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Israel und Palästina
(Hoffnung in hoffnungsloser Situation)

Autor:Schwager Raymund
Veröffentlichung:
Kategorieartikel
Abstrakt:In diesem vierten gemeinsamen Text der Innsbrucker Forschungsgruppe "Religion-Gewalt-Kommunikation-Weltordnung" geht es um die theologische Deutung und Auseinandersetzung mit einem schweren politischen Konflikt. Dabei werden vor allem die religiösen Faktoren, die stark zum Konflikt beitragen, und die Frage nach der Opfer- und Täterrolle herausgearbeitet. Daraus ergeben sich Hinweise für ein theologisches Engagement.
Publiziert in:Publiziert in: Stimmen der Zeit 221/2 (Februar 2003): 75-86 sowie in: Religion erzeugt Gewalt - Einspruch!, Hg. v. Schwager, R. und Niewiadomski, J. (BMT 15). Münster/Thaur 2003
Datum:2003-03-26

Inhalt

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Konflikte haben ihre eigene Dynamik. Jede Partei nimmt die Auseinandersetzung aus ihrer je eigenen Perspektive wahr und findet darin stets neue Gründe, das eigene weitere Tun zu rechtfertigen. Je länger Konflikte andauern, um so eindeutiger droht für beide Seiten die Sache zu werden. Dies trifft in doppelter Weise zu, wenn nicht nur einzelne, sondern Völker gegen einander stehen, denn in beiden Volksgemeinschaften werden die Ungerechtigkeiten und Leiden, die man vom Gegner zu erdulden hat, stets von neuem weitererzählt. So wird jeder durch andere bestärkt, wie böse die Gegner sind und wie sehr das eigene Volk zu leiden hat.

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Ein tragisches Beispiel solch wechselseitig verzerrter Wahrnehmung bietet heute der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Wer mit den Israelis mitfühlt und ihren Erzählungen folgt, ist geneigt, viel Verständnis für ihre Politik aufzubringen. Wer auf die Palästinenser hört, dem treten die Leiden und Ängste eines Volkes vor Augen, das sich für ein Opfer der jüdischen und westlichen Welt hält. Da der Konflikt schon lange andauert, gibt es für beide Seiten viel Anlass, die eigene Sicht bestätigt zu finden. Dieser Konflikt wird dadurch verschärft, dass beide Seiten nicht nur über Unrecht zu klagen haben, sondern sich in ihrer ganzen Existenz bedroht fühlen und sich deswegen auch einseitig in der Rolle der Opfer sehen.

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1. Tradierung von Opfergeschichten

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Die gegenwärtige ausweglose Situation weist auf politische Katastrophen des letzten Jahrhunderts zurück. Die eindeutige Opferrolle der Juden im Zweiten Weltkrieg und das Erschrecken der Weltöffentlichkeit über die Shoah führten nicht nur zur Anerkennung des Staates Israel durch die UNO im Jahre 1948. Aus dem Nimbus des Opferstatus geboren, wurde dieser Staat dem jüdischen Volk und auch der westlichen Öffentlichkeit geradezu zum Symbol des Überlebens des Judentums und zum Testfall für eine Haltung gegen den Antisemitismus.

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Deswegen führt auch der Blick Israels auf seine eigene Geschichte mit den Palästinensern unweigerlich zur Frage der Vernichtung der Juden durch Nazideutschland zurück. Für viele Israelis sind die arabischen Angriffe und palästinensischen Terrorakte nur ein weiteres Kapitel in der langen Geschichte des Antisemitismus. Umgekehrt sieht man auf palästinensischer Seite alles im Licht eines Schlagwortes des frühen Zionismus "Ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land"(2), das beweise, dass die Juden von Anfang an die Existenz des palästinensischen Volkes negiert haben, obwohl noch während des ersten Weltkriegs die Juden nur eine verschwindende Minderheit unter den Bewohner Palästinas waren. Die Palästinenser fühlen sich darüber hinaus als Opfer westlicher Ungerechtigkeiten, nämlich einerseits der Engländer, die während des ersten Weltkrieges den Juden ein 'nationale Heimstätte' (3) in Palästina über die Köpfe der dortigen Bewohner hinweg versprochen haben, und anderseits der UNO, die 1948 unter dem Eindruck von Auschwitz den Staat Israel auf Kosten der Palästinenser anerkannt hat. Die USA hätten zudem durch ihre einseitige politische und finanzielle Unterstützung Israels die militärischen Siege über die arabischen Armeen ermöglicht und so den Palästinensern auch das verbliebene restliche Land noch weggenommen. Immer seien sie die Opfer fremder Macht und Willkür gewesen. Sie fordern deshalb Gerechtigkeit und nichts als Gerechtigkeit. (4)

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Die moderne Welt ist geprägt durch eine Sensibilität für Opfer. Wer zeigen kann, dass er zum Opfer fremder Willkür und Gewalt geworden ist, gewinnt Aufmerksamkeit und Entgegenkommen. Man spricht deshalb von einer 'internationalen Opferkultur' (5). Das Ringen um einen besonderen Status als Opfer zeigt sich vor allem in der Diskussion um die Einzigartigkeit der Shoah, wie Jean-Michel Chaumont in seinem Buch 'Konkurrenz der Opfer' (6) ausführlich darlegt. Die ersten, die von dieser Einzigartigkeit sprachen, waren (auf einem Symposium in New York im 1967) vor allem gläubige Juden, die ihr Volk für erwählt hielten, und deshalb im Versuch, es zu vernichten, eine Tat sahen, die sich mit keinem anderen geschichtlichen Ereignis vergleichen lässt (7). Einige sahen darin etwas Geheimnisvolles. Wirkmächtig wurde vor allem ein Wort von Elie Wiesel: "Jeder Jude, der vor, während oder nach dem Holocaust geboren ist, muß wieder hinein, um ihn auf sich zu nehmen. Wir alle standen am Berge Sinai; wir alle hatten dort dieselbe Vision; wir alle hörten das Anochi - 'Ich bin der Herr...' Wenn dies wahr ist, dann sind wir auch mit Auschwitz verbunden. Diejenigen, die damals nicht dort waren, können es heute entdecken. Wie? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, daß es möglich ist.... Aber das hat natürlich nichts mit Worten zu tun. Man spricht nicht darüber. Man spricht nicht über den Beginn der Schöpfung und das Ende der Zeiten... Warum also denken wir an den Holocaust eingestandenermaßen mit Scham? Warum beanspruchen wir ihn nicht als ruhmreiches Kapitel unserer ewigen Geschichte?"  (8)

