“You don’t win silver, you lose gold!” Der Werbespruch im Umfeld der Olympischen Sommerspiele in Atlanta ist zwar alt, doch er ist aktueller denn je. Weil er die Abgründe unseres „Zeitgeistes“, aber auch die Abgründe der menschlichen Seele anspricht: Selbst, wenn Du das Siegerpodium erklommen hast, bist Du immer noch nicht der Beste. Im Grunde also doch ein Loser! Fixiert auf Rankings, beflügelt vom Geist der Konkurrenz, liefern wir uns allzu leicht jenem Geist aus, der es versteht, jede Freude zu vergällen oder diese zumindest mit dem Wermutstropfen zu vergiften, dass ein anderer doch noch besser sei. So produzieren wir auf Schritt und Tritt gebrochene Herzen. Wir verkünden zwar das Glück, pflegen aber die Frustration. Wie viele von uns haben gerade deswegen die Fähigkeit verloren zu träumen und die Fähigkeit, dem Alltagstraum festere Konturen zu geben? Sie schließen sich in ihrem gebrochenen Herzen ein, schalten ihr Lebensfeuer auf Sparflamme, weil sie Angst haben, noch einmal enttäuscht zu werden, noch eine Wunde einzustecken und noch einmal die Erfahrung des gebrochenen Herzens zu machen. |