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[8] Thomas von Aquin, STh I, q. 21, a. 4. Zitiert nach: Warzeszak, 36.

79
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[9] Augustinus, De Civitate Die IX, 5. Zitiert nach: Olk, 80.

80
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[10] Vgl. Weigel, [2002], 30-35.

81
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[11] Vgl. Johannes Paul II.,1997, 30.

82
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[12] Vgl. Weigel, [2002], 45.

83
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[13] Vgl. Olk, 124 ; Schönborn, 25-26; Weigel, [2002], 404-405.

84
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[14] Vgl. Weigel, [2002], 46-56.

85
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[15] Vgl. Ebd. 57.

86
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[16] Vgl. Ebd. 72.

87
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[17] Vgl. Ebd. 94-96, 612-615.

88
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[18] Vgl. Ebd. 61-62.

89
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[19] Vgl. Johannes Paul II., 1997, 33-34.

90
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[20] Vgl. Ebd.41-42.

91
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[21] Johannes Paul II., List na 150/lecie urodzin świętego Brata Alberta, Watykan, 6 stycznia 1995.

92
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[22] Vgl. Weigel, [2002], 81-82.

93
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[23] Vgl. Ebd. 81.

94
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[24] Vgl. Buttiglione, 67-71.

95
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[25] Vgl. Oder, Geata, 57.

96
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[26] Vgl. Weigel, [2002], 167-176; Buttiglione, 1996, 255-305.

97
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[27] Johannes Paul II., [2005 a], 75. Vgl. Olk, 125.

98
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[28] Ebd. Nr. 301, 119.

99
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[29] Vgl. Kowalska, III-XIII.

100
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[30] Vgl. Johannes Paul II, 2004, 197-198.

101
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[31] Vgl. Weigel, [2002], 47.

102
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[32] Vgl. Czaczkowska, 120; 349.

103
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[33] Vgl. Johannes Paul II., Generalaudienz, 21. August 2002.

104
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[34] Vgl. Czaczkowska, 349.

105
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[35] Vgl. Oder, Gaeta, 184

106
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[36] Vgl. Witko, 239.

107
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[37] Vgl. Czaczkowska, 349.

108
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[38] Vgl. Ebd. 349-350.

109
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[39] Vgl. Witko, 249.

110
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[40] Vgl. Czaczkowska, 350-351.

111
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[41] Vgl. Warchoł, 46.

112
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[42] Johannes Paul II, 2004,198.

113
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[43] Vgl. Czaczkowska, 352; Różycki, 5.

114
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[44] Vgl. Czaczkowska, 356.

115
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[45] Vgl. Ebd. 357.

116
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[46] Vgl. Johannes Paul II. Dives in misericordia (weiter DiM), 1.

117
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[47] Vgl. DiM 2.

118
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[48] Vgl. DiM 4

119
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[49] DiM 3.

120
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[50] Vgl. DiM 3.

121
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[51] Vgl. DiM 5-6.

122
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[52] Vgl. DiM 7.

123
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[53] Vgl. DiM 8.

124
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[54] DiM 13.

125
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[55] Vgl. Olk, 72-73.

126
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[56] Vgl. Ebd. 80.

127
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[57] Vgl. Schwager, 1990, 18-19.

128
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[58] Schwager, 2005, 65.

129
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[59] Vgl. DiM 4.

130
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[60] Vgl. DiM 7.

131
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[61] Vgl. DiM 4.

132
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[62] Vgl. DiM 7.

133
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[63] Vgl. DiM 13.

134
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[64] DiM 13.

135
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[65] Vgl. Ansorge, 14-19.

136
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[66] Schwager, 2005, 91.

137
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[67] Vgl. Ebd. 87-88.

138
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[68] Vgl. Mateja, 26-27.

139
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[69] Vgl. Schönborn, 16-17.

140
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[70] Vgl. Ebd. 26.

141
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[71] Vgl. DiM, 2.

142
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[72] Vgl. DiM 6.

143
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[73] Vgl. DiM 14.

144
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[74] Vgl. DiM 6.

145
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[75] DiM 14.

146
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[76] Vgl. DiM, 3.

147
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[77] Vgl. DiM 14.

148
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[78] Vgl. DiM 2, 14.

149
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[79] DiM 13.

150
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[80] Zitiert nach: Kasper, 16.

151
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[81] Vgl. DiM 13.

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