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Andere sahen in der Shoah - auf der Linie alttestamentlicher Propheten - ein Werk des Zornes Gottes wegen der Untreue des Volkes,(9) und wieder andere ein Tat des Satans. (10) Der Begriff eines einzigartigen Ereignisses hat sich aber rasch von diesem religiösen Hintergrund gelöst, wodurch er auch unklarer und vieldeutiger wurde. Dennoch versuchten viele, ihn - wenn auch mit widersprüchlichen Argumenten - auf säkularer Ebene zu begründen. (11) Gerade diese Versuche weckten aber entsprechende Kritik und Ablehnung, weil einerseits die Nazis auch andere Völker oder ethnische Gruppen vernichten wollten (Roma, Slawen) und anderseits nicht nur diese, sondern auch weitere Völker zum Opfer einzigartiger Vernichtungen wurden (Armenier, Indianer, Schwarze, etc.).(12) J.-M. Chaumont sieht deshalb im Anspruch, ein einzigartiges Opfer zu sein, eine Strategie, angesichts der modernen Sensibilität politisches Kapital für die eigene Sache zu schlagen: "Soziopolitisch dreht sich der Einzigartigkeitsanspruch letztlich darum, alle Juden kollektiv zu Heiligen und Reliquien der Weltgemeinschaft zu machen. Sie wären dann in allem, was sie tun oder lassen, wirklich unangreifbar. Das eben ist die begehrte Frucht: das Privileg der Unbelangbarkeit. Es kann, wenn es Bestand haben soll, offenbar nicht von allzuvielen geteilt werden - weshalb man so tun muß, als sei der Antisemitismus..., 'ein Hass von so besonderer Art, daß er nicht auf gewöhnlichen Rassismus zurückführbar ist'." (13)

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Die Rivalität um den Status des Opfers spielt eine wichtige Rolle in der Auseinandersetzung zwischen Israelis und Palästinensern. Im Gespräch mit dem Palästinenser Jamil Hamad hat der Jude Henryk Broder schon 1983 gesagt: "Es gehört wohl mit zu dem Konflikt, dass beide Seiten, die Israelis und die Palästinenser, sich für die Opfer dieses Konflikts halten. Und beide Seiten bestehen darauf, dass sie die eigentlichen und einzigen Opfer sind. Und ich habe den Eindruck, dass beide Seiten die Opferrolle inzwischen geradezu genießen, dass sie entschlossen sind, Opfer bleiben zu wollen - um jeden Preis." Auf diese jüdische Feststellung antwortete der palästinensische Gesprächspartner: "Ich sehe es genauso... Hier schlagen beide Seiten, die Israelis und die Palästinenser, aus ihrem Leiden politisches Kapital. Auf meiner Seite nenne ich das die 'palästinensische Symphonie': 'Sie haben uns unser Land genommen, sie haben uns vertrieben, wir müssen in Flüchtlingslagern leben...'" (14) Broder fährt etwas später weiter: "Die Israelis versuchen den Palästinensern nachzuweisen, dass sie doch was mit den Nazis zu tun hatten: nämlich über einen Mufti, Amin al-Husseini, der mit Hitler sympathisierte und Freiwillige an die Front schickte. Und dieselben Palästinenser, die sich darüber aufregen, dass die Israelis den Holocaust für politische Zwecke missbrauchen, erklären sich zu den eigentlichen Opfern der Nazis." (15) Verbinden sich solche Tradierungen einseitiger Opfergeschichten und Rivalitäten um den Opferstatus mit religiösen Überzeugungen und religiösen Symbolen wird die Situation doppelt schwierig, ja menschlich gesprochen aussichtslos.

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2. Religiöse Symbolik und Täter im Namen Gottes

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Eine religiöse Symbolik von weltgeschichtlichem Ausmaß belastet den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern von Anfang an, spielen doch in beiden Konfliktparteien religiös motivierte Kräfte eine entscheidende Rolle. Für gläubige Juden ist Jerusalem die heilige Stadt, die Gott erwählt hat, und das Land ist ein heiliges Land, das ihnen verheißen und von Gott gegeben wurde. Die jüdischen Siedler, die nach dem siegreichen Sechs-Tage-Krieg in die West Bank hineindrängten, waren zum großen Teil religiös motiviert (mit Ausnahme der Siedlungen direkt um Jerusalem) und gehören zur Bewegung Gush Emunim (16). Gerade die wachsenden Siedlungen bewirkten aber, dass heute eine Lösung auch realpolitisch so schwierig ist. Die jüdische Landtheologie wurde deshalb für christliche Palästinenser zu einem roten Tuch, ja zum Inbegriff falscher religiöser Ideologie, die ihnen den Zugang zum Alten Testament immer schwerer macht. (17) Umgekehrt sind die muslimischen Palästinenser nicht nur überzeugt, dass man ihnen ihr Land zu Unrecht genommen hat, ihr Glaube fordert sie auch auf, dass ein Gebiet, das einmal muslimisch war und zum dar al islam gehört hat, nicht mehr aufgegeben werden darf, sondern gegebenfalls mit Gewalt gegen Heiden und Feinde zu verteidigen ist.(18) Dies gilt in doppelter Weise für Jerusalem, nach Mekka und Medina der dritten Stadt der islamischen Welt mit ihren beiden Moscheen auf dem Tempelberg (Al Aqsa und Felsendom).

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Der jüdische Glaube ist ferner nicht nur für einzelne Gläubige wichtig. Er spielt auch einen wesentlichen Faktor im Selbstverständnis des Staates. Obwohl es viele nichtgläubige Juden gab und heute gibt, haben doch die religiösen Kräfte die Tradition lebendig gehalten, und diese Tradition dürften in den vergangenen Jahrhunderten entscheidend bewirkt haben, dass sich das jüdische Volk nicht in die anderen Völker aufgelöst hat. Bis heute fühlen sich auch viele nichtreligiöse Juden in Krisenzeiten spontan mit der Tradition ihres Volkes verbunden. Israel versteht sich deshalb ausdrücklich als jüdischen Staat mit einem Niederlassungsrecht für alle Juden aus der ganzen Welt, und es verteidigt diese Eigenart, weshalb auch die religiösen Parteien einen Einfluss auf seine Politik ausüben, der weit über deren zahlenmäßigen Anteil hinausgeht. (19) Wegen der jüdischen Eigenart ist ferner die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge ein so dorniges Problem, denn durch sie würde einerseits das Raumproblem noch größer und anderseits könnte auf Dauer die jüdische Mehrheit in Israel in Frage gestellt werden. Den in der Opferrolle steckenden Konfliktparteien lässt so der jeweilige religiöse Glaube kaum Spielraum für politische Kompromisse.

