"Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde" (Mt 28,18). Mit diesen Worten hat sich der auferweckte Christus bei der Himmelfahrt von seinen Jüngern verabschiedet. Unter Macht verstand er nicht Gewalt, denn er selber hat durch seine Lehre und sein Leiden vorgelebt, wie dem Bösen mit anderen Mitteln zu widerstehen ist. Im radikalen Vertrauen auf Gott seinen Vater, der Macht über Himmel und Erde hat, ist er seinen eigenen Weg zwischen Gewalt und Gegengewalt gegangen. Dadurch wurde ihm selber Macht gegeben. Im Vertrauen auf diese Macht bietet sich heute die Möglichkeit an, die verheerende Spirale zwischen der negativen Unangreifbarkeit der Attentäter und dem unterschiedslosen Dreinschlagen gegen Verdächtige aufbrechen. Die bitteren Ereignisse der Gegenwart, die ausweglos werden, laden uns deshalb ein, wieder mehr auf den Weg und die Worte Christi zu vertrauen und nicht der Weltweisheit von Schlag und Gegenschlag zu folgen.
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