Die Arbeitsgruppe von Norbert Przybilla beschäftigt sich mit der quantitativen Spektroskopie der wichtigsten Bausteine der Galaxien: der Sterne und des interstellaren Mediums. Dies umfasst Beobachtungen, Modellentwicklung, Interpretation als auch die Beteiligung an Instrumentierungsprojekten.

Die Gruppe untersucht Sternen über weite Bereiche des Hertzsprung-Russell-Diagramms, insbesondere in Hinblick auf Sternparameter und Elementhäufigkeiten. Von besonderem Interesse sind massereiche Sterne von der Hauptreihe bis zu entwickelten Stadien als Überriesen, durch die sich wichtige beobachterische Randbedingungen für das Studium von Stern- und Galaxienentwicklung ableiten lassen. Diese sehr leuchtkräftigen Sterne werden auch als Hintergrundquellen zur Durchleuchtung des interstellaren Mediums genutzt, insbesondere zur Untersuchung der diffusen interstellaren Banden. Für die Arbeiten wird Spektroskopie hoher und mittlerer Auflösung an den Observatorien der ESO betrieben, aber auch an anderen Teleskopen weltweit, als auch im Weltraum. Beobachtet wird im ultravioletten, optischen und nah-infraroten Spektralbereich. Analysiert werden die Spektren mittels Strahlungstransportrechnungen in Sternatmosphären unter Bedingungen des nicht-lokalen thermodynamischen Gleichgewichts.

Die Arbeitsgruppe verwendet leuchtkräftige Überriesen-Sterne zum Studium der Eigenschaften anderer Galaxien in der Lokalen Gruppe und darüber hinaus. Unter Nutzung von Multi-Objekt- und Integralfeldspektroskopie werden Beiträge zu Themen wie der kosmischen Entfernungsskala, zur interstellaren Extinktion, zu galaktischen Elementhäufigkeitsgradienten und zur Masse-Metallizitäts-Relation geleistet.

Gemeinsam mit Partnern des österreichischen A* Konsortiums wird an Instrumentierungsprojekten für das ESO 39m Extremely Large Telescope gearbeitet: and der "First Light" Kamera und Spektrographen MICADO und an dem im mittleren Infrarot betriebenen Multifunktionsinstrument METIS. Für beide werden Datenreduktionspipelines für den spektroskopischen Betrieb entwickelt.

 

 

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