Die moderne Gesellschaft verdrängt den Tod, und für sie gibt es - außer ihrem eigenen ziellosen Funktionieren - keinen Wert, für den man sich unbedingt einsetzen darf. Dieser Gesellschaft treten jetzt Menschen entgegen, die etwas für viel wichtiger halten als dieses Funktionieren und die bereit sind, dafür ihr Leben hinzuwerfen. Viele können darin nur Wahnsinn sehen. Doch selbst wenn es - von herrschenden Standards aus gesehen - Wahnsinn ist, stellt sich die Frage, wer auf die Dauer geschichtsmächtiger sein wird: jene, die nur noch funktionieren wollen und den Tod fürchten oder jene, die sich unbedingt für etwas einsetzen und den Tod nicht scheuen? Der Ausgang mag mittelfristig ungewiss ein. Der Konflikt zwischen diesen beiden Haltungen bringt aber jetzt schon eine neue Unsicherheit in die Welt, die kaum rasch verschwinden wird, denn die technische Welt produziert dauernd neue Dinge, die sich gegen sie selber wenden lassen. Die Sicherung der eigenen Sicherheit wird deshalb zum obersten Ziel der technisierten Welt werden, und der verunsicherten menschlichen Phantasie werden auch bald neue Mittel einfallen, um den Tod weiter zu verdrängen.
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