Als Theologinnen und Theologen stellen wir oft die Frage nach der Realität des messianischen Reiches, kritisieren die Kirche, oder dekonstruieren biblische Visionen.Und sind immer und immer wieder enttäuscht darüber, dass es sich so wenig ändert. Vielleicht ist aber in unserer Welt so wenig vom messianischer Wirklichkeit zu spüren, weil wir uns der Wahrheit von Weihnachten verweigern? Dass Gott sich damals in Betlehem endgültig uns, den Menschen, ausgeliefert hat und dass unsere Menschlichkeit das eigentliche und einzige Wunder dieser Welt bleibt. Seit Betlehem gibt es nur noch eine einzige Antwort auf die Sehnsüchte des Menschen, nämlich die durch Gott selber geadelte Menschlichkeit eines jeden von uns. In dem Ausmaß, in dem mein Gesicht die Verletzlichkeit, die Hilflosigkeit, den Schmerz, aber auch das Lächeln des Kindes von Betlehem widerspiegelt, in dem Ausmaß, in dem ein jeder von uns sich von diesem Kind bekehren läßt, in dem Ausmaß wird auch die messianische Hoffnung ein Stück Wirklichkeit werden.
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