199006 SE Kuratorische Praktiken


Mathieu Wellner

Archiv für Bau.Kunst.Geschichte
Lehrveranstaltungsnummer: 199006

Anmeldung über LFU:online


Lernergebnis:
Das Seminar zielt auf die wissenschaftliche sowie kontext- und bauanalytische Auseinandersetzung mit themenspezifischen Bautypen und Einzelbauten. Normative und faktisch auswertbare Aspekte beeinflussen unser Architekturverständnis und die Bewertungsmodi ebenso wie ästhetische und rezeptive Kriterien. Gerade im Bauwesen treffen „harte Fakten“ auf subjektive Einschätzung von Architektur aufeinander. Damit ist „Baukultur“ nie frei von Diskurs. Fragestellungen zu entwickeln und zu bewerten lernen ist Ziel des Seminars. 

Das Archiv für Bau.Kunst.Geschichte der Universität Innsbruck umfasst zahlreiche Nachlässe. Im Rahmen des Seminars ist vorgesehen, Einblicke in die Aufarbeitung von Nachlässen zu einzelnen Themen zu gewinnen.

Inhalt:
Kuratorische Praxis – Reflektieren über das Vermitteln von Architektur anhand von Ausstellungskonzepten.
Der Architekt Leopold Gerstel (1925–2010) nahm durch seine radikalen Ideen zu Architektur, Stadt und Landschaft immensen Einfluss auf seine Studenten in Haifa (Israel) und in Innsbruck. Seine Gastprofessur in Innsbruck 1978 veranlasste einzelne Architekturstudenten Gerstel im Anschluss nach Haifa zu folgen – bis er von 1982 bis 1993 das Institut für Gebäudelehre und Wohnbau an der LFU Innsbruck leitete. Nur ein einziges Gebäude, die HBLA, wurde in Innsbruck nach seinen Entwürfen realisiert. Seine Lehre, seine spezifische Haltung zur Aufgabe von Architektur und seine Theorien sind auch heute noch aktuell.

Eine Ausstellung im AUT und Archiv für Bau.Kunst.Geschichte wird sich dem Wirken Leopold Gerstels widmen. Mathieu Wellner forschte im Rahmen eines vom TWF geförderten Projekts und  ist ausgewiesener Experte zum Thema. Das Seminar wird im Kontext der Vorbereitung auf diese Ausstellung angeboten. Ziel der Lehrveranstaltung ist die Analyse von Methoden aus der kuratorischen Praxis und die Anwendung am ganz konkreten Beispiel einer Werkschau.

Methoden:
Literatur- und Quellenrecherche: An Einzelbeispielen werden verschiedene Bauten untersucht. Dazu zählt die wissenschaftliche Erarbeitung des Baukontextes ebenso wie die architektonische Analyse. In Teilen stützt sich die Untersuchung u.a. auf originale Planmaterialeien etc. im Archiv für Bau.Kunst.Geschichte.

Unmittelbarer Austausch und direkte Begegnung: Exkursionen zu den Bauten sowie Gespräche mit ArchitektInnen dienen der Erweiterung der Perspektiven.

Diskussion und Stellungnahme: Diskurs und kritische Auseinandersetzung

Prüfungsmodus:
Anforderungen: Regelmäßige Teilnahme (80% der Lehrveranstaltung), verbindliche Übernahme eines Referats, Verfassen einer schriftlichen wissenschaftlichen Arbeit, Beteiligung an der Diskussion und pünktliches Erscheinen sowie kontinuierliche und aktive Mitarbeit. Vorbesprechungen von Referat und Hausarbeit sind obligatorisch. 

Literatur:
Literatur wird im Rahmen des Seminars bekannt gegeben.

 

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