ReMIGRA: Return Migration as an Interdisciplinary Research Area
Internationale Konferenz | 23.–25. Juni 2022 | Innsbruck
Rückwanderung, auch Remigration oder Repatriierung genannt, ist immer noch ein allzu häufig vernachlässigtes Thema innerhalb der Migrationsforschung und Migrationsgeschichte. Dies gilt ebenso für jene Südtiroler MigrantInnen, die ab 1939 im Zuge der als „Option" bekannt gewordenen „freiwilligen“ Ausbürgerung ihre Heimat verließen. Bis 1943 migrierten etwa 75.000 Menschen ins Deutschen Reich. Erst nach 1948 konnten diejenigen, die ins Ausland gezogen waren, den Wiedererwerb oder die Beibehaltung der italienischen Staatsbürgerschaft beantragen und legal in ihre Heimat zurückkehren. Die bisherige historische Forschung geht davon aus, dass etwa ein Drittel der EmigrantInnen schließlich nach Südtirol zurückkamen. Auf Basis des vorhandenen Archivmaterials und einiger gesammelter Oral Histories möchte das ReMIGRA Projekt ein Neubewertung der Geschichte der „Rückkehr Option“ bieten. Durch die Kombination von traditionellen und digitalen Methoden ergänzt das Projekt die bestehende Migrationsforschung und bietet Potential für zukünftige Untersuchungen.
Während der geplanten Konferenz, die als Vernetzungsplattform für die Migrationsforschung dienen soll, werden erste Ergebnisse des Projekts präsentiert und darüber hinaus ein breites Spektrum von anderen Themen im Zusammenhang mit Rückkehrmigration behandelt. So wird es etwa um Gründe für die Rückkehr, Möglichkeiten der Wiedereingliederung und
Faktoren, welche diese erleichtern, sowie um Auswirkungen der Rückwanderung gehen. Da sich die (historische) Forschung zur Remigration aufgrund eines Mangels an systematischen, archivarischen Sammlungen oft mit einer Vielzahl verstreuter Dokumente auseinandersetzen muss, wird ein besonderer Fokus auf den digitalen Methoden und Werkzeuge liegen, welche benötigt werden, um die Ergebnisse zu sammeln, zu organisieren und zu analysieren. Es handelt sich daher um eine international und interdisziplinär ausgerichtete Konferenz, die unterschiedliche Disziplinen in der Migrationsforschung zusammenbringt.
Programm:
Book of Abstracts mit Programm
Konzept und Organisation:
Institut für Zeitgeschichte / Universität Innsbruck
gemeinsam mit:
der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen in Brixen
Kontakt:
Verena Hechenblaikner, BA
Institut für Zeitgeschichte
Universität Innsbruck
Innrain 52d, 6020 Innsbruck
Verena.Hechenblaikner@uibk.ac.at
Corona Disclaimer:
Bitte informieren Sie sich auf der Homepage der Universität, welche Covid-19-Maßnahmen für Veranstaltungsteilnehmer*innen an der Universität gelten.
Bild: © ReMIGRA