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Religiöse Motive spielen im Konflikt noch unter einer weiteren Rücksicht eine Rolle. Sie sind nämlich ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Unterstützung Israels durch Amerika. Schon im 18. und 19. Jahrhundert gab es in USA christlich-apokalyptische Gruppen, die glaubten, dass die Juden vor dem Ende der Welt und der Wiederkunft Christi nach Palästina zurückkehren werden. (20) Der Zionismus und die Ereignisse des 20. Jahrhunderts gaben diesen Kräften massiven Auftrieb. Von manchen wurde die Gründung des Staates Israel sogar als das wichtigste Ereignis seit der Auferstehung Christi und als Mittelpunkt aller prophetischen Vorhersagen betrachtet. (21) Zu erwähnen ist in diesem Kontext vor allem Hal Lindsey(22), dessen Bücher in Dutzenden von Millionen Exemplaren verkauft wurden. (23) Diese Kreise, die zur neuen christlichen Rechte gehören, betreiben seit langem eine konsequente Pro-Israel-Politik(24), wobei Saddam Hussein leicht als neuer Nebukadnezar, der Jerusalem vernichten will, angesehen werden kann. (25) Das zentrale Element im Konflikt zwischen Israeli und Palästinensern, die Achse USA-Israel, wird folglich nicht nur durch die Interessen um das Öl und durch die jüdische Lobby in den USA, sondern auch durch eine fundamentalistisch-evangelikale Überzeugung getragen. Die Harmagedon-Theologie, die unter Rückgriff auf Offb 16,16 in diesem Zusammenhang entwickelt wurde (26), hat auch schon vor dem gegenwärtigen Krieg gegen den Terror und den jüngsten blutigen Auseinandersetzung zwischen Israelis und Palästinensern - vor allem unter Präsident Reagan - einen gewissen Einfluss auf die amerikanische Politik ausgeübt. (27) Christliche Palästinenser ärgern sich deshalb in besonderer Weise über diesen 'christlichen Zionismus', wie sie ihn nennen. (28)

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Eine besonders problematische Rolle spielt die Religion schließlich bei extremeren und extremistischen Kräften auf beiden Seiten. Die muslimischen Selbstmordattentäter beweisen einerseits durch ihr 'Lebensopfer', dass die Palästinenser tatsächlich ein Volk sind, das sich - ähnlich wie die Juden - nicht in andere Völker auflösen will. (29) Sie machen damit endgültig klar, dass das Schlagwort des Zionismus "Ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land" ein Irrtum war. Anderseits lassen sich diese Opfer für ein Volk nur schwer von blinder Rache und mörderischer Selbstzerstörung unterscheiden. Die Erfahrung ständiger Niederlagen weckt ferner auch bei Muslimen außerhalb Palästinas einen gefährlichen, religiös motivierten Antisemitismus. So klagte nach dem saudiarabischen Friedensplan und nach der Invasion Israels in die autonomen palästinensischen Gebiete Scheich Abderrahman as-Sudais in einer Khutba (Freitagspredigt) Israel an, es sei auf das Friedensangebot der 'Umma' (muslimische Gemeinschaft) nicht eingegangen und wolle nur die Vernichtung der Palästinenser und deren Vertreibung aus dem Land. Die Muslime hätten sich zunächst täuschen lassen und die Frage von Palästina und al-Aksa aus der religiösen in die politische Ebene verlegt. "Doch heute steht die islamische Umma ihren alten Feinden gegenüber, den Bani Kuraiza und den Bani Nadir (den jüdischen Stämmen in Medina zur Zeit des Propheten Mohammed). Es ist ein Konflikt des Glaubens, der Identität und der Existenz, nicht einfach der Grenzen. Die Juden von gestern hatten schlechte Vorfahren, und die heutigen haben noch üblere. Dieses Volk ist voll des Bösen und der Verwerflichkeit. Es suchte den Propheten Mohammed zu töten und missachtete zuvor seine eigenen. Die Juden verachten die Araber und die Muslime. Auf ihnen lastet der Fluch Gottes und der Engel und sie verdienen ihn". (30) So spricht nicht irgendwer. Scheich Abderrahman as-Sudais ist Imam der Grossen Moschee von Mekka und seine Predigten werden in Saudiarabien im staatlichen Fernsehen und Radio übertragen. Seine Worte verraten, wie bitter und grundsätzlich der Konflikt für viele Muslime geworden ist.

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Extremistische Kräfte gibt es ebenso in Israel. Dazu gehört ein Teil der ultraorthodoxen Haredis, gemäß denen das Volk Israel zwar noch im Exil ist (31), von denen aber dennoch viele über politische Parteien (Shas,Yahadut Ha'Torah, und neuestens auch Likud) einen massiven Einfluss auf die israelische Politik ausüben. Extremistisch ist vor allem die National Religious Party(32) mit der Gush Emunim Bewegung, für die durch die Gründung des Staates Israel die Erlösung bereits begonnen hat. Im Namen dieser Theologie kämpft diese Partei dafür, dass das Land, das Gott den Juden gegeben hat, den Palästinensern weggenommen wird. Unter den extremistischen Kräften vertreten die meisten eine grundsätzliche Überlegenheit der Juden über die Nicht-Juden. Manche meinen deshalb, es sei kein Diebstahl, sondern eine Heiligung des Landes, wenn es den Palästinensern weggenommen werde, weil es dadurch von einer satanischen in eine heilige Sphäre übergehe. Es gibt sogar Stimmen, gemäß denen es kein Mord ist, Araber zu töten. (33) Den moslemischen Extremisten entsprechen so jüdische, und beide brauchen den jeweiligen Gegner für die Rechtfertigung der eigenen Haltung.

