Haltestelle: Museumstraße
Die Katholisch-Theologische Fakultät beschäftigt sich mit Allegorien und Metaphern, also mit sprachlichen Bildern (z.B.: ein Herz aus Stein). Dabei wird erforscht, wie diese entstanden sind, und auch, was sie aussagen und vermitteln sollen. Außerdem wollen die Wissenschaftler_innen untersuchen, was Menschen mit den bildhaften Erklärungen assoziieren.
Möchtest du herausfinden, inwiefern biblische Texte und christliche Erzählungen Parallelen oder auch Gegensätze zur Sage der Frau Hitt aufweisen?
Wieso teilt Martin seinen Mantel, aber Frau Hitt nicht ihr Brot?
Kennst du die Geschichte vom heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat? Martin lebte im 4. Jahrhundert und war ein römischer Offizier. An einem bitterkalten Winterabend ritt er durch das Stadttor von Amiens, in der Nähe von Paris, und sah dort am Boden einen frierenden Bettler. Gutherzig wie er war, musste er nicht lange nachdenken, was zu tun sei. Er zog sein Schwert, zerschnitt seinen dicken Offiziersmantel in zwei Teile und schenkte dem Bettler die Hälfte. Der Legende nach soll ihm daraufhin in der folgenden Nacht in seinen Träumen Jesus erschienen sein, um sich bei ihm für diese gute Tat zu bedanken.
Weshalb ist die Frau von Lot zur Salzsäule erstarrt?
Gen 19, 15-26 (über die Zerstörung von Sodom)
Als die Morgenröte aufstieg, drängten die Engel Lot zur Eile:
Auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind,
damit du nicht wegen der Schuld der Stadt hinweggerafft wirst.
Da er noch zögerte, fassten die Männer ihn, seine Frau und seine beiden Töchter an der Hand, weil der Herr mit ihm Mitleid hatte, führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt los.
Während er sie hinaus ins Freie führte, sagte er: Bring dich in Sicherheit, es geht um dein Leben. Sieh dich nicht um und bleib in der ganzen Gegend nicht stehen!
Rette dich ins Gebirge, sonst wirst du auch weggerafft.
Lot aber sagte zu ihnen: Nein, mein Herr, dein Knecht hat doch dein Wohlwollen gefunden.
Du hast mir große Gunst erwiesen und mich am Leben gelassen. Ich kann aber nicht ins Gebirge fliehen, sonst lässt mich das Unglück nicht mehr los und ich muss sterben.
Da, die Stadt in der Nähe, dorthin könnte man fliehen. Sie ist doch klein; dorthin will ich mich retten. Ist sie nicht klein? So könnte ich am Leben bleiben.
Er antwortete ihm: Gut, auch das will ich dir gewähren und die Stadt, von der du sprichst, nicht zerstören.
Schnell flieh dorthin; denn ich kann nichts unternehmen, bevor du dort angekommen bist. Deshalb nannte er die Stadt Zoar (Kleine).
Als die Sonne über dem Land aufgegangen und Lot in Zoar angekommen war,
ließ der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer regnen, vom Herrn, vom Himmel herab.
Er vernichtete von Grund auf jene Städte und die ganze Gegend, auch alle Einwohner der Städte und alles, was auf den Feldern wuchs.
Als Lots Frau zurückblickte, wurde sie zu einer Salzsäule.
Würdest du dein Brot teilen oder stattdessen einen Stein geben?
Mt 7,7-12
Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.
Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.
Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet,
oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet?
Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist,
wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten.
Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!
Darin besteht das Gesetz und die Propheten.
Wie wird ein Herz aus Stein wieder lebendig?
Ez 11, 18-20
Und sie werden dorthin kommen und alle ihre abscheulichen Götzen aus dem Land entfernen.
Ich schenke ihnen ein anderes Herz und schenke ihnen einen neuen Geist.
Ich nehme das Herz von Stein aus ihrer Brust und gebe ihnen ein Herz von Fleisch,
damit sie nach meinen Gesetzen leben und auf meine Rechtsvorschriften achten und sie erfüllen.
Sie werden mein Volk sein und ich werde ihr Gott sein.
Katholisch-Theologische Fakultät