Design Studio E2: Die Stadt der Systemgastronomie

Andreas Rumpfhuber

Im Entwurfsstudio gehen wir der systemischen Frage nach, wie sich der allgegenwärtig konstatierte Strukturwandel unserer urbanen Lebensräume, unserer Ökonomien und damit unserer Gesellschaft(en) konkret darstellt. Als Beispiel für die Forschung dienen uns die Räume der Gastronomie in Wien – in anderen Worten die Institutionen der Stadt der „Wiener Küche“: die Wirtshäuser, die Beisln’, die Tschocherln’, die Heurigen, die Würstelstände, die Michelin-Stars; aber auch die (weltberühmten) Kaffeehäuser, usw.
Ziel ist es, den subjektiv wahrnehmbaren Umbau der Gastronomie zu kartographieren. Erst durch die Sammlung und die Darstellung von empirischem Material – wie sich z.B. Businessmodell im Raum verteilen und darstellen – können wir verstehen beginnen, wie sich die vormals (halb)öffentlichen Orte der Stadt (Stichwort: verlängertes Wohnzimmer) sozial/räumlich wandeln. In diesem Sinne wird die Forschung im Studio Architektur und Design in Beziehung zu ökonomischen, juristischen, hygienischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen setzen.
Wir werden Starköch/innen besuchen, Gastronom/innen interviewen, Küchen und Gasträume vermessen sowie zeitgenössische, gastronomische Logistik verstehen lernen. Parallel dazu werden wir die Literatur, den Film, die Kunst und die Theorie nach gastronomischen Beispielen durchkämmen: welchen Stellenwert hatte und hat der Wirtsraum für die urbane Gesellschaft? Das zweite Entwerfen im Rahmen des Bachelorstudiums am Institut für Architekturtheorie vertieft Kompetenzen der räumlich-empirischen Forschung, der Teamarbeit, der (räumlichen) Darstellung von Material sowie das Schreiben von Texten. Das Studio beginnt mit einer Einführungsveranstaltung am Mittwoch 5.3. und endet mit einer gemeinsamen Präsentation in Form einer kleinen Ausstellung (und einem Booklet) Ende Juni.
In der KW 17 (22.4. bis 26.4.) ist die Anwesenheit in Wien für die Feldarbeit (Inverviews, Bauamt, Dokumentation, etc.) verpflichtend.

Design Studio Bachelor Thesis: Stranger Theories

Tim Altenhof & Giacomo Pala

For the second semester, we fall back on our previous experiences and have you select an imaginary place from the eponymous dictionary to prompt your own thesis. As students, you will pair up in groups of two to develop out of your chosen place a contemporary research topic which you will explore through design and writing, a parallel endeavour that will ultimately lead to the production of your own book. Such imaginary places include, but are not limited to Acaire, a vast forest surrounded by a low red wall, but also Nepenthe, an island in the Mediterranean Sea whose volcanic origin gave rise to a number of spectacular cliffs. What contemporary issues could be developed from these places—ranging from geology to ecology, new expressive potentials to innovative typologies, climate change to material extraction, and the Technosphere to the Anthropocene? And which research paths could you explore by thinking, writing, and designing within your own framework?

Previous Semster: In this studio we want to focus on the confluence of architecture and theory, examining both buildings and texts. Each of you will draw a house from a deck of cards, which will serve as your primary object of analysis for the first semester. You will thoroughly familiarize yourself with your assigned house, prepare it in 3D, research the relevant literature, and develop an essay based on your chosen case study. In addition to this textual analysis, you will also transform your house based on a theoretical essay drawn from a separate pool of sources, much like you selected your house. Think of this essay as a modifier. This setup provides you with two completely randomized input parameters—a house and a text—ensuring that your work evolves independently of personal preferences or current trends, driven instead by analytical rigor and a curiosity for the unknown. Contingency guides the initial process. In this way, through punchy writing and clever design, you will have the chance to conduct an in-depth analysis of your house, approach architectural theory at the intersection of text and design, and hone your skills in representation, research, writing, and thinking. You will also reflect upon the various ways to reuse existing knowledge in the field of architecture. 
By the end of the first semester, each of you will have produced an essay on your house in English, as well as a series of modifications expressed through models and drawings. The houses we have selected are historic and contemporary classics in architecture, spanning various periods and countries. Due to its scale, an individual house serves as the architectural base unit, its nucleus, making it particularly conducive to exploration and more manageable for detailed analysis. Together, these exercises will equip you with the tools necessary to tackle your Bachelor thesis in architectural theory.

SL Cultural Studies

Peter Volgger

Die Cultural Studies interessieren sich für Phänomene, die im Alltag der ‘Leute’ entstehen bzw. die als ‘populäre Texte’ angeeignet werden. Dabei geht es ihnen um die Aufhebung des Unterschieds von ‘Hochkultur’ und ‘Alltagskultur’, Banales und Kitsch werden wichtig. Im Fokus stehen meist Gegenstände des Alltags (zB. Tennisschläger, Mode, Smartphone usw.), von denen aus der Kontext aufgerissen wird. Architektur ist eine kulturelle Disziplin, dh. ein Feld, in dem Machtverhältnisse verhandelt und Identitäten erzeugt werden. Die Cultural Studies tun das nicht, indem sie Trivialitäten vermitteln, sondern sie orientieren sich an den neuesten Theorien. Wer sich mit ihnen auseinandersetzt, lernt die Argumente aus den Bereichen Soziologie, Medienkunde, Politischer Theorie, Ästhetik, Ethik, Naturphilosophie usw. kennen. Die VL entwickelt die Bedeutung der Architektur anhand von Beispielen aus der alltäglichen Erfahrung von Menschen. Im zweiten Teil geht die VL auf die Mainstream-Phänomene von Individualisierung, Globalisierung (Amerikanisierung) und Medialisierung ein.
Skriptum, Texte und eine detaillierte Inhaltsangabe der einzelnen Vorträge unter archtheo.eu/lehre/cultural-studies-ss-2025

VO Architekturtheorie 1

Bettina Schlorhaufer

Im Rahmen des Kurses Architekturtheorie_1 (kurz: AT1) erhalten die Studierenden einen Überblick über verschiedene architekturtheoretische Positionen zwischen ca. 1750 und 1900. 
Im Zentrum der Betrachtungen steht das Thema Reform, d. h. das Bestreben von Architekten und anderen Teilnehmern an den sozialen, ökonomischen und kulturellen Diskursen, Verbesserungen an und in unseren (gebauten) Lebenswelten einzuleiten.
Vorstellung des jeweiligen Themas und der wichtigsten Teilnehmer im entsprechenden Diskurs in Verbindung mit den dazugehörigen Hauptwerken, den Hauptmerkmalen und Stationen ihrer Rezeption. Erarbeitung eines Fundaments für die Entwicklung von kritischen Analysen und architekturtheoretischen Interpretationsmöglichkeiten.

SE Genderspace

Katerina Haller

GenderSpace – Feministische Strategien in Raumproduktion und Raumaneignung.
Die Lehrveranstaltung reflektiert und analysiert entlang von Schlüsseltexten, Blogs und künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum kritisch die Verwobenheit von Geschlecht, Herkunft und Klasse. Was und wie wird in der Stadt gebaut? Wo liegen Reglementierungen und Ausschlüsse, wo mögliche Raumaneignungen und subversive Zwischenräume? Diesen Fragestellungen werden entlang der disziplinübergreifenden Gender Studies aktiv nachgegangen und fordern ein Nachdenken und Sprechen über geschlechtergerechtes Bauen.

GenderSpace - Feminist strategies in space production and appropriation of space.
The course analyzes the interconnection of gender, race and class along key texts, blogs and artistic interventions in public space. How is built the city? What are regulations and exclusions – where are gaps? These issues will be reflected along the interdisciplinary gender studies and gender-friendly building will be critically discussed.

Methode: Lektüre und Diskussion von Schlüsseltexten, Recherche und Reflexion von thematischen Blogs und künstlerischen Interventionen, Kurzreferate als Diskussionsgrundlage. Essays der Studierenden. Stadtspaziergänge in Kleingruppe von maximal drei Personen. Vortrag, laufende Inputs und Begleitung der Referate und Interventionen durch die LV-Leiterin.
Prüfungsmodus: Anwesenheitspflicht, Referat, Essays. Konzeption einer Intervention im öffentlichen Raum Innsbrucks. Ausarbeitung eines Glossars mit zentralen feministischen Terminis.
Literatur: wird im Rahmen der ersten Lehrveranstaltung in Form einer Vorbesprechung vorgestellt.

PS Wissenschaftliches Arbeiten

Bettina Schlorhaufer

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