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Weihnacht bitte zu Weihnachten!

Autor:Niewiadomski Jozef
Veröffentlichung:
Kategoriekommentar
Abstrakt:
Publiziert in:# Originalbeitrag für den Leseraum
Datum:2004-12-17

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

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Schon wieder Adventskater. Seit November Weihnachtsstimmung, Glühwein, Lichterorgie. Und der erhobene Zeigefinger der Medienpäpstinnen: “Ihr kauft zu wenig! Kauft und spendet! Bringt Licht ins Dunkel!” Glamouröse Selbstdarstellung scheint keine Grenzen zu kennen. Brutalst “vergewaltigt” die allgegenwärtige Werbung alle Reste der noch unberührten religiösen Identität. Dringt mit ihren “null acht fünfzig” Schuhen in christliche Seele hinein. Und hinterlässt emotionale Wüste. Mit derselben Wucht, wird sie sich bald auf Ostern stürzen. Kein Wunder, dass man nach Advent zu Weihnachten schon genug hat: von der Weihnacht. Natürlich bemüht sich die mediale Hierarchie darum, auch diese Tage als den letzten Kick zu verkaufen. Dieselben Päpstinnen beklagen nun, dass alles so schrecklich kommerzialisiert sei. Man redet vom alten Brauchtum. Und je nach Stimmung zeigt man auch die Kirchen. Vermarktet diese als Teil des Weihnachtsgeschäftes.

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Wie Drogensüchtige steigert die medial strukturierte Alltagskultur die Dosis der Zerstreuung von Jahr zu Jahr. Bloß damit die furchtbare Leere, die hinter der glamourösen Fassade steht, nicht sichtbar wird. Auch jene Leere, die hinter den “neuen Spiritualität” gähnt. Einer hat freilich von der Weihnacht nicht genug. Und das ist Gott selber. Immer und immer wieder neu steigt er herab in seinem Sohn, lässt sich vergewaltigen, nimmt auch die gähnende Leere der “Ereignisse aller Zeiten” in Kauf. Und auch die Last der emotionalen Wüste der Zeitgenossen. Damit er den Menschen Mit-Mensch sein kann. Christen sollen in Demut ihr Haupt vor diesem Gott neigen. Auf ihren Glauben “stolz” sein. Und erst zu Weihnachten Weihnacht feiern!

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