Die Korrespondenz des Architekten Clemens Holzmeister
Das Projekt zur Erschließung der Berufskorrespondenz von Clemens Holzmeister ist Teil der digitalen Strategie am FI Archiv für Bau.Kunst.Geschichte der Universität Innsbruck, ihre Bestände auf längere Sicht der Forschung digital zugänglich zu machen.
Die erfassten Bestände sollen also nicht nur wie bisher physisch, sondern auch mit digitalen Methoden zuverlässig durchsucht und verschiedenen Forschungsfragen entsprechend ausgewertet werden können. Sei es bei der gezielten Suche nach Plänen, Zeichnungen, Skizzen, Fotografien, Korrespondenzen und Zeitungsartikeln, oder nach verschiedenen Quellen zu bestimmten Werken, Personen oder Ereignissen. Auch Hinweise zu Literatur und eigenen Publikationen des Archivs werden in die Suche miteinbezogen, indem auf entsprechende Suchergebnisse auf dem Bibliotheksserver der ULB verwiesen wird.
Die vorhandenen Archivalien sollen vor allem in hoher Qualität bereitstehen, um der Forschung eine möglichst vollwertige digitale Entsprechung des Originals an die Hand zu geben und dezentrales, datengetriebenes Arbeiten zu ermöglichen. Zugriff, Verwaltung und Bearbeitung der Medien soll mittels eines modular aufgebauten Content Management Systems (CMS) erfolgen.
Anlass zur Entwicklung eines Konzepts für den Aufbau einer neuen Forschungsinfrastruktur am Archiv für Baukunst war die Übergabe eines Teilnachlasses des Architekt Clemens Holzmeister an das FI Archiv für Bau.Kunst.Geschichte und der nachfolgenden Bearbeitung im Rahmen dreier Fachtagungen und einer Dissertation über das Clemens Holzmeister Fotoarchiv (Christian Preining). Aufgrund ihrer besonderen Eignung werden die Bestände des Nachlasses Clemens Holzmeister zur Schaffung eines Prototypen für das neue Datenbanksystem herangezogen. Parallel zu den Arbeiten an der Dissertation über Holzmeister wurden bereits im Vorfeld die auf drei österreichische Institutionen verteilten Teilnachlässe von Clemens Holzmeisters am FI Archiv für Bau.Kunst.Geschichte virtuell zusammengeführt und digital aufbereitet.
Die entstehende Plattform soll in weiterer Folge eine ortsunabhängige Zusammenarbeit auch internationaler und interdisziplinärer Forscherteams ermöglichen, und selbstverständlich auch in der Lehre einsetzbar sein. Ein weiteres Vorhaben ist es, durch die Einbindung moderner Technologien zur digitalen 3D Rekonstruktion der gebauten und nicht gebauten Architektur neue Möglichkeiten der realen und virtuellen Ausstellungsgestaltung, sowie der Vermittlung von Architektur zu generieren, und sich auf den praktikablen Umgang mit zukünftig rein digitalen Architektennachlässen das Thema erforschend vorbereiten.
In Hinarbeit darauf wurde in diesem Projekt mit der Erschließung bereits vorhandener Digitalisate der Berufskorrespondenz Clemens Holzmeisters begonnen. Diese bestehen zum überwiegenden Teil aus Typoskripten, einigen Manuskripten, Fotografien in original und als Druck, sowie Pläne, Zeichnungen, Skizzen, Post- und Ansichtskarten. Vereinzelt auch Zeitschriften, Zeitungsartikel, Prospekte und Telegramme.
Als Werkzeug für die manuelle Transkription von handschriftlichem Textmaterial und damit Erstellung von Trainingsmaterial für die lernende Erkennungssoftware sowie für die Aufbereitung des Materials für die Suche wurde das an der Universität Innsbruck mitentwickelte Expertenprogramm Transkribus eingesetzt. Dabei wurde ein speziell auf die mit Schreibmaschine getippte Korrespondenz abgestimmtes Texterkennungsmodell entwickelt. Dieses soll in einem weiteren Schritt auch für den noch nicht digitalisierten Teil des Schriftverkehrs zur Anwendung kommen.