Be-Geist-ert sein |
Autor: | Böhm Thomas |
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Veröffentlichung: | |
Kategorie | artikel |
Abstrakt: | Pfingsten öffnet den Glauben zur Welt und zu anderen Menschen hin. Christinnen und Christen bleiben nicht in ihren Kirchen und Räumen, sondern "brechen aus". Sie tragen ihrer "Be-Geist-erung" zu andere und hören darauf, wo der Geist sonst noch spricht. Der folgende Beitrag bietet eine praktische Handreichung, das Pfingstfest einmal "anders" -- u.U. intensiver -- zu begehen. |
Publiziert in: | # Erscheint in: Zugänge zur Bibel. Das ökumenische Werkbuch (zum Bibeljahr 2003), Stuttgart 2002 Erscheinungstermin: Herbst 2002). |
Datum: | 2002-05-24 |
1 | Wer sich für eine Sache oder ein Anliegen engagiert, muss in der Tiefe seines Herzen von ihr berührt sein. Nur wer sich begeistern lässt, bringt die Kraft auf, sich wirklich einzusetzen. Er oder sie erträgt Niederlagen und hält auch „Durststrecken" durch. Er oder sie kann andere überzeugen und für „seine" bzw. „ihre" Sache begeistern. |
2 | Was die Bibel über Pfingsten berichtet, ist kein „Nachspiel" zu Ostern. Pfingsten ist das Fest der „Be-Geist-erung". Was die Jüngerinnen und Jünger an Ostern erfahren haben, erhält jetzt seine „zündende" Kraft. Die frohe Botschaft des Auferstandenen gewinnt an Dynamik und wirkt aus ihrem Zentrum hinaus in die Welt. Sie vermag in Bewegung zu versetzen und Menschen aller Nationen und aller Schichten zu „be-Geist-ern". Sie reden miteinander und berichten von den Dingen, die sie faszinieren … |
3 | Die Idee ist … |
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5 | Die Gemeinde soll Pfingsten nicht nur als kirchliches Fest verstehen, das keine besondere Bedeutung für ihr Leben hat. Sie soll sich vielmehr vom „pfingstlichen Geist" anstecken lassen. Dazu gehört, die eigene „Be-Geist-erung" zu suchen und zu finden - ihr mehr „auf die Spur zu kommen" und sie zu pflegen, die „Abgeschlossenheit" der Gemeinde oder Gemeinschaft zu verlassen und mit anderen Menschen über die Dinge, die sie begeistern, ins Gespräch zu kommen. |
6 | Dies kann in drei aufeinander folgenden Schritten geschehen: |
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8 | Grundsätzliches |
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10 | Die Aktion will folgende Menschen erreichen: Angehörige der konkreten Gemeinde oder der verschiedenen - auch konfessionell unterschiedlichen - Gemeinden am Ort sowie Menschen außerhalb der christlichen Gemeinde, die sich in Gruppen organisiert haben und sich für wichtige gesellschaftliche und kulturelle Anliegen einsetzen. |
11 | Die Aktion kann in den Tagen vor Pfingsten durchgeführt werden und mit einem Gottesdienst am oder unmittelbar vor dem Pfingstsonntag schließen. |
12 | Es ist notwendig, die nachfolgenden Vorschläge auf die konkrete Situation „vor Ort" hin zu hinterfragen und gegebenenfalls zu adaptieren. |
13 | Biblische Beobachtungen |
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15 | Beim Pfingstereignis, wie es die Bibel in der Apostelgeschichte (2,1-11) berichtet, lässt sich Folgendes wahrnehmen: |
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17 | Bibelabend |
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19 | Der Bibelabend soll in der Gemeinde die eigenen Motivationen der Mitglieder zur Sprache bringen und das gemeinsame Fundament des Mitlebens und des Engagements reflektieren. Die Gruppe sollte nicht zu groß sein. Bei sehr vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist eine sinnvolle Teilung zu überlegen. |
20 | Folgende Elemente können Teil des Bibelabends sein: |
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22 | Gesprächsabende |
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24 | Im Verlauf mehrerer Tage sind Mitglieder der Gemeinde bei verschiedenen Gruppen zu Gast, die aus ihrer speziellen „Be-Geist-erung" heraus sich für Menschen und gemeinschaftliche Anliegen engagieren. Ziel der Treffen ist es, die unterschiedliche „Be-Geist-erung" wahrzunehmen und sich darüber auszutauschen. Im Mittelpunkt des Interesses stehen an den Abenden die einzelnen Gruppen, weil für die Anliegen der Gemeinde im abschließenden Gottesdienst noch genügend Raum bleibt. |
25 | Bei den Gesprächsabenden ist es wichtig, von der Gemeindeseite her kein falsches vereinnahmendes „Missionsbewusstsein" zu entwickeln. Ebenso geht es weniger darum, als Gemeinde in einen „Aktionismus" zu verfallen und auch das alles machen bzw. mitmachen zu wollen, was die anderen Gruppen tun. Das Miteinander-Sprechen, das Austauschen der Anliegen und das nun Umeinander-Wissen ist schon sehr viel - auch hier wirkt der Geist. Wenn sich im einen oder anderen Fall mehr und Konkreteres ergibt, ist es schön. Dies „muss" aber nicht sein. |
26 | Die Treffen brauchen ein Vorgespräch, in dem die Anliegen und die gegenseitigen Erwartungen - daraus folgend das „Programm" des Abends - abgeklärt werden. WichtigeFragen können von Gemeindeseite sein: Was tut ihr? Warum tut ihr das? Was begeistert und treibt euch im letzten? Wo verstehen wir uns „mehr"? Wo verstehen wir uns „weniger"? |
27 | Es kann Sinn machen, das Engagement der jeweiligen Gruppe durch ein Symbol auszudrücken, das auch im abschließenden Gottesdienst seinen Platz hat. |
28 | Gottesdienst |
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30 | Bei der Vorbereitung des abschließenden „Gottesdienst sollten auch Beteiligte aus den besuchten Gruppen eingebunden werden. Nur so ist gewährleistet, dass alle - auch die „Kirchenfremden" - „mitgehen" können. Eine entsprechende Feier kann neben geeigneten Liedern, Gesängen und Musikstücken beispielsweise folgende Elemente enthalten: |
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32 | Weitere mögliche Aktionen |
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35 | Begleitende Maßnahmen |
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37 | Begeisterung überwindet Grenzen! Das gilt auch für die Einladungen zur Aktion „Be-Geist-ert sein". Vielleicht sollten die Termine diesmal nicht nur - „verschämt" - im Gemeindebrief oder im Gottesdienst angekündigt werden. |
38 | Wie wäre es zum Beispiel mit einer „Plakataktion" in den örtlichen Geschäften, an den Bushaltestellen, den Anschlagtafeln der politischen Gemeinde und an den Eingängen der Schulen …? Eventuell lässt sich auch der zuständige Redakteur bzw. die betreffende Redakteurin im Lokalteil der örtlichen Zeitung oder im Lokalradio für einen Bericht gewinnen … |
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