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Die Rolle der Religionen angesichts der wechselseitigen Gewalttaten zwischen Israelis und Palästinensern gibt der verbreiteten Ansicht neuen Auftrieb, die monotheistischen Religionen seien besonders gewalttätig. "Der Spiegel" gefällt sich deshalb einmal mehr darin, die Geschichte Palästinas während der letzten drei tausend Jahre als eine Serie von Gräueltaten und als ein 'Schlachthaus der Religionen' zu beschreiben (8. April 2002). Damit wird zugleich die Meinung suggeriert, durch die Minimierung oder gar Abschaffung der Religionen würde automatisch mehr Friede entstehen. Doch dies dürfte eine gefährliche Illusion sein. Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern ist nicht aus religiösen Auseinandersetzungen, sondern aus der westlichen Politik entstanden, und erst das Andauern des Konfliktes hat den religiösen Kräften immer mehr Auftrieb gegeben. Zur Lösung des Konflikts ist vor allem notwendig, dass beide Seiten sich zugleich als Opfer und Täter erkennen. Gerade diese Einsicht setzt aber eine echte religiöse Inspiration voraus, wie sie das gemeinsame abrahamitische Erbe zu geben vermag.

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3. Opfer und Täter zugleich

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Für realpolitische Lösungen ist die Durchbrechung jener Neigung unerlässlich, die sich nur an die eigenen Leiden erinnert, jene der Gegenseite aber übersieht. "Erinnerung ist eben nicht das Geheimnis der Erlösung, sondern der direkte Weg ins ewige Fegefeuer." (34) Aus dieser Sicht erweisen sich auch regelmäßige Gedenkveranstaltungen oft als eine zweideutige Sache, denn sie können leicht dazu führen, einseitige Sichten zu zelebrieren und zu verhärten. (35) Die Erinnerung ist nur dann heilsam, wenn sie zur gemeinsamen Erinnerung wird.

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Zwischen Frankreich und Deutschland ist dies nach dem zweiten Weltkrieg ein Stückweit gelungen, und in neuerer Zeit vor allem zwischen Weißen und Schwarzen in Südafrika. Dazu muss aber jede Seite bereit sein, sich in die Ängste und Leiden der Gegenseite hinein zu fühlen. Eine solche Bereitschaft hat es in den vergangenen Jahren ansatzweise gegeben. Obwohl die Palästinenser Unrecht, ja schweres Unrecht erfahren und sich lange an ihre Opferrolle geklammert haben, ist im Friedensprozess von Oslo die palästinensische Führung unter Yasser Arafat über ihren eigenen Schatten gesprungen. Sie hat auf 78 % des Landes, das ihrer Überzeugung nach ihr gehört, verzichtet und Israel als Staat anerkannt. Sie tat dies in der Hoffnung, dafür die restlichen Gebiete voll als eigenes Staatsgebiet zu erhalten. Trotz dieses Verzichts wurde Arafat nachträglich in einer demokratischen Wahl durch eine große Mehrheit der Palästinenser als Präsident bestätigt. Auch die israelische Regierung unter Yitzhak Rabin und Shimon Peres ist über ihren eigenen Schatten gesprungen und hat den Palästinensern eine gewisse begrenzte Selbstverwaltung in einigen Gebieten zugestanden und einen eigenen Staat in Aussicht gestellt. Damit wurde ein Prozess in Gang gesetzt, der einen echten Frieden versprach.

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Trotz des positiven Beginns wurden jedoch von beiden Seiten sofort wieder Taten gesetzt, die dem entgegenwirkten. Palästinenser trieben weiter ihre frühere antijüdische Propaganda und verübten Attentate, was zur Verhärtung der israelischen Seite beitrug. Umgekehrt konnte sich die israelische Regierung aus Rücksicht auf die religiösen Gruppen nicht dazu durchringen, die Siedlertätigkeit zu stoppen, und sie öffnete auch der Einwanderung der Juden aus Osteuropa weit die Tore, wodurch die Hoffnung der Palästinenser auf die Rückgabe des ganzen restlichen Landes und auf die Rückkehr ihrer eigenen Flüchtlinge untergraben wurde. Die Ermordung von Yitzhak Rabin durch einen nationalistischen Israeli verschlimmerte zusätzlich die Lage. Trotzdem schienen im Juli 2000 beide Seiten - unter Ehud Barak und Yasser Arafat - gewillt zu sein, bei den Verhandlungen in Camp David nochmals über ihren Schatten zu springen, was aber nicht gelang. Wer trug die Schuld daran? (36) Beide Seiten schieben die Verantwortung der jeweils anderen zu. Die israelische Regierung beharrte darauf, dass etwa 80 % der Siedler im eigenen Staatsgebiet verbleiben mußten, was für den palästinensischen Staat, der zudem entmilitarisiert bleiben mußte, 'unmögliche Grenzen'(37) ergeben hätte. Die Palästinenser waren höchstens bereit, zu den 78 %, die sie in Oslo abgetreten hatten, nochmals zwei bis drei % von ihrem Land herzugeben, und sie beharrten auf einem grundsätzlichen Rückkehrrecht der Flüchtlinge, auch wenn die konkreten Mechanismen noch auszuhandeln gewesen wären. Die Verhandlungen in Camp David und danach in Taba litten vor allem darunter, dass sie von einem wachsenden wechselseitigen Misstrauen geprägt waren, bei dem die alten Vorstellungen von der Gegenseite wieder die Oberhand gewannen. Shlomo Ben Ami, Vertreter von Barak bei den Verhandlungen, urteilt rückblickend: "Arafats Verzicht in Oslos war ein formaler. Moralisch und begrifflich erkennt er das Existenzrecht nicht an. Er akzeptiert keine Vorstellung von zwei Staaten für zwei Völker. Deshalb gelange ich zur Einsicht, dass er vielleicht mit uns ein zeitbegrenztes Teilabkommen - und auch dies ist zweifelhaft - abschließen könnte, aber ganz tief akzeptiert er uns nicht. Weder er noch die palästinensische Nationalbewegung akzeptieren uns." (38)

