- Leseraum
| Pater General der Gesellschaft Jesu zum 150-Jahre Jubiläum der Wiedererrichtung der Theologischen Fakultät in InnsbruckAutor: | Kolvenbach Peter-Hans |
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Veröffentlichung: | |
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Kategorie | fak |
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Abstrakt: | |
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Publiziert in: | # Originalbeitrag für den Leseraum |
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Datum: | 2007-06-01 |
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InhaltsverzeichnisInhalt1
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Die Theologische Fakultät der Universität Innsbruck begeht das 150 - Jahre Jubiläum seit ihrer Wiedererrichtung am 4. November 1857. Die Fakultät wurde auf den Willen des noch jungen Kaisers Franz Josef I. Und mit Unterstützung des Brixner Fürsterzbischofs und späteren Konzilstheologen Vinzenz Gasser der Gesellschaft Jesu übertragen. Schon in den Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts hatte sie viele Anfeindungen und Kämpfe zu bestehen (vgl. H. Rahner, Die Geschichte eines Jahrhunderts. In: ZKTh 80 (1958) 1-65) und wurde von den Nationalsozialisten am 20. Juli 1938 aufgelöst. Am 16. Oktober 1945 konnte der Lehrbetrieb wieder aufgenommen werden, nachdem die Vertreter der französischen Besatzungsmacht der Wiedereröffnung der Fakultät zugestimmt hatten. Berühmte Lehrer haben an dieser Fakultät gewirkt: etwa Hugo und Karl Rahner, Andreas Jungmann und viele andere. Generationen um Generationen von Theologiestudenten aus der ganzen Welt wurde und wird an der Innsbrucker Fakultät ausgebildet. Auch wenn heute nicht mehr alle akademischen Lehrer der Gesellschaft Jesu angehören, fühlt sich der Jesuitenorden mit dieser Theologischen Fakultät in besonderer Verantwortung verbunden, so wie sich die Fakultät auch dem Geist des hl. Ignatius und der Gesellschaft Jesu verpflichtet weiß.
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Das schlägt und schlug sich in der besonderen Pflege der Systematik in der Theologie nieder. Philosophie, Dogmatik, Fundamentaltheologie, Liturgie und Katechetik, ebenso wie Moraltheologie, Geschichte und Exegese waren Markenzeichen der Fakultät. Lehrende und Studierende bemühen sich um herausragende Qualität.
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Eine Fakultät, die sich in der Tradition der Gesellschaft Jesu versteht, wird heute von folgenden Merkmalen gekennzeichnet sein: Sie wird vom zentralen Geheimnis des Dreifaltigen Gottes her leben und in allem und durch alles auf ihn verweisen. Daher hatten Philosophie und Dogmatik immer eine zentrale Stellung. Sie wird ihre theologische Forschung im Blick auf die Welt betreiben. Daher wird sie eine besondere Sensibilität für den Menschen entwickeln und einen Glauben lehren, der für Frieden und Gerechtigkeit eintritt. Sie wird in ihrer Methode die Regeln eines offenen Diskurses befolgen und in intellektueller Genauigkeit, Redlichkeit und Umsicht nach der Wahrheit suchen. Sie wird die Universalität der Heilszusage Gottes in Christus im Blick haben und sich im Dienst der universalen Kirche verstehe. Dies ist und war das Profil der Arbeit an der Innsbrucker Theologischen Fakultät. Gott wirkt. Die Geschichte der Fakultät zeigt gewiss, dass Gott gnädig zum Wohl der Menschen und der Welt wirkt und die Fäden der Geschichte in Händen hält.
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Ich wünsche allen Lehrenden und studierenden an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Innsbruck Gottes reichsten Segen.
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Im Herrn Ihr Peter-Hans Kolvenbach SJ, Generaloberer der Gesellschaft Jesu
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Rom, den 1. Juni 2007
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