Das Virus hält uns alle fest in der Hand. Es verordnet die Umwertung vieler Werte. So wie der traditionelle Karneval, der die Welt auf den Kopf und Autoritäten an den Pranger stellte. Im Fasching 2021 sind nicht nur die Masken allgegenwärtig. Auch die Moralinsäure, der erhobene Zeigefinger und die Frustrationen. All das kräftig befeuert durch mediale Krisenberichterstattung. Das karnevaleske Treiben kannte auch das Auslachen des Todes. Danach wird heuer wohl kaum jemanden zumute sein. Wie steht es aber um die christliche Alternative? Sind wir der Welt nicht die Perspektive der „österlichen Augen“ schuldig? Jene Sicht der Welt und des Lebens, die mehr wahrnimmt, als bloß Bedrohung, Vergehen und Tod. Und die deswegen auch die kleinsten Freuden des Alltags schätzen kann. Als Vorgeschmack der Ewigkeit. |