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Ben Ami gesteht zwar zu, dass er intellektuell verstehen kann, dass die Palästinenser in Oslo auf 78 % ihres Landes verzichtet haben und deshalb möglichst wenig vom verbleibenden Rest preisgeben wollten. Trotzdem folgert er gleich danach: "Am Ende dieser Verhandlungen kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Palästinenser, mehr als eine Lösung zu wollen, darauf aus sind, Israel auf die Anklagebank zu setzen. Mehr als einen eigenen Staat zu wollen, sind sie darauf aus, unseren Staat anzuprangern. Im tiefsten Sinne ist ihr Ethos ein Negativethos... Deshalb ist der Prozess aus ihrer Sicht kein Prozess einer Versöhnung, sondern ein Prozess von Rechtfertigung. Von Wiedergutmachung eines Unrechts. Von Destabilisierung unserer Existenz als jüdischer Staat." (39) Die Palästinenser ihrerseits trauten Barak nicht und misstrauen heute noch mehr Ariel Sharon, der früher das Osloer Abkommen ausdrücklich bekämpft hat. Sie sehen in der Tatsache, dass Juden unbegrenzt in Israel einwandern können, den Flüchtlingen aber die Rückkehr verweigert wird, das klare Zeichen, dass die Palästinenser nicht für gleichwertig genommen werden, ja dass sie einem rassistischen Staat (40) gegenüberstehen. Sie werten auch die kollektiven Bestrafungen für einzelne Terrorakte als 'Staatsterrorismus'.

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Woran sind die Verhandlungen aber letztlich gescheitert? Sowohl Barak wie Arafat dürften den Widerstand der ablehnenden Kräfte auf der eigenen Seite im tiefsten mehr gefürchtet haben als das Scheitern der Verhandlungen. Beide konnten sich in die eigene Geschichte, aber nicht genug in die fremde einfühlen, worin sie sich von den Führern der Schwarzen und Weissen in Südafrika sehr unterscheiden. Dort hatten sich beide Verhandlungsparteien darauf geeinigt, dass Attentate nie zur Unterbrechung der Gespräche führen durften. Denn nur so könne man verhindern, dass den Extremisten auf beiden Seiten ein Vetorecht über die Verhandlungen eingeräumt werde. (41) Da die Dinge im israelisch-palästinensischen Konflikt anders gelaufen sind, zeigen sich auch gewisse Probleme innerhalb der Demokratie. Auf beiden Seiten wurden in den entscheidenden Jahren politische Führer gewählt, die den hohen Anforderungen des Augenblicks nicht gewachsen waren. (42)

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4. Wahres Glaubenszeugnis

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Auf dem Hintergrund des Friedensprozesses von Oslo und der nachfolgenden Geschichte wird deutlich, dass die Durchbrechung jener Haltung, die nur die eigene Opferrolle sieht und die Leiden der Gegenseite ausblendet, kein bloß strategischer Schritt sein kann. Er muss von einer tieferen anthropologischen, aber auch theologischen Erkenntnis und einer diese Erkenntnis belebenden Spiritualität getragen werden. Es ist dies jene Sicht des Menschen, die ihn immer schon auf einer fundamentalen Ebene als Opfer und Täter zugleich begreift. Eine solche Sicht lässt sich letztlich nur im religiösen Kontext begründen, setzt sie doch die Erfahrung der Schuldvergebung durch Gott voraus. Gerade in der hoffnungslosen Situation des Konfliktes zwischen Israel und Palästina wird die Notwendigkeit eines echten religiösen Engagements deutlich. Es bedarf eines Glaubens, der auf den einen Schöpfergott, wie er in den abrahamitischen Religionen bekannt wird, baut und deswegen auch die Einseitigkeit von Opfer- und Tätergeschichten zu sprengen vermag. Ein solcher Glaube lebt aus der Wahrnehmung jenes Gottes, der sich den Menschen - gerade in den Erfahrungen ihres Opferseins - als tröstender, stärkender und gewaltfreier zuwendet. Diese religiöse Erfahrung erlaubt nicht eine distanzierte Beobachterposition; sie drängt zur Anteilnahme und zu dramatischen Auseinandersetzungen(43) im Kontext folgender Probleme:

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4.1 Der wahre Monotheismus unterscheidet Gott klar von allem Geschaffenen, weshalb kein irdisches Zeichen und kein irdischer Ort - weder Land, noch Tempel oder Moschee - verabsolutiert werden darf. Da ferner alle Menschen Geschöpfe dieses einen Gottes sind, kann es keine legitimen religiösen Argumente geben, die andere Menschen grundsätzlich verteufeln und ihre Grundrechte verletzen. Der Glaube an den einen Schöpfergott ist vielmehr die letzte und auf Dauer wohl auch die einzig tragkräftige Grundlage für die Überzeugung von der Universalität der Menschenrechte. (44)

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4.2 Das Vertrauen auf den einen Schöpfergott ruft alle Gläubigen dazu auf, die Geschichten der Religionen mit ihren vielen Konflikten in einem gemeinsamen Licht zu sehen. Die Geschichtsschreibung der Israelis und Palästinenser steht deshalb vor der herausfordernden Aufgabe, ein solches Bild von der Vergangenheit zu zeichnen, dem schrittweise beide Seiten immer mehr zustimmen können. Ihnen ist von westlichen Historikern, die versuchen, eine engagiert-kritische Distanz zu wahren, zu helfen.

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4.3 Von zentraler Bedeutung ist die Rolle der Gewalt und der Umgang mit ihr. Wo sie herrscht, wird der Blick immer enger und damit die eigene Position immer fragwürdiger. Angesichts der langen Geschichte der Menschheit, die sehr oft äußerst blutig war, mag die Forderung nach Gewaltfreiheit zwar utopisch klingen. Gerade die gegenwärtige Eskalation zwischen Israelis und Palästinensern zeigt aber, dass man zunächst gar nicht nach der Lösung aller Gewaltprobleme in der Welt ausschauen soll. Wir haben eine besondere Situation vor uns, die auf doppelte Weise gekennzeichnet ist. Einerseits spielen die abrahamitischen Religionen eine eminente Rolle und anderseits hat der bisherige Weg der Gewalt gezeigt, dass er keine Zukunft eröffnet, sondern nur die innere Substanz zweier Völker zerstört und die Religionen auf beiden Seiten in Verruf bringt. Diese besondere Situation verlangt auch eine dem Kontext entsprechende Antwort.

