BEEN – Building Energy Efficiency in Nepal
Projektleiter: Daniel Neyer (UIBK Energieeffizientes Bauen)
Projektmitarbeiter: Manuel Ostheimer, Michael Strobel, Uli Jakob, Wolfgang Streicher
- MinErgy Pvt Ltd
- Greentech Knowledge Solutions Pvt Ltd
- Asociación Española de Normalización (UNE)
Fördergeber: EU
Förderprogramm: SWITCH-asia, grants project
Förderungsssumme: € 394.750
Laufzeit: 01.03.2022 bis 28.02.2026
Ausgangsituation
Die überwiegende Mehrheit der nepalesischen Bevölkerung lebt immer noch auf dem Lande, und Nepal ist heute eines der am schnellsten urbanisierenden Entwicklungsländer. Schätzungen zufolge werden in Nepal in den nächsten zehn Jahren 1 Million Wohnungen gebaut werden. Neben dem Wohnungsbau wird auch im Tourismus und Gaststätten sowie bei Geschäftsgebäuden mit einem großen Zuwachs des Gebäudebestands gerechnet. In den letzten Jahrzehnten hat der Raumbedarf des Marktes dazu geführt, dass Gebäude ohne Rücksicht auf das lokale Klima entworfen wurden. Vor allem für Heizung und Kühlung wird viel Energie verbraucht, so dass der Gesamtenergiebedarf für den Betrieb von Gebäuden mit der zunehmenden Urbanisierung Nepals gestiegen ist. Darüber hinaus führt die Verwendung von Baumaterialien mit hohem Energiegehalt zu einem größeren Kohlenstoff-Fußabdruck des Bausektors in Nepal.
In Nepal gibt es derzeit keine Normen, Richtlinien oder Vorschriften für die energieeffiziente Gestaltung von Neubauten oder für die Nachrüstung bestehender Gebäude. Das Bewusstsein und die Kapazitäten der KKMUs im Bausektor für energieeffiziente Gebäude und Dienstleistungsangebote sind nach wie vor gering. Während die strukturelle Stabilität von Gebäuden in Nepal aufgrund von Erdbeben in den Blickpunkt gerückt ist, fehlt es bei den meisten neuen Gebäuden an der Berücksichtigung von Klimaverträglichkeit und Energieeffizienz. Effizienzprobleme müssen durch die Integration passiver Strategien zur Gestaltung klimagerechter Gebäude und den Einsatz energieeffizienter Raumheizungs- und Kühlsysteme angegangen werden. Darüber hinaus müssen Materialien, die bei der Herstellung und während ihrer Nutzungsdauer wenig Energie verbrauchen und ressourceneffizient sind, Vorrang haben. Ebenso muss die Integration von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien in die Gestaltung und den Betrieb von Gebäuden gefördert werden, um den Kohlenstoff-Fußabdruck von Gebäuden weiter zu verringern.
Aufgaben im Projekt
In Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen fördert das Projekt klimagerechte Gebäudekonzepte und Nachrüstungen sowie den Einsatz energieeffizienter Raumheizungs- und Kühlungstechnologien, ressourceneffizienter Baumaterialien und die Integration erneuerbarer Energiequellen. Das Projekt zielt darauf ab, auf mehreren Ebenen Ergebnisse zu erzielen:
· Politische Interventionen durch Beratung zu Standards im Rahmen lokaler Konsensprozesse zwischen verschiedenen Interessengruppen; günstige politische Rahmenbedingungen schaffen ein günstiges Umfeld für die Ausweitung von Maßnahmen durch Bauherren/Eigentümer und bieten gleichzeitig politische Anreize für KMUs, ihre Dienstleistungen fortzusetzen;
· Verbesserung der technischen und unternehmerischen Kapazitäten von Designern und Architekten, um passive Designstrategien zu integrieren, ressourceneffiziente Materialien oder erneuerbare Energiequellen zu verwenden;
· Mehr als 400 KMUs integrieren und passen ihre Dienstleistungen an EE- und RE-Design an;
· Durch die Verbesserung des Baus oder die Nachrüstung von mindestens 200 Gebäuden in 60 Gemeinden und die Beratung dieser Gemeinden in Bezug auf politische Maßnahmen soll das Projekt den betrieblichen Energieverbrauch um mindestens 25 % und 10 % der in Materialien enthaltenen Energie senken.
Das Projekt unterstützt das Gesamtziel des Europäischen Green Deal (2019) und des EU-Aktionsplans für Kreislaufwirtschaft (2020) durch die Förderung von Strategien der Kreislaufwirtschaft im Gebäudesektor. Es erleichtert den Übergang zu einem kohlenstoffarmen, ressourceneffizienten und kreislauforientierten Gebäudesektor, indem es grüne Technologien durch den Aufbau von Kapazitäten sowie politische und finanzielle Interventionen unterstützt. Es steht im Einklang mit den nationalen Verpflichtungen zur Eindämmung des Klimawandels, bei denen der Bausektor eine wichtige Rolle spielt. Außerdem unterstützt es die neue EU-Strategie für Normung zur Förderung europäischer Normen in anderen Regionen.
Presse & Publikationen
http://switch-asia.eu/project/building-energy-efficiency-in-nepal-been/
https://www.switch-asia.eu/resource/switch-asia-grant-projects-contributing-to-the-circular-economy/