Stadtplanung und Architektur der 30er Jahre in Tirol
Priv.-Doz. Dr. Christoph Hölz
in Fortführung der Ausstellung im Archiv für Baukunst 2012/13
„saxa loquuntur“ – wenn Menschen schweigen, dann sprechen die Steine. Die Vorstellung, dass Steine sprechen und Architektur nicht stumm ist, reicht bis zu den Anfängen der Baukunst von vor über viertausend Jahren zurück. Schon in den mesopotamischen Hochkulturen und in der Antike vertrauten Herrscher und Staatsmänner auf die Aussagekraft und die Macht der Architektur. So setzte auch Adolf Hitler darauf, seine Herrschaft durch Monumente der Architektur zu untermauern: „Wir werden den Krieg gewinnen, aber sichern werden wir den Sieg durch unsere Bauten, die Deutschland zum Zentrum Europas machen werden.“ Immer wieder beschwor er das „Wort aus Stein“ für sein tausendjähriges Reich. Ein großer Teil der von den NS-Machthabern in Auftrag gegebenen Entwürfe für Stadt und Land blieben allerdings Planungen, die aufgrund des Kriegsverlaufs gar nicht begonnen oder nicht mehr fertiggestellt werden konnten. „saxa loquuntur“ – wenn Menschen schweigen, dann sprechen die Steine. Die Vorstellung, dass Steine sprechen und Architektur nicht stumm ist, reicht bis zu den Anfängen der Baukunst von vor über viertausend Jahren zurück. Schon in den mesopotamischen Hochkulturen und in der Antike vertrauten Herrscher und Staatsmänner auf die Aussagekraft und die Macht der Architektur. So setzte auch Adolf Hitler darauf, seine Herrschaft durch Monumente der Architektur zu untermauern: „Wir werden den Krieg gewinnen, aber sichern werden wir den Sieg durch unsere Bauten, die Deutschland zum Zentrum Europas machen werden.“.
Tradition und Moderne:
Eine Aufnahme des Reichsflughafens Ainring zeigt zwei unterschiedliche Arten des Bauens der dreißiger Jahre: Tradition und Moderne stehen scheinbar unvereinbar nebeneinander. Deutlicher kann sich der Pragmatismus der NS-Baupolitik nicht darstellen. Die Gestalt und der Stil der NS-Architektur richtet sich nach Hierarchien und Baugattungen: Techoide Moderne für die Industrie, Heimatstil für Bauernhäuser und HJ-Heime, ein germanischer Monumentalstil aus Naturstein für Ordensburgen und vergröberter Neoklassizimus für die Repräsentation von Staat und Partei.
Tradition und Moderne
Für die meisten Architekten stellte dieser Spagat zwischen Tradition und Moderne kein Problem dar. Kaum einer ging auf offene Distanz zu den Staatsdoktrinen. Meist bewiesen sie sich als bereitwillige Mitläufer, die auf eine Karriere im NS-Staat hofften. So stellt die Ausstellung exemplarisch die ambivalente Haltung von Lois Welzenbacher anhand seiner Bauten aus der Zeit zwischen 1933 und 1945 dar.
Eine begleitende Vortragsreihe thematisiert den nach wie vor schwierigen Umgang mit dem NS-Erbe. Der Problematik von Erinnerung und historischer Aufarbeitung sowie der aktuellen Praxis in Architektur und Denkmalpflege gehen Historiker und Architekten in drei Abenvorträgen nach.