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Den Hass zu überwinden, den die bisherigen Opfer bereits geweckt haben, ist zwar schwer. Beide Seiten müssen über einen Schatten springen, der während Jahrzehnten immer länger und dunkler geworden ist. Dennoch gibt es auch heute noch in Israel und Palästina zahlreiche Menschen und Organisationen, die dazu bereit sind. (45) Sie inkarnieren die Hoffnung für dieses Land, und nur von ihnen aus können die verheerenden Kreisläufe der Gewalt aufgebrochen werden. Sie erinnern an jenen Gottesknecht in den Schriften des Propheten Jesaia, der von sich sagte: "Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich auf ihn höre wie ein Jünger. Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel" (Jes 50,4-6).

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4.4 Da es schwierig ist, in einer Welt wechselseitiger Erregung und steigender Aggression einen Weg der Versöhnung und der Gewaltfreiheit zu gehen, ist es wichtig, dass Menschen, die diese anforderungsreichen und gefährlichen Versuche dennoch unternehmen und dabei sogar Gefahr laufen, zur Zielscheibe von Extremisten beider Seiten zu werden, von außen unterstützt werden. Sie bedürfen der Hilfe durch Besuche und Freundschaften, die ihnen zeigen, dass ihre schwierigen Anstrengungen wahrgenommen werden und dadurch auch eine größere Wirksamkeit erhalten. Sie bedürfen der Hilfe durch Gebetsgruppen, die sie im Glauben stützen, dass es sich lohnt, in einer hoffnungslosen Lage einen Weg der Hoffnung zu gehen.

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4.5 Da gleichzeitig auf beiden Seiten starke religiöse Kräfte am Werk sind, die für einen weiteren Weg der Gewalt eintreten, sind für jene Israelis und Palästinenser, die einen anderen Weg gehen, auch theologische Hilfen wichtig. Es sind Deutungen der Heiligen Texte zu erarbeiten, die die Spirale der Gewalt nicht rechtfertigen (46), sondern Wege des Friedens aufzeigen. Dabei ist in besonderer Weise auf die Schwierigkeiten der muslimischen Seite einzugehen, für die sich oft der Eindruck aufdrängt, der Verzicht auf Gewalt bedeute für sie ein unterwürfiges Nachgeben und einen Verzicht auf alle eigenen Rechte. Da Israel militärisch bei weitem stärker ist und durch die einzige Supermacht der Welt, die USA, gestützt wird, kann es dauernd Fakten zu Ungunsten der Palästinenser schaffen, die von der Weltöffentlichkeit nur dann wahrgenommen werden, wenn diese sich gewalttätig wehren. Um diese Einseitigkeit, die leicht zur Gewalt verführt, zu brechen, ist eine breite internationale Unterstützung der gewaltfreien Bemühungen wichtig. Aus diesem Grund tragen alle und in besonderer Weise die Gläubigen der drei abrahamitischen Religionen eine hohe Mitverantwortung. In diese Verantwortung sind auch die internationalen Massenmedien einbezogen. Wenn sie über jede Gewalttat berichten, aber gewaltfreie Bemühungen fast systematisch übergehen, dann unterstützten sie de facto die Parteigänger der Gewalt, denn alles, was internationale Aufmerksamkeit erregt, stärkt an Ort und Stelle die entsprechende Kräfte. Würden die Medien mehr über gewaltfreie Bemühungen berichten, gewännen diese von selber eine größere Bedeutung. Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern spielt sich deshalb auf der Weltebene ab, und auch jene, die meinen, sie seien nur Zuschauer, sind mindestens indirekt Mitakteure.

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6.) In den Offenbarungstexten aller drei abrahamitischen Religionen finden sich starke Gerichtsworte. Sie legen immer die Versuchung nahe, selber im Namen Gottes über das Gericht zu halten, was man für Unrecht hält. Alle drei Religionen betonen jedoch zugleich, dass die Wege Gottes anders sind als die Wege der Menschen. Sich selber zum Vollstrecker des göttlichen Gerichts zu machen, ist deshalb für alle drei Religionen eine Anmaßung. Anderseits gibt der echte Glaube an das Gericht über die Welt doch die fest Zuversicht, dass das Unrecht in der Welt nicht endlos und ungestraft weiterwirken kann. Böse Taten haben ihre Folgen und ziehen früher oder später auch ein Selbstgericht nach sich. Wenn die Muslime der Überzeugung sind, dass sie - im Gegensatz zum materialistischen Westen - zu einer gläubigen Welt gehören und dennoch ständig die Erfahrung machen, schwächer zu sein, dann müssen wir sie in der Überzeugung stärken, dass eine rein materialistische Welt sich früher oder später selber richten wird. Sie dürfen den Sieg über den Materialismus erwarten, wenn sie tatsächlich gläubig sind, ganz auf das Wirken Gottes vertrauen und sich nicht in eigenmächtigen Gewaltaktionen vorher selber vernichten.

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Anmerkungen:  

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 1. Erstmals veröffentlicht in: Stimmen der Zeit 221 (2003) 75 - 86 (mit reduzierten Fußnoten).

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2. Zitiert nach R. Khoury, Die theologischen Implikationen der aktuellen Situation im Heiligen Land. In: Zwischen Halbmond und Davidstern. Christliche Theologie in Palästina heute. Hg. von H. Suermann. Freiburg i.Br. 2001, 140. 149.

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3. "His Majesty's Government view with favour the establishment in Palestine of a national home for the Jewish people, and will use their best endeavours to facilitate the achievement of this object, it being clearly understood that nothing shall be done which may prejudice the civil and religious rights of existing non-Jewish communities in Palestine, or the rights and political status enjoyed by Jews in any other country." Balfour Declaration (2.11.1917). Die Palästinenser ärgert an dieser Erklärung nicht nur das Vorrecht, das den Juden zuerkannt wird, sondern auch die Tatsache, dass sie selber darin nur als 'communities' und nicht als Volk anerkannt werden.

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4. Vgl. Naim Stifan Ateek, Recht, nichts als Recht! Entwurf einer palästinensisch-christlichen Theologie. Aus dem Engl. übers. von Edmund Arens. Fribourg (Schweiz) 1990.

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5. Vgl. J. Güntner, Opfer und Tabu. Günter Grass und das Denken im Trend. In: Neue Zürcher Zeitung 23./24. Febr. 2002, 33

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6. Vgl. Jean-Michel Chaumont: Die Konkurrenz der Opfer. Genozid, Identität und Anerkennung. Aus dem Französischen übersetzt von Th. Laugstien. Lüneburg 2001.

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7. Ebd. 94 - 120.

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8. Zitiert nach ebd. 108.

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9. Bereits im Jahr 1943 wertete der aus den Kreisen des ultraorthodoxen ungarischen Judentums stammende Rabbi Joel Teiltelbaum (genannt: Rabbi von Satmar) die Judenverfolgung als ein furchtbares Gericht für die Sünde des Zionismus; zur selben Zeit sah sein Budapester Kollege Raw Teichtel in der Vernichtung die Strafe gegen die Orthodoxen, die den Zionismus verdammen. Nach dem Krieg (in den 60-er Jahren) benützt Raw Menachem Immanuel Hartom die Shoah zur Ablehnung der Assimilation: Es sei nicht von ungefähr gewesen, "daß der Herr (sich) des deutschen Volkes als Zuchtrute (bediente), um sein Volk schwer zu schlagen: Eben jener Staat, in dem die Assimilation die größten Ausmaße angenommen hatte". In: "Unserer Sünden Wegen...". In. Wolkensäule und Feuerschein. Hg. von M. Brocke [u.a.]. München 1982,20-26, hier 20. Es entbehrt nicht einer gewissen Tragik, dass auch Hitler strukturell ähnlich gedacht hat: "So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn." (A. Hitler, Mein Kampf. München 1941, Bd.1, 70). Aus der radikalen Ablehnung solcher Theologien wurde die jüdische Gott-ist-tot Theologie geboren; vgl. R.L. Rubenstein, After Auschwitz. Radical Theology and Contemporary Judaism. Indianapolis 1966.

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10. Für A.R. Eckardt ist die Ermordung der Juden die Vollendung des christlichen Antisemitismus. Da dieser von den Evangelien inspiriert sei, urteilt dieser Autor weiter: "Das vierte Evangelium wurde von einem Mann verkündet und niedergeschrieben, der sich zwar Johannes nennen mochte, aber die heimliche Quelle von Joh. 8,42-47 ist der Teufel selbst. Den Juden - man beachte die Unterschiedslosigkeit - wird nämlich dort mitgeteilt, dass sie nicht die Kinder Gottes, sondern aus freiem Entschluss Kinder des Teufels sind. Diese Anschuldigung ist der definitive Beweis, dass die nichtjüdische Seele vom Satan besessen ist." A.R. Eckardt, Is the Holocaust Unique? In: Worldview, Nr. 17, 1974, 31-35, hier 33 (zitiert nach Chaumont, Konkurrenz der Opfer [s. Anm. 6], 170)

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11. Vgl. Chaumont, Konkurrenz der Opfer (s. Anm. 6), 121 - 174. In abschließender Weise möchte S.T. Katz die Einzigartigkeit der Shoah durch ein mehrbändiges Werk nachweisen, von dem bisher der erste Band erschienen ist: The Holocaust in Historical Context. Bd. 1: The Holocaust and Mass Death before the Modern Age. Oxford 1994.

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12. Der Black-Muslim-Führer Louis Farrakhan konnte sogar erklären: "Der Holocaust des schwarzen Volkes war hundertmal schlimmer als der der Juden.". Zitiert nach: Chaumont, Konkurrenz der Opfer (s. Anm. 6) 157.

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13. Ebd. 172.

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14. H. Broder, Die Irren von Zion, Hamburg 21998.

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15. Ebd. 270.

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16. Vgl. I. Shahak, N. Mezvinsky, Jewish Fundamentalism in Israel. London 1999, 78 - 95; Ian S. Lustick, The Evolution of Gush Emunimhttp://www.ssc.upenn.edu/polisci/faculty/data/lustick/for_the_land/lustick13.html/.

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17. Vgl. Ateek, Recht, nichts als Recht! (vgl. Anm. 4)

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18. Vgl. A. Khoury, Toleranz im Islam. München 1980, 138 -176.

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19. Vgl. Shahak, Jewish Fundamentalism in Israel (s. Anm. 16).

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20. Vgl. The Encyclopedia of Apocalypticism. Vol. 3: Apocalypticism in the Modern Period and the Contemporary Age. Hg. von St. Stein. New York: Continuum 1998, 48 - 55; M. Scherer-Emunds, Die letzte Schlacht um Gottes Reich. Politische Heilsstrategien amerikanischer Fundamentalisten. Münster 1989, 34-36.

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21. Scherer-Emunds, Die letzte Schlacht um Gottes Reich (s. Anm. 20) 48 - 56.

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22. H. Lindsey u. a., Alter Planet Erde wohin? Im Vorfeld des dritten Weltkrieges. Asslar 191991.Hal Lindsey führt auch eine Website, in der er die Ereignisse im Nahen Osten ausschließlich gegen die Palästinenser kommentiert; vgl. http://www.hallindseyoracle.com/

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23. Vgl. Encyclopedia of Apocalypticism III (s. Anm. 20) 166 - 177.

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24. "Many Evangelical Christians are passionately pro-Israel. Some of the strongest support for Israel comes from Bible-belt states, such as Alabama and Mississippi, that have few kosher restaurants. Evangelical preachers such as Pat Robertson pull off the extraordinary feat of being both anti-Semitic and passionately pro-Israel. Besteller lists are full of apocalyptic tracts about the end of the world and the return of the Jews to Israel. A group of Pentecostal Christians in Mississippi breed red heifers for sacrifice in Israel when the Second Coming reclaims Jerusalems's Temple Mount from the Muslims." Lexington: No schmooze with the Jews. In: The Economist, April 6th 2002, 47.

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25. Vgl. Ch. H. Dyer, A. Hunt, Der Golfkrieg und das neue Babylon. Ulm 1991. - Es stellt sich die Frage, ob der Wille von Präsident Busch, Saddam Hussein zu stürzen, auch von solchen Vorstellungen mitbedingt wird.

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26. Vgl. A. Lang, Armageddon: The Doctrine of Survivable Nuclear War. In: Convergence: Report from the Christic Institute. Washington D.C. Winter 1985. - Harmagedon ist gemäß Offb. 16.16 der Ort, wo die gottfeindlichen Mächte sich zum Endkampf versammeln und wo die Hure Babylon besiegt wird.

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27. G.C. Chapman, Amerikanische Theologie im Schatten der Bombe. In: Evangelische Kommentare 47 (1987) 33 - 49, 37 -42

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28. Vgl. A. Rantisi, Gegenwärtige politische Interpretationen des Alten Testaments. In: Suermann, Zwischen Halbmond und Davidstern (s. Anm. 2) 102 - 107.

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29. Die israelische Friedensorganisation Gush Shalom (Uri Avnery) schreibt zum Vorgehen der israelischen Truppen in Jenin: "Nations are built on myths. I was raised on the myths of Massada and Tel-Chai, they formed the consciousness of the new Hebrew nation. (In Tel-Chai, 1920, a group of Jewish defenders, led by the one-armed hero Josef Trumpeldor, were killed in an incident with anti-French Syrian fighters.) The myths of Jenin and Arafat's compound in Ramallah will form the consciousness of the new Palestinian nation." (http://www.gush-shalom.org/english/).

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30. Islamische Empörung gegen 'die Juden'. In: Neue Zürcher Zeitung, 23. April 2002, 3.

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31. Wegen der Exil-Theologie gibt es unter den Haredis kleine Gruppen, die bis heute den Staat Israel ablehnen und z.T. sogar mit Palästinensern zusammenarbeiten (z.B. Neturei Karta of the Orthodox Jewry).

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32. Gemäß einem Bericht in der Zeitung Ha'Aretz (27. Nov. 2002) gingen vor den Wahlen im Januar 2003 viele orthodoxe Wähler von der National Religious Party zum Likud über, weil es ihnen keine Bedenken mehr bereite, eine säkulare Partei zu wählen, und weil sie dort mehr Einfluss hätten.

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33. Shahak, Jewish Fundamentalism in Israel (s. Anm. 16) 55 - 95, vor allem 64.71.

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34. Broder, Die Irren von Zion (s. Anm. 14) 270.

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35. Vgl. die regelmäßigen Märsche der Oranier in Nordirland: B. Bland, Marching and Rising: The Rituals of Small Differences and Great Violence. In: Contagion 4 (1997) 101 - 119.

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36. Yossi Beilin, israelischer Justizminister unter Rabin und einer der Architekten des Osler-Abkommens hat nach dem Scheitern der Camp-David-Verhandlungen in einem Interview mit The Middle East Media Research Institute (19. Juni 2001) festgehalten, worin der Fehler beim Oslo-Prozess lag und wie der Friede seiner Ansicht nach dennoch hätte erreicht werden können; vgl. http://www.memri.org/sd/SP23001.html. Besonders aufschlussreich ist auch: Ron Pundak, From Oslo to Taba: What Went Wrong? (http://orae.fes.de:8081/fes/docs/NAHER_OSTEN/OSLOTOTABA.HTM)

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37. So urteilt die israelische Friedensbewegung 'gush shalom', vgl. http://www.gush-shalom.org/generous/generous.html

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38. "Der Tag, an dem der Frieden starb". Ari Shavit interviewt Shlomo Ben Ami. In: Kirche und Israel 16 (2001) 171 - 189, hier 186.

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39. Ebd. 187.

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40. "Palestinian Authority Chairman Yasser Arafat said in an interview broadcast yesterday that the IDF's [Israel Defense Forces] conduct while rounding up militants in West Bank refugee camps amounted to 'new Nazi racism'. In: The Jerusalem Post, 22. März 2002

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(http://www.jpost.com/Editions/2002/03/12/News/News.45004.html).

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41. Nach dem Scheitern der Camp-David Verhandlungen haben sich gemäß einem Bericht von The Guardian (19. Januar 2002) auf Einladung des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erakat und der frühere israelische Justizminister Yossi Beilin mit je einer Delegation in Südafrika getroffen, um aus den dortigen Erfahrungen zu lernen. Gemeinsam haben sie dabei festgehalten, wie dort das Verhandlungsklima ganz anders war: "Our South African hosts described how they sought to engage with and understand the fears of the other side. The validity of those concerns was secondary to the fact that they existed. The definition of self-interest was one that included the satisfaction of the 'other side'." Dieses Verhandlungsklima führte auch zu einer ganz anderen Verhandlungsstrategie: "In South Africa, the political path of negotiations, once engaged in, was not severed at any time. Even in the worst of days contacts continued. Profile was lowered, talks even became clandestine, but they continued. - The contrast with our own situation could not be more stark. At the insistence of the Israeli prime minister, Ariel Sharon, there have been no negotiations for close to a year: a series of preconditions has been stipulated. The result has been an unprecedented escalation in violence. The apparently innocent request for 'seven days of total quiet' hands the veto over returning to a negotiated process and over our respective futures to the last extremist on either side, and raises suspicions that the real agenda may be to avoid negotiations altogether. When the ANC minister and former negotiator Valli Moosa revealed that the sides in South Afica had refused to allwo extremists to derail the process - never breaking off talks in response to a terror action - none of the Israelis or Palestinians present was able to suppress a wry smile."http://www.guardian.co.uk/israel/comment/0,10551,635985,00.html

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42. Vgl. Jossi Beilin: "Sharon is a post-Zionist" http://www.memri.org/sd/SP23001.html . - Im Unterschied dazu, war es ein Glück der Weltgeschichte oder ein Werk der Vorsehung, dass beim Niedergang des sowjetischen Kommunismus Führer in der UdSSR an der Macht waren, die der Stunde entsprachen und so eine Katastrophe verhindern konnten.

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43. Zur Komplexität des Dialoges, vgl. D.M. Neuhaus, Dialogue in Jerusalem. In: In All Things, nov. 2000 (http://www.pib.urbe.it/doc-vari/neuhaus_ing.html).

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44. Vgl. Rabbis for Human Rights: http://www.rhr.israel.net/overview.html

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45. Vgl. Liste der Organisationen: http://www.ariga.com/humanrights. - Sari Nusseibeh, Vertreter von Arafat in Jerusalem, und Ami Ayalon, Leiter des israelischen Sicherheitsdienstes Shabak von 1996 bis 2000, haben im August 2002 gemeinsam einen Entwurf für ein Friedensabkommen erarbeitet; vgl. http://www.ariga.com/treaties/nusseibeh-ayalon.html/.

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46. Vgl. R. Schwager, Brauchen wir einen Sündenbock. Gewalt und Erlösung in den biblischen Schriften. Thaur 31994; ders., Jesus im Heilsdrama. Entwurf einer biblischen Erlösungslehre. Innsbruck 21996.

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