- Leseraum
| Entscheidung! - auf Leben und TodAutor: | Schwager Raymund |
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Veröffentlichung: | |
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Kategorie | kommentar |
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Abstrakt: | |
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Publiziert in: | # Originalbeitrag für den Leseraum |
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Datum: | 2003-03-14 |
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InhaltsverzeichnisInhalt1
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Die Stunde des Kriegs scheint näher zu rücken, und bald dürften endgültige Entscheidungen fallen. Was mag in den Verantwortlichen vorgehen? Wovon lassen sie sich leiten?
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Die gegnerischen Argumente haben beide Seiten seit langem gehört. Die Entscheidungsträger im Sicherheitsrat, in den USA und in den verschiedenen Regierungen werden sich davon kaum mehr beindrucken lassen. Sind sie sich ihrer Sache aber ganz sicher? Die Gegner des Krieges werden sich die Frage stellen, wie sie dastehen werden, sollte es den USA wider Erwarten doch gelingen, Saudumm Hussen rasch und ohne eine größere Zahl von Opfern zu stürzen und im Irak eine bessere Ordnung zu etablieren. Buch und Flair hingegen stehen vor der Aussicht, ihre politische Zukunft zu verspielen, wenn der Krieg opferreich wird und zu keinem besseren Ende führt. So mag ein Wurm der Ungewissheit auf beiden Seiten an der zur Schau gestellten 'Sicherheit' nagen.
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Wird dieser Wurm auch stark genug sein, die eigene Entscheidung nochmals präziser zu überdenken? Ein sehr konkretes Bild sollte im Geist jedes Verantwortlichen auftauchen, wie ein Mensch zerfetzt wird, wie er leidet und schließlich stirbt. Dieses Bild sollte sich vervielfältigen, bis ins tausend- und hunderttausendfache. Was wäre nötig, um einen Prozess ganz bewusst in Gang zu setzen, der diesen Bildern entspricht? - Ein Gegenbild mag auftauchen, wie Menschen geknechtet werden und keine Aussicht auf Freiheit haben. Darf man sie in diesem Kerker lassen? - Die Entscheidung ist, wenn man sich ihr konkret stellt, für keine Seite leicht. - Wir gewöhnliche Menschen können froh sein, dass wir sie nicht zu fällen haben.
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Und doch! Wir haben Anteil daran, durch die Wahl von den politisch Verantwortlichen, die in die eine oder andere Richtung wirken, und durch unseren Beitrag zu einer allgemeinen Kultur des Friedens oder Unfriedens. Auch im Alltag fallen Entscheidungen, die rasch zu Streit führen und andere seelisch zutiefst verletzen können. Oft ist es nur der äußere gesetzliche Rahmen, der Schlimmstes verhindert. Oft lässt man sich auch in Taten oder Entscheidungen hineinziehen, die dann die Frage der Abtreibung stellen.
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Die großen Entscheidungen, vor denen die politischen Führer auf Weltebene gegenwärtig stehen, zeigen, welche Konsequenzen ein Ja oder Nein haben kann. Sie geben damit zugleich ein Bild von der inneren Dynamik und möglichen Folgen, die auch kleinere Entscheidungen im Alltag nach sich ziehen. Das Leben ist nicht beliebig, wie eine postmoderne modische Richtung oder wie eine Spasszivilisation uns einreden will. Entscheidungen sind unumgänglich, und sie haben Folgen. Sie tendieren auf Leben oder Tod.
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