Symbole und Rituale
Geschichten aus der Geschichte
„Symbole und Rituale“ ist eine von fünf Kategorien der Reihe „Geschichten aus der Geschichte“ anlässlich des 350-Jahr-Jubiläums der Universität Innsbruck. Eine Übersicht über alle Kategorien finden Sie hier oder in der Seitennavigation.
Ordnung der öffentlichen gemeinverständlichen Vorträge
Die Universität war lange Zeit ein relativ abgeschlossener Ort der Wissensvermittlung, zu dem nur wenige Menschen Zugang hatten. Erst um 1900 versuchte die Universität, sich etwas zu öffnen und veranstaltete regelmäßig populärwissenschaftliche Vortragsreihen.
... der vierteljährliche Gottesdienst der Universität ...
Unverzichtbarer Bestandteil der Universitätsrituale war neben der Teilnahme an religiösen Zeremonien das Abhalten von eigenen Gottesdiensten, auch dies, neben der religiösen Praxis, ein gemeinschaftsförderndes Mittel. Heute gibt es noch den Semestereröffnungs- und den Semesterabschlussgottesdienst.
... bey der Frohnleichnams=Prozession zu erscheinen ...
Die Teilnahme an öffentlichen Bekenntnissen zum katholischen Glauben und an den dazu entwickelten Ritualen war für die Universitätsangehörigen verpflichtend. Dies war nicht nur ein Anliegen der geistlichen sondern auch der weltlichen Obrigkeit, die in der konfessionellen Einheitlichkeit auch eine Stütze ihrer Herrschaft sah.
... Disputation des durchlauchtigsten Grafen...
Ein großer Ehrentag für einen Studenten, keine Promotion sondern eine öffentliche Disputation, garniert mit erlauchtem Publikum, durchgängig ritualisiert, gefolgt von einem Ausklang bei Speis und Trank, Musik und Böllerschüssen.
... zu einer Landparthie nach Kemathen hiemit einzuladen ...
Einmal im Jahr stand es dem Rektor zu, einen lehrveranstaltungsfreien Tag zu verordnen. Diese Tradition, die auch heute noch an der Universität Gültigkeit hat, wurde im 19. Jahrhundert von den Professoren meist zu einem gemeinsamen Ausflug auf das Land genützt.
... bey derley Gelegenheiten in ihren eigenen Kleidern zu erscheinen ...
Während Amtsroben bei Gericht üblich sind, gerieten Talare an den Universitäten unter Generalverdacht, dass sich unter ihnen der Muff von tausend Jahren verberge, wie es erstmals beim Rektoratswechsel an der Universität Hamburg 1967 auf einem Transparent gezeigt wurde. Doch war dem Tragen von Talaren auch schon früher keine Kontinuität beschieden.
... ein Sitz gestattet werden solle ...
Titel, Rangordnungen innerhalb und außerhalb der Universität bestimmten den sichtbaren Wert eines Universitätsangehörigen. Diesen Wert wollte man auch in die Pension mitnehmen, und er kam qua Verehelichung auch der Professorengattin zu.
... zur Verteidigung der Unbefleckten Empfängnis ...
In den Zeiten der Konfessionalisierung gründeten protestantische Landesherren Universitäten für Protestanten (Augsburger oder Helvetischen Bekenntnisses), katholische Landesfürsten Universitäten für Katholiken. Dies diente auch zur Untermauerung ihrer Herrschaft. Die Zugehörigkeit zur jeweiligen Religionsgemeinschaft musste öffentlich bezeugt werden.
Programm zur alljährlichen Restaurationsfeyer ...
Im Jahr 1826 wurde das damalige Lyzeum in Innsbruck wieder zur Universität aufgewertet. In den Folgejahrzehnten wurde daher diese „Restauration“ stets mit einer großen Feier begangen. Die vorliegende Quelle zeigt uns das Programm des Festakts im Jahr 1834 und gibt uns einen Einblick in die bis ins Detail geregelten Hierarchien an der Universität.
Die feierliche Publikation ...
Wie gründet man eine Universität, ab wann besteht eine Universität, ab wann hat sie „geordnete Verhältnisse“? Frühneuzeitliche Universitäten hatten immer Gründungsphasen. „Die“ Universität gab es nicht, aber allen gemeinsam war das Promotionsrecht.