Zugegeben: diese Anrede mag der rüstigen Dame in luftiger Höhe über Innsbruck wenig schmeicheln. Aber das sind nun mal die harten Fakten – die steinharten Fakten genau genommen. Denn Frau Hitt verdankt ihre Entstehung einem längst vergangenen Ozean, dessen versteinerter Boden heute die Nordkette bildet. Rund 240 Millionen Jahre sind seither vergangen. Ihre Heimat ist – geologisch gesehen – übrigens Afrika, denn dort befand sich jenes Meer, aus dem die Nordkette entstand. Sie und die umliegenden Berge haben eine stattliche Reise nach Norden und einen Höhenflug von gut 2.000 Metern mitgemacht.
Was das Alter der Dame betrifft, so können Geologen einen kleinen Trost anbieten: Das heutige Erscheinungsbild der Nordkette entstand durch Erosionsprozesse in den letzten zehntausenden Jahren. Frau Hitt ist also – zumindest mit der erdgeschichtlichen Brille betrachtet – noch ziemlich jung.
Messerstichkalk
Versteinerter Emmentaler? Weit gefehlt. Es handelt sich hierbei um einen Kalkstein von der Nordkette, gefunden unweit der Frau Hitt. Die länglichen Löcher im Messerstichkalk stammen von Mineralen, die auf eine hohe Verdunstung in seichten Meereslagunen – ähnlich wie heute im Persischen Golf – hindeuten.
Turmschnecke
Am Meeresboden der Nordkette tummelte sich vor rund 240 Millionen Jahren vielfältiges Leben. Die Turmschnecke ist anhand ihrer Windungen im Längsschnitt gut zu erkennen. Entdeckst du auch die beiden Querschnitte?
Frau-Hitt-Brocken
Versteinerter Schlamm des subtropischen Meeresgrundes: Dieser Stein stammt von der Frau Hitt selbst.
Dasy
Grüße aus der Lagune: Die zigarettenähnlichen Kalkalgen Dasy bewohnten die geschützte, seichte Lagune, die sich hinter dem Riff der Nordkette in das Karwendel erstreckte.