Architekten
Amonn & Fingerle
Bozen 1906-1940
Lebensreform und Neues Bauen in Südtirol
Die "kleine Reihe"
Marcel Just, Christoph Hölz (Hrsg.)
Schriftenreihe des Archivs für Bau.Kunst.Geschichte, Band 2
ISBN 978-3-99106-114-4
72 Seiten
2023, innsbruck university press , Innsbruck
Preis EUR 17,90
2020 konnte das Archiv für Bau.Kunst.Geschichte den Nachlass des Architekturbüros Amonn & Fingerle als Geschenk aus Familienbesitz übernehmen. So widmet sich Band 2 der „kleinen Reihe“ der Lebensreform um 1900 und dem Neuen Bauen der Zwischenkriegszeit in Südtirol, Pole der Entwicklung ihres Büros. Zwei Themen, die nicht auf den ersten Blick im südlichen Nachbarland Tirols ins Auge stechen. Aber es lohnt sich, diese Spuren zu verfolgen.
Der Bozner Marius Amonn und der in München geborene August Fingerle arbeiteten nach ihrem Architekturstudium in München seit 1906 in Bozen und eröffneten dort 1921 ein gemeinsames Atelier. Zusammen mit Hedwig Fröhner, der Frau Amonns, die im Büro für Gestaltung von Innenräumen und Möbelentwürfe verantwortlich zeichnete, waren Amonn & Fingerle bis 1940 erfolgreich tätig. Landhäuser sowie städtische Wohn- und Geschäftshäuser zählen zu ihrem ɶuvre. Trotz Zerstörung des Ateliers 1944 in der Kirchebnerstraße (heute Piavestraße), konnte ein wichtiger Teilnachlass von Plänen und Zeichnungen geborgen werden. Es war dem Enkel, Architekt Christoph Mayr-Fingerle zu verdanken, dass dieser Bestand bewahrt und erstmals 2019/2020 in einer Ausstellung im Stadtmuseum Bozen in ausgewählten Teilen der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden konnte.
Die öffentliche Wirkung von Broschüre und Ausstellung „Amonn & Fingerle 1906-1940. Liebe für das Haus / Amore per la casa“, die vom 23. November bis zum 16. Juni 2020 im Stadtmuseum Bozen gezeigt wurde, verpuffte weitgehend aufgrund der Corona-Pandemie. Mehr Resonanz erfuhr die zweite Ausstellungsstation im Rudolf Stolz Museum in Sexten (Südtirol), wo sie vom 27. Juni bis 5. September 2021 zu sehen war. Wenn nun die vorliegende Publikation des Archivs für Bau.Kunst.Geschichte das Thema aufgreift und vertieft, so gilt unser besonderer Dank Christoph Mayr Fingerle und seiner Familie, Dr. Stefan Demetz, Museumsleiter des Stadtmuseums Bozen und seinen Mitarbeitern sowie Marcel Just, der als langjähriger Freund von Mayr-Fingerle und Autor maßgeblich zum Gelingen beigetragen hat.
Quelle: Vorwort