Bauen im Bestand - Bahnwärterhäuser
Eine Zukunft für die Kleinarchitektur an der Bahntrasse Innsbruck – Bozen. Analyse Bewertung und Ideenfindung für eine Umnutzung.
Von den 137 Bahnwärterhäusern, die 1867 entlang der Brennerstrecke gebaut wurden und die allesamt nicht unter Denkmalschutz stehen, wurden einige bereits abgebrochen, andere sind vom Verfall bedroht. Nur ein kleiner Teil wird benutzt und bewohnt. Die Bahn- und Streckenwärterhäuser wurden nach den Typenplänen des Bahnarchitekten Wilhelm von Flattich errichtet und waren in ihrer Positionierung durch die Gehentfernung für Wartung und Streckenkontrolle der Bahnwärter bestimmt. Die Bauqualität entspricht jener der Aufnahmegebäude. Der Bahnbetrieb konnte nur aufrecht gehalten werden, wenn die Bahn- und Streckenwärter die Trasse ganzjährig von Muren, Steinschlag und witterungsbedingten Hindernissen frei hielten und so für einen reibungslosen Betrieb der Strecke sorgten.
Heute führt an der Brennerstrecke ein Radweg vorbei, der die Trasse teilweise tangiert und teilweise solitär verläuft. Es gibt Kreuzungen und Verbindungen mit dem regionalen Wegenetz. Die dringende Frage nach einer Neunutzung und Zweckbestimmung ist eine Überlebensfrage der charmanten Technikkleinodien.
Beispielhaft für das gesamte Ensemble und als Symbol der Erneuerung der Bahnarchitektur wurden im Rahmen des Seminars Planungen für die Inwertsetzung und Instandsetzung des Bahnwärterhauses bei Freienfeld erarbeitet.