Warum zeichnen Kinder?
Anfänglich nur zögerlich, im Verlauf des Abends immer mutiger strebten Kinder in Begleitung ihrer Eltern in den Seminarraum 1 im 1. Stock des Ágnes-Heller-Hauses. Prof. Claudia Scheid und die Studentische Mitarbeiterin Janina Eisenrieder erwarteten sie dort schon mit Wachskreiden und Papier. Die jungen Wissenschaftsinteressierten legten los und steckten am Ende auch ihre älteren Begleiter:innen an. Gemeinsam brachten Jung und Alt Erlebnisse in Form von Zeichnungen aufs Papier. Prof. Scheid informierte dann darüber, was man anhand von Kinderzeichnungen untersuchen kann.
Theoriebildung praktisch erklärt
Ein Zimmer weiter im Seminarraum 2 erwartete hingegen Guido Thaler Interessierte zu einem Workshop. Die Teilnehmer:innen schlüpften dabei in die Rolle der Forschenden und versuchten in einer gemeinsamen Gruppendiskussion zusammen mit Guido Thaler eine Theorie darüber zu entwickeln, warum sie selbst an der Langen Nacht der Forschung teilnahmen. Entgegen den Erwartungen des Workshopleiters kamen mehr „ältere“ Jugendliche (ab 18 Jahren) und weniger „junge“ Jugendliche. Interesse und Neugierde standen beim Besuch der Langen Nacht der Forschung eine größere Rolle als die Suche nach Orientierung für das passende Studium. Der Prozess in diesem kurzen Workshop machte für die Teilnehmer:innen den wissenschaftlichen Prozess einer qualitativen Sozialforschung hautnah erlebbar.
Studierende präsentieren ihre Forschungsarbeiten
Wie verändert sich die politische Selbstwirksamkeit von Jugendlichen über kurze Zeiträume? Wie nehmen Studierende mit Familie bzw. Kind(ern) die Vereinbarkeit von Studium und Familie an der Universität Innsbruck wahr? Wie gestalten sich die Bildungsbiographien von Studierenden, die das als erste in ihrer Familie eine Universität besuchen? Inwiefern ist der Habitualisierungsprozess dieser Studierenden von Konflikten geprägt? Dies sind nur einige Forschungsfragen, mit denen sich Studierende der Fakultät in ihren Bachelor- und Masterarbeiten beschäftigt haben. Wie bei „richtigen“ wissenschaftlichen Konferenzen standen die Studierenden in einer „Postersession“ dem Publikum Rede und Antwort. Wissenschaftliche Poster präsentieren in kurzer und knapper Weise die Forschungsfrage bzw. das Forschungsinteresse, die Forschungsergebnisse und den Weg dorthin. Besonders Studierende, die selbst noch ihre Abschlussarbeiten schreiben müssen, fanden den Weg in den Seminarraum 9, um sich darüber zu informieren, wie man „das“ eigentlich macht; wie man zur Idee kommt, wie man diese Idee weiterentwickelt und mit welchen Methoden der Forschungsfrage begegnet werden kann.
Infos zu den Beiträgen auf der Seite der "Langen Nacht der Forschung":