Die Zahlen sind klar. Die Pensionsjahre steigen (1970:8,8 Jahre; 2001: 20,3 Jahre) und Österreich hat praktisch europaweit den höchsten Anteil an öffentlichen Ausgabe für die Pensionen. So muss der Bund 2003 nur für die Beamtenpensionen 6,4 Milliarden Euro aufwenden. Schon vor vielen Jahren wäre ein mutiges Handeln der Regierung notwendig gewesen. Aber die Vertreter kurzfristiger Interessen waren immer stärker, obwohl diese, wie ich bereits am 20. Nov. 1997 in einem Gastkommentar in 'Die Presse' vertreten habe, die wahren Totengräber des Sozialstaates sind. So müssen 2003 nur für die Zinsen der Staatsschulden 8,7 Milliarden bezahlt werden. In vielen Ländern Europas ist die Situation ähnlich, auch wenn sich jetzt, wie etwa in Deutschland langsam die Erkenntnis durchsetzt und selbst ein Ministerpräsident Steinbrück (SPD) eingestehen kann, man hätte vor vielen Jahren handeln müssen und ein Finanzminister Eichel seine eigene Regierung wegen ihrer langen Untätigkeit zu kritisieren beginnt. Dennoch bleibt auch dort der Widerstand. Und Österreich? Hier scheint der Wille, die Augen zu verschließen und dafür andern die Schuld zuzuschieben, noch besonders stark zu sein.
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