Bäume als lebende Bauten - Tanz und Gerichtslinden
„Geleitete Linden“ – Linden, die durch gezieltes Beschneiden und Binden die unterschiedlichsten Formen aufweisen. Ihre Äste werden waagerecht nach außen geleitet, werden von Säulenkränzen unterstützt und tragen Podeste – diese „lebenden Bauwerke“ sind Mittler zwischen Natur- und Baudenkmal. Einst bildeten sie den Mittelpunkt von Dorf- und Stadtplätzen, waren Gerichtsstätte, Versammlungsort und Ort für fröhliche Feste. Heute noch kennen wir sie hauptsächlich als „Tanzlinden“, ihre soziale Bedeutung begann jedoch als „Gerichtslinde“, als „judicium sub tilia“.
Auf Anregung von Prof. Graefe werden seit dem Sommersemester 2006, im Rahmen von Seminararbeiten, geleitete Linden mit ihren Unterkonstruktionen verformungsgerecht vermessen und vor Ort gezeichnet, begleitet von Forschungen über Alter der Bäume und der Suche nach historischen Abbildungen. Diese „Tanzlinden“ werden in Modellen nachgebaut. Aber auch historische geleitete Linden werden nach Abbildungen rekonstruiert und im Modell dargestellt.
In der Ausstellung wird eine Auswahl der schönsten und interessantesten Beispiele gezeigt.
Ausstellungsort und Zeit:
Archiv für Baukunst, Adambräu Ebene 3
Eröffnung: Freitag, der 16. Oktober 2009, 19:30 Uhr
Laufzeit: 20.10.2009 - 29